Die 50 besten Tipps für Introvertierte (Liste)

Introvertierte sind mal laut, mal leise. Introvertierte sind mal schüchtern, mal selbstbewusst. Introvertierte sind alles, was sie sein wollen. Aber Introvertierte sind gleichzeitig immer wieder auf der Suche nach Antworten.

Denn ruhig und zurückhaltend zu sein, ist für viele nicht nur kein erstrebenswertes Ziel, es ist genau das, was sie loswerden wollen. Aber nicht hier, hier dürfen die Introvertierten introvertiert sein und bleiben.

Das schließt jedoch nicht aus, dass wir Tipps und Tricks brauchen, mit denen wir unsere Introvertiertheit besser verstehen und ausleben können. Dafür ist dieser Beitrag da. Eine ultimative Sammlung an Tipps, die speziell für Introvertierte gedacht sind.

Die Tipps sind kurz und knapp gehalten, zu den meisten findest du jedoch einen blauen Link. Dieser führt dich zu einem Artikel, der das Thema noch mal ausführlicher behandelt. So kann jeder selbst entscheiden, welche Tipps hilfreich sind und welche nicht. Praktischerweise öffnen sich die Beiträge in einem neuen Tab, du kannst also erst hier zu Ende lesen.

Tipps für Introvertierte

Die 50 besten und wichtigsten Tipps, die Introvertierte im Moment brauchen – Ergänzungen können stets dazukommen:

  1. Du solltest Texte über Introversion lesen

Lesen, lesen, lesen: Herzlichen Glückwunsch, den ersten Tipp befolgst du bereits, wenn du diesen Beitrag liest. Denn „Was sind Introvertierte?“ oder „Welche Bedürfnisse haben Introvertierte?“ sind gemeinhin keine Fragen, die in der Schule oder im täglichen Leben gelehrt werden. Also musst du diese Arbeit leider selbst übernehmen, indem du Blogs und Bücher liest, die von Introvertierten geschrieben werden.

Das beste Buch für Introvertierte!

  1. Höre zu

Wenn du keine Lust hast, ständig nur von Introversion zu lesen, dann gibt es mittlerweile auch etliche Alternativen, zum Beispiel in Form von YouTube-Videos und Podcasts. Wichtig ist nur, dass du dich informierst, welches Medium dir am ehesten liegt, bleibt dir überlassen.

YouTube-Kanäle für Introvertierte findest du hier!

  1. Folge den richtigen Leuten

Es gibt YouTuber, Instagram-Accounts und Blogs, die dich auf dem Laufenden halten, wie es uns Introvertierten so ergeht. Du musst auf keinen Fall ausschließlich Introvertierten in den sozialen Medien folgen, doch ein paar sollten schon dabei sein, damit du nicht permanent nur mit extrovertierten Vorstellungen beschallt wirst.

9 Instagram Accounts für Introvertierte.

  1. Frage nach

Wenn du jemanden gefunden hast, der sich tiefergehend mit Introversion beschäftigt, dann stelle ruhig Fragen. Nicht jede Frage kann automatisch beantwortet beziehungsweise vorhergesehen werden, also bist du selbst am Drücker. Die meisten Introvertierten werden gerne einen Einblick in ihre Gedankengänge und Erfahrungen geben.

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  1. Kenne den Unterschied zu Schüchternheit

Ganz wichtig: Kenne den Unterschied zwischen Introversion und Schüchternheit. Wenn du ungerne unter vielen Menschen bist, nicht gerne lange ausgehst oder viel Zeit für dich brauchst, dann ist das völlig normal für einen Introvertierten. Wirst du jedoch sehr nervös, wenn du mit Menschen sprichst, wirst unsicher, wenn jemand nicht deiner Meinung ist oder hast sogar körperliche Reaktionen (z.B. Schwitzen, Übelkeit), dann sind das keine Symptome von Introversion, sondern von Schüchternheit oder Ängsten. Wenn du etwas in deinem Leben verändern möchtest, musst du zuerst wissen, woher deine Probleme stammen.

  1. Kenne den Unterschied zu Ängsten

Ist dir nicht nur unwohl, wenn du unter Menschen gehst oder mit ihnen sprichst, sondern bist du geradezu panisch oder gelähmt, dann hast du eher mit einer sozialen Angststörung zu kämpfen als mit Introversion. Beides ist natürlich auch möglich. Solltest du jedoch zu den Menschen gehören, die wirklich Probleme haben, ihr soziales Leben zu bewältigen, dann gilt es, an den Ängsten zu arbeiten und nicht an der Introversion – die ist nämlich nichts, was man heilen müsste.

Wann wird Introversion zum Problem und kann ich zu introvertiert sein?

  1. Lass dir Zeit

Egal, ob du gerade erst lernst, was es bedeutet, wenn du introvertiert bist, oder ob du schon lernen willst, wie du selbstbewusster oder glücklicher wirst, du darfst und sollst dir Zeit lassen. Uns werden selten im Alltag Mittel an die Hand gegeben, die sich speziell an Introvertierte richten. Viele von uns leben Jahrzehnte lang in dem Glauben, wir wären komisch, weil wir so schnell Energie verlieren oder so gerne alleine sind. Das bekommen wir nicht über Nacht aus unseren Köpfen und müssen wir auch gar nicht. Also: Lass dir Zeit auf deinem Weg.

  1. Schieb es nicht auf, etwas zu lernen

Schiebe nicht auf, etwas über Introversion zu lernen. Wenn du auch nur den kleinsten Verdacht hast, dass du introvertiert oder ambivertiert bist, dann solltest du sofort mehr darüber erfahren. Manch einer versteckt sich vor dieser Wahrheit und opfert wertvolle Zeit, in der er oder sie schon viel lernen und verändern könnte, um die introvertierte Art zu akzeptieren.

  1. Niemand ist 100 Prozent introvertiert

Das Konzept von Introversion und Extraversion ist keines, in dem Definitionen perfekt auszuführen sind. Denn niemand ist 100 Prozent introvertiert oder extravertiert. Wir betrachten die Persönlichkeit viel mehr auf einer Skala – manch einer ist stark introvertiert und braucht daher viel Zeit alleine, manch anderer braucht recht viel soziale Kontakte und tankt schneller wieder auf. Zwinge dich somit nicht dazu, als 100 Prozent introvertiert zu gelten – es ist okay, auch extravertierte Verhaltensweisen einzubauen, wenn es zu deinem Leben passt.

  1. Sprich darüber mit anderen Introvertierten

Introvertierte sind äußerlich schwer zu erkennen, doch sie sprechen/schreiben fast alle sehr gerne darüber, was es heißt, introvertiert zu sein. Suche dir daher ruhig ein paar Intros, mit denen du über deine Erfahrungen sprechen kannst. Das kann in der realen Welt sein, aber auch online. Hauptsache du siehst, dass viele Dinge, die du als Introvertierter erlebst, gar nicht nur dich betreffen, sondern tausende Introvertierte überall auf der Welt.

Forum, Gruppen, Community: Alles für Introvertierte

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  1. Sprich darüber mit Liebsten

Nicht nur mit anderen Introvertierten solltest du darüber sprechen, dass du introvertiert bist (und was das bedeutet), auch deine Liebsten sollten wissen, was du über dich gelernt hast. Das können die Eltern sein, die dich dazu drängen, mehr unter Leute zu gehen. Oder Freunde, die sich wundern, dass du Partys vorzeitig verlässt. Oder ein Partner, der nicht versteht, warum du auch mal ohne ihn sein möchtest. In einer idealen Welt wüssten deine Liebsten bereits, was Introversion ist und bedeutet, doch noch sind wir Introvertierten selbst gefragt, diese Aufklärungsarbeit zu leisten.

  1. Du bist nicht langweilig

Vielleicht hast du das Gefühl, dass die viele Zeit alleine oder deine Hobbys dich langweilig machen. Dieses Gefühl darf dir niemand vermitteln, auch nicht du selbst. Es entsteht mit ziemlicher Sicherheit, weil wir in einer Gesellschaft leben, die darauf aus ist, sich ständig zu präsentieren. Social Media hat das noch mal angeheizt – was nichts darstellt, ist angeblich auch nichts wert. Lass dir das bloß nicht einreden, wenn deine Hobbys, Tätigkeiten oder sonstigen Beschäftigungen dir Freude bringen, dann reicht das völlig aus. Auch deine ruhige Art hat ihre Vorteile und ist mit ziemlicher Sicherheit echter als das, was viele Menschen mit Aufregung und Selbstdarstellung verbinden.

Warum du Introvertierte unterschätzt und sie nicht langweilig sind. 

  1. Du bist nicht weniger wert

Introvertierte haben in einigen Bereichen Nachteile. Sich aufzudrängen und Tamtam zu machen, ist heute in vielen Berufen normal. Auch beim Dating oder einfach im Alltag geht es darum, mehr zu sein, mehr darzustellen, aufzufallen. Doch dass das die aktuelle Art ist, die als „normal“ gilt, heißt nicht, dass sie deinen Wert bestimmt. Dein Wert als Mensch wird nicht dadurch festgelegt, wie viele Freunde du hast oder wie laut du bist.

  1. Du kannst alles werden

Gibt es typische Berufe für Introvertierte? Na klar. Das heißt aber nicht, dass du solch einen auch wählen musst. Somit kann dir auch niemand sagen, dass du etwas nicht werden kannst. Unter den Introvertierten dieser Welt findest du Schauspieler, Lehrer, Staatsoberhäupter, Wissenschaftler und Firmenchefs – nichts davon bleibt dir verwehrt, weil du introvertiert bist. Es kann zwar sein, dass dein Weg etwas anders aussieht als der eines Extrovertierten – möglicherweise musst du etwas mehr investieren –, aber dass du introvertiert bist, verschließt dir grundsätzlich keine Türen.

  1. Suche dir das passende Hobby

Theoretisch kannst du jedes Hobby der Welt betreiben. Introvertiertheit hindert dich daran nicht. Doch es kann vorteilhaft sein, wenn du deine Hobbys mit Bedacht wählst. Hast du beispielsweise in deinem Job sehr wenig soziale Kontakte, kannst du diese im Hobby knüpfen. Hast du hingegen ständig Kontakt zu anderen Menschen und brauchst eigentlich eher einen Ausgleich, dann sollte dein Hobby alleine oder mit einer weiteren Person möglich sein. Dein Hobby danach auszuwählen, was für deine sozialen Energietanks am besten ist, ist keine Schande, es ist eigentlich eher ziemlich gesund und clever.

16 Hobbys für Introvertierte mit und ohne Menschen!

  1. Verbanne falsche Menschen

Es wird Menschen geben, die Introversion für eine Erfindung halten. Sie werden dir sagen, du sollst dich mal nicht so haben. Jeder könnte extrovertiert sein, wenn er nur möchte. Verschwende nicht zu viel Zeit mit diesen Menschen. Wenn sie diese grundsätzliche und so wichtige Sache an dir nicht akzeptieren können, dann werden sie dir auf Dauer nicht gut tun. Weniger Kontakt zu ihnen zu haben oder sie komplett aus deinem Leben zu verbannen, scheint erst einmal extrem, doch früher oder später wirst du spüren, wie unwohl du dich mit ihnen fühlst und wie viel mehr Energie sie dir rauben als Menschen, die dich so nehmen, wie du bist.

  1. Trauere alter Zeit nicht nach

Je nachdem, wann du herausfindest, dass du introvertiert bist, kann es dir passieren, dass du dich fragst, was aus dir geworden wäre, wenn du schon eher gelernt hättest, was du jetzt weißt. Das ist ganz natürlich, denn für die meisten Introvertierten ist die Erkenntnis, dass sie nicht krank oder „komisch“ sind, lebensverändernd. Doch es bringt nichts, zu lange daran zu hängen, was hätte sein können. Wir können die Vergangenheit nicht ändern. Stattdessen solltest du froh sein, dass du jetzt endlich weißt, was Sache ist – es hätte auch noch 10 Jahre dauern können. Hier ist eine Prise Optimismus gefragt.

  1. Betreibe Aufklärung

Nicht jeder wird dir zuhören, doch das heißt nicht, dass du es nicht versuchen solltest: Wenn du lernen konntest, was es heißt, introvertiert zu sein, dann können andere es auch. Du darfst also ruhig darüber sprechen, was du anders machst als die Extrovertierten. Oder wie du gelernt hast, mit deiner Art zufrieden zu sein. Du weißt nie genau, was das bei deinem Gesprächspartner auslöst und ob nicht ein Introvertierter zuhört, der sich bisher noch verloren fühlt.

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  1. Lerne, Stille zu genießen

Ein Schritt auf dem Weg zur Selbstakzeptanz ist es, Stille wieder richtig zu genießen. Das haben viele Menschen nämlich längst verlernt. Aufregung, Bewegung und Lärm sind für viele bereits allgegenwärtig. Auch für Introvertierte, was bedeutet, dass du vielleicht erst einmal wieder üben musst, Stille zu genießen und dich dafür auch nicht zu schämen – nichts tun oder sagen, ist nicht so schlimm, wie dir manch einer weismachen möchte.

Stille aushalten und genießen lernen.

  1. Du musst deine Sensibilität akzeptieren

Ein Grund dafür, dass Introvertierte so viele Pausen oder andere Arten von Entspannung brauchen, ist, dass wir Reize anders verarbeiten. Unsere Filter sind nicht so stark wie bei Extrovertierten, die Umweltreize, Gespräche und Gefühle relativ schnell akzeptieren und dann weitermachen. Wir hängen Situationen und Gedanken länger nach und Stress geht uns eher an die Nieren. Das bedeutet, dass du dich vor einigen Dingen schützen musst und lernen solltest, was für Vorteile du dadurch hast: In einer (gefühlt) zunehmend rabiaten und gefühlslosen Welt, bist du ein Gegengewicht. Dir ist eben nicht alles egal und du bist nicht so oberflächlich wie ein Teil unserer Gesellschaft.

  1. Schaffe Grenzen, um dich selbst schützen

Wenn du als Introvertierter auf deine Bedürfnisse und deine mentale Gesundheit Rücksicht nehmen möchtest, musst du Grenzen schaffen. Zu Menschen, die dir nicht gut tun. Aber auch zu Aktivitäten oder Alltagsproblemen, die du reduzieren kannst. Was dich stresst oder unglücklich macht, musst du reduzieren – das ist eigentlich gar kein spezifischer Tipp für Introvertierte, aber für Introvertierte kann das manchmal besonders schwierig sein. Du brauchst das Selbstbewusstsein, zu sagen: Diese Sache tut mir nicht gut, ich muss sie loswerden oder zumindest weniger an mich heranlassen.

Stressfreie Zeit planen und genießen.

  1. Schäme dich nicht für Zeit alleine

Alle sind Party machen und du sitzt mit einem Buch zu Hause. Alle treffen sich in der Stadt und du gehst spazieren. Alle posten tolle Fotos auf Instagram und du malst ein Bild. Dafür schämen sich introvertierte zu oft, denn es sieht ja keiner zu. Es passiert ja nichts Aufregendes. Diese Denkweise musst du wieder verlernen. Wenn du gerne alleine bist und diese Zeit genießt, dann hat da auch kein schlechtes Gewissen etwas zu suchen.

  1. Schäme dich nicht dafür, dass du eher gehst

Soziale Aktivitäten und Kontakte kosten dich mehr Energie. Das ist so und daran kannst du auch grundsätzlich nichts ändern – du kannst zwar planen und dein Sozialleben bewusst gestalten, doch Pausen bleiben notwendig. Diese Pausen kannst du auch zu „ungewöhnlichen“ Zeiten nehmen. Heißt, wenn du einer Party zusagst, dann aber keine Lust mehr hast, darfst du auch gehen. Auf Veranstaltungen zu bleiben, die unglücklich und müde machen, ist ein weit verbreitetes Phänomen unter Introvertierten, das wir dringend bekämpfen müssen.

  1. FOMO managen, ist wichtig

FOMO, also die Angst, etwas zu verpassen, kann für Introvertierte sehr tückisch sein. Immerhin sind wir nicht bei jeder Sache dabei und haben meist weniger Kontakte als andere Menschen. Da kann es schon mal passieren, dass coole Dinge ohne dich geschehen. Das ist schade, aber ob du es glaubst oder nicht, es ist nicht das Ende der Welt. Es wird immer neue Dinge geben, die passieren und bei denen du mal dabei bist und mal nicht. Je besser du dich kennst, umso mehr wirst du lernen, welche sozialen Aktivitäten sich lohnen und welche nicht.

Die Angst, etwas zu verpassen, erkennen und überwinden!

  1. Benutze Alkohol nicht, um extrovertiert zu wirken

Noch so eine Sache, die Introvertierte zu gerne versuchen: Alkohol (oder andere Drogen) nutzen, um die Introvertiertheit zu unterdrücken. So funktioniert das allerdings nicht. Die lockere Art, die (oftmals) mit Alkohol einhergeht, macht dich nicht weniger introvertiert – du nutzt nur für eine Weile extrovertierte Verhaltensweisen. Am nächsten Morgen ist alles wieder vorbei und du musst dich fragen, ob die Person von letzter Nacht wirklich deinem echten Ich entspricht oder ob du dir etwas vormachst.

Warum du Alkohol und Introvertierte nicht mixen solltest.

introversion tipps

  1. Habe immer introvertierte Promi-Beispiele parat

Wer sich unter dem Begriff introvertiert nichts vorstellen kann, ist nicht immer bereit, die Details zu hören und zu verstehen. Du kannst es dir leichter machen, indem du praktischer an die Sache herangehst: Statt mit Carl Jung und Sensibilität um dich zu werfen, nenne ein paar Promi-Beispiel für Introvertierte. Wenn dein Gegenüber hört, dass Emma Watson, Bill Gates oder Angela Merkel ebenfalls introvertiert sind, stehen die Chancen besser, dass er oder sie nicht sofort denkt „Aha, du bist also schüchtern“, denn das ist, wie wir festgestellt haben, nicht korrekt.

14 introvertierte Berühmtheiten

  1. Sage Extrovertierten, sie sollen still sein

Manchmal führt kein Weg daran vorbei, einem Extrovertierten zu sagen, dass er die Klappe halten soll. Introvertierten wird gerne geraten, mal aus ihrer Komfortzone herauszukommen oder mehr zu reden. Viel zu selten wird von Extrovertierten gefordert, auch mal ruhig zu sein oder die Zone für andere komfortabler zu machen.

Extrovertierte Menschen nerven!

  1. Habe Verständnis für Extrovertierte

Extrovertierte sind nicht der Feind. Manch ein Introvertierter entwickelt eine starke Abneigung gegen alle lauten und extrovertierten Menschen. Das ist aber auch nicht sinnvoll. Auch Extrovertierte braucht diese Welt und viele von ihnen sind liebevolle, nette und wichtige Menschen. Somit kannst du von ihnen auch nicht erwarten, dass sie alles so machen, wie du es möchtest – das wäre nämlich Heuchelei. Wenn Extrovertierte dir zugestehen, auch mal eine Aktion auszusetzen, dann solltest du ihnen nicht vorwerfen, dass sie Dinge ohne dich tun oder mal nicht merken, dass sie dich überfordern. Sag es ihnen und viele werden Verständnis zeigen. Zusammengefasst: Versuche deine Vorurteile so gering wie möglich zu halten.

Extrovertiert sein: Alle Vor- und Nachteile 

  1. Definiere dich nicht ausschließlich über Introversion

Ja, du bist introvertiert, aber du bist auch noch viele andere Dinge. Klug, witzig, dickköpfig, mutig, verrückt, freiheitsliebend, engagiert – all diese Eigenschaften (oder andere) machen aus, wer du bist. Wer erstmals erfährt, was Introversion ist, ist versucht, einfach alles darauf auszurichten. Für eine Weile ist das okay, sei ruhig aufgeregt. Aber danach gibt es auch noch andere Dinge, die dich ausmachen und die sollten nicht hinter der Introversion anstehen.

  1. Verstehe den Unterschied zwischen alleine und einsam

Die Mehrheit der Menschen denkt gar nicht darüber nach, was der Unterschied zwischen einsam und alleine ist. Alleine sein, ist grundsätzlich überhaupt nichts Schlechtes. Wer Zeit alleine genießt, mag es, alleine zu sein. Einsamkeit bedeutet, dass uns etwas fehlt. Viele Menschen glauben, dass, wenn du alleine bist, Einsamkeit unumgänglich ist. Das stimmt nicht, es gibt genug Menschen, die sich einsam fühlen, obwohl sie viele Freunde haben und ständig unter Leute gehen. Genauso gut kannst du alleine sein und nicht einsam.

Einsam unter Menschen: Wie geht das?

  1. Lache über dich selbst

Introvertierte sind humorvoll. Besonders observierender beziehungsweise situativer Humor, also wenn wir eine Situation beobachten, die ungewohnt komisch ist, ist unser Ding. Auch über uns selbst und unsere Eigenheiten können wir hervorragend lachen. Also mach mit. Erst wenn du über deine Ticks und speziellen Verhaltensweisen auch lachen kannst, hast du sie wirklich akzeptiert.

  1. Definiere deine persönliche Komfortzone

Oh, wie Coaches, Fremde und Instagram-Bilder es lieben, uns daran zu erinnern, dass wir unsere Komfortzone verlassen müssen. Dumm nur, dass das ein ziemlich oberflächlicher und sinnloser Hinweis ist. Denn jeder hat eine eigene Komfortzone und sie auf Teufel komm raus zu verlassen, wird nur mehr Schaden anrichten. Finde also heraus, was dich nervös macht, was du absolut nicht tun willst und dann entscheide, wo du etwas verändern möchtest. Du musst nicht ständig und immer Neues tun, lernen oder erleben. Zufriedenheit mit der aktuellen Situation ist ein Luxus und kein Defizit.

Wie definierst du deine Komfort- und Wachstumszone?

  1. Verlasse die persönliche Komfortzone

Wenn du weißt, was dich reizt, kannst du dich weiterentwickeln. Die meisten Menschen wollen das, also ist es schon richtig, dass wir uns nicht immer wohlfühlen dürfen, wir müssen auch Neues ausprobieren und Dinge tun, die wir eigentlich meiden. Tue das jedoch nach deinen eigenen Regeln und nicht so, wie Extrovertierte es tun oder so, wie es irgendjemand im Internet erzählt, der dich gar nicht kennt. Du bist ein mündiger Mensch, du übernimmst die Verantwortung für dein Leben und du kennst dich ziemlich gut.

  1. Erlaube dir, zu scheitern

Wenn du deine Komfortzone verlässt, kannst du etwas lernen oder dein Leben verbessern. Oder – und das ist gar nicht so selten – du stellst fest, dass diese neue Sache nichts für dich ist. Und das ist okay. Du darfst bei dem Versuch scheitern, durch das Verlassen der Komfortzone Fortschritte zu machen. Auch kurz zu verschnaufen und erst mal wieder zurück in die Komfortzone zu kriechen, ist völlig okay – du darfst nur nicht vollständig aufgeben. Gleichzeitig solltest du dir und anderen nichts vormachen, wenn das neue Hobby keinen Spaß macht, der Job noch nicht das Richtige ist oder dein Partner doch nicht zu dir passt.

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  1. Baue Stress ab

Nicht nur Introvertierte verspüren im 21. Jahrhundert an allen Ecken und Enden Stress. Das geht fast allen Menschen so. Was du verstehen musst, ist, dass Stress für dich anders ist als für Extrovertierte. Er nimmt dich mehr mit und du brauchst länger, um ihn wieder abzuschütteln. Sammelst du zu viel davon und gibst dir keine Pause, wirst du dein Leben nicht mehr genießen können und riskierst deine Gesundheit.

  1. Schaffe Regenerationsnischen

Für Introvertierte gibt es eine spezielle Art des Ausgleichs: die Regenerationsnischen. Damit ist gemeint, dass du dir Orte oder Tätigkeiten suchst, die du alleine machst und die dir dabei helfen, deine Energiereserven wieder aufzutanken. Das kann der Sessel mit einem guten Buch sein, der Waldspaziergang oder auch der Garten – wichtig ist, dass du regelmäßig Zeit in der Regenerationsnische verbringst. Das gleicht den Stress des sozialen Lebens aus.

Regenerationsnischen und introvertiertes Glück

  1. Ignoriere typische Weisheiten (für Extrovertierte)

Wenn du erst mal da bist, wird es dir schon Gefallen. Es ist besser mitzumachen, als nur zuzusehen. Es ist besser, etwas zu sagen, als gar nichts zu sagen. Typische Floskeln, die durch die Welt geworfen werden. Sie sind oberflächlich und meist überhaupt nicht allgemeingültig – dass sie für den einen funktionieren, heißt nicht, dass sie es für andere auch tun. Allgemeine „Weisheiten“ solltest du daher immer mit Zweifel betrachten.

  1. Ignoriere Social Media Druck

Social Media ist eine Scheinwelt. Das wissen wir eigentlich und doch lassen wir uns immer wieder davon beeinflussen, was andere tun und darstellen. Wenn du als Introvertierter (oder generell als Mensch im 21. Jahrhundert) zufrieden sein möchtest, musst du dir klarmachen, dass jeder nur eine polierte und kontrollierte Version von sich online zeigt – somit sollte es niemals dein Anspruch sein, genau so auszusehen, so zu leben oder so zu handeln.

  1. Ignoriere Kindheitsweisheiten

Allgemeine Floskeln und Social Media richtig einzuordnen, ist eine Sache. Eine völlig andere ist es, Weisheiten und Denkweisen aus der Kindheit zu hinterfragen. Doch auch das musst du tun. Ganz besonders, wenn du als Kind und Jugendlicher von vielen Extrovertierten umgeben warst. Du hast dir ihren Lebensstil angeeignet, obwohl du eigentlich andere Bedürfnisse hast – einiges wirst du auch nach gründlicher Prüfung behalten (z.B. ein fester Händedruck), anderes wirst du verwerfen, wenn du merkst, dass es dir nicht gut tut (z.B. zu jeder Einladung erst einmal ja zu sagen).

  1. Hüte dich vor Coaches

Begibst du dich in die Weiten der introvertierten Welt, dann wirst du alsbald auch auf Coaches treffen. Sie werden dir viel versprechen – manch einer macht dich angeblich extrovertiert, manch anderer heilt deine Ängste, auch wenn du gar keine hattest. Es gibt Hilfsangebote, die gut und wichtig sind. Doch das ist eine sehr kleine Anzahl und du solltest absolut immer die Ausbildung und Referenzen eines Menschen checken, der dir angeblich helfen kann. Die Chancen sind leider höher, an jemanden zu geraten, der nicht weiß, was er tut, als an jemanden, der dir ernsthaft helfen kann.

Hüte dich vor Experten: Coachings für Introvertierte 

  1. Notiere dir deine eigenen Tipps/Routinen

Du allein entscheidest über dein Leben. Also musst du auch die meiste Arbeit investieren. Viele von uns glauben, dass wir das schon irgendwie hinkriegen und würden sich komisch fühlen, wenn sie einfachste Sachen aufschreiben. Doch wenn du zu einer neuen Erkenntnis kommst – alleine oder durch andere Personen –, dann heißt das nicht, dass diese auch für immer in deinem Gedächtnis bleibt und schon gar nicht, dass du ernsthaft etwas lernst und veränderst. Also schreibe dir ruhig auf, was du gelernt hast, was du verändern willst oder woran du gescheitert bist.

  1. Lass dir helfen

Du musst nicht alles alleine schaffen, auch nicht als Introvertierter. Es gibt in Gruppen und Foren genug Menschen, die dir jederzeit zur Hilfe eilen, wenn du mal nicht weiter weißt. Auch im echten Leben solltest du den Menschen die Chance geben, sich zu beweisen und dir beizustehen. Selbst wenn nicht jeder versteht, wie es ist, introvertiert zu sein, heißt das nicht, dass sie dir nicht helfen könnten oder wollen.

  1. Auch Introvertierte können gemein sein

Introvertierte sind nicht alle nett und freundlich. Viele sind es, aber nicht alle. Ein wenig Vorsicht ist daher immer geboten, wenn du mit ihnen kommunizierst, ganz besonders online. Nicht jeder hat gelernt, wie man vernünftig mit anderen umgeht.

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  1. Schäme dich nicht für deine Bewältigungsstrategien

Wie du auch lernst, mit der Welt und deiner Introvertiertheit klarzukommen, schäme dich nicht für die Art und Weise. Viel zu oft redet die Welt uns ein, es gäbe nur einen richtigen Weg. Das ist nie der Fall. Wenn dich nur Pokémonspiele der ersten Generation entspannen, dann spiel die Spiele. Verschwindest du einmal pro Monat in die Wildnis und schaltest alle elektronischen Geräte aus? Tschüss und bis bald. Gehst du nur nach 21 Uhr in den Supermarkt, um Menschenansammlungen zu vermeiden? Wir werden uns dort vielleicht über den Weg laufen und keiner von uns muss sich dafür rechtfertigen.

  1. Es kann sein, dass deine Unzufriedenheit mit Introversion zu tun hat

Wenn du in einer Umgebung lebst oder arbeitest, in der Selbstdarstellung und Schnelllebigkeit gefordert und geschätzt werden, kann es sein, dass deine introvertierte Art ein Nachteil ist. Wirst du für deine ruhige Art ausgelacht oder nachlässig behandelt, kann es sein, dass du deshalb schüchtern bist. Bist du verliebt in jemanden, der dich nicht beachtet, weil du dich nicht in den Vordergrund drängst, ist das nervig. Obwohl Introversion also per se nichts Schlechtes ist, ist nicht auszuschließen, dass du dadurch auch mal Nachteile erfährst.

  1. Es kann sein, dass deine Unzufriedenheit nichts mit Introversion zu tun hat

Wenn du unzufrieden bist, liegt das niemals nur daran, dass du introvertiert bist. Es gibt immer einen größeren Zusammenhang und manchmal kann es sein, dass introvertiert zu sein, absolut gar nichts damit zu tun hat, dass du unglücklich oder unzufrieden bist. Du wärst nicht der erste Mensch, der seine Probleme auf Introversion schiebt, obwohl es eigentlich um Ängste, mangelnden Selbstwert oder falsche Freunde geht.

Sind Introvertierte arrogant und unglücklich?

  1. Es gibt unglaublich viele glückliche Introvertierte

Da viele Menschen nach Wegen suchen, ihre Introversion zu verstecken oder gar loszuwerden, wirkt es manchmal, als wäre niemand gerne introvertiert. Ein großer Trugschluss, denn es gibt viele, viele Introvertierte, die sehr glücklich sind. Dafür mussten sie akzeptieren, dass sie introvertiert sind und somit anders funktionieren als die Extrovertierten. Der Schritt wird auch für dich nicht ausbleiben, wenn du glücklich werden willst.

  1. Du gehörst zu einer zukunftsorientierten Gruppe

Halte deine introvertierte Seite fest und behalte die Introvertierten generell im Blick. Dank des Internets und etlichen Büchern gibt es immer mehr Informationen und Anlaufstellen für Introvertierte. Somit müssen sich weniger und weniger Menschen verstellen oder gar Selbsthass entwickeln. Introvertierte sind seit einigen Jahren Teil der Diskussion und das wird nur mehr werden!

  1. Gönn dir auch mal was typisch Introvertiertes

Du darfst stolz auf deine Eigenheiten sein. Introvertierte verstecken sich nicht mehr, im Gegenteil, sie zeigen ganz offen, wer sie sind und wie sie über Dinge denken. Das musst du natürlich nicht mitmachen, aber du kannst. Ein Pullover mit Grumpy Cat oder eine passende Fußmatte sind kleine Dinge auf dem Weg zur Akzeptanz.

17 Geschenkideen für Introvertierte

  1. Introvertierte regieren heimlich die Welt, übernimm auch du die Macht!

Es gibt (leise) Stimmen, dass Introvertierte eigentlich die Welt regieren. Immerhin gibt es Staatsoberhäupter und Milliardäre, die introvertiert sind. Vielleicht ist das aber auch nur eine Ausrede und es gibt eine geheime Weltvereinigung von Introvertierten, über die niemand spricht. Willst du überhaupt eine Chance haben, die Wahrheit jemals herauszufinden, solltest du stets fleißig dranbleiben und deine introvertierte Art auch mit Stolz präsentieren. Nur so kannst du aufgenommen werden, so steht es in den AGBs.


Das waren dann einfach mal 50 Tipps für Introvertierte. Hoffentlich konntest du einige Dinge lernen. Falls nicht, fehlen wohl noch Tipps, die gerne ergänzt werden können. Oder du liest nahtlos weiter: Warum du Introvertierte wie Pokémon behandeln solltest. Dieser Beitrag und alle weiteren Beiträge dürfen natürlich auch gerne jederzeit verlinkt oder geteilt werden. Vielen Dank!

1 Kommentar

  1. Die Tipps sind nicht hilfreich. Zu wenig konkret.
    Ein Introvertierter (ich selbst) müssen lernen aus sich heraus zu gehen. Warum nicht einer Lainen-Schauspieltruppe beitreten? Wenn man gut aussieht, dann kommen die Menschen ohne das man sie rufen muss. Ein ideales Spielfeld. Leider sind auch die ‚Normalen‘ nicht immer kontaktfreudig, so wie ich bei meinen vielen Spaziergängen mit dem Hund erlebt habe. Wir Introvertierten müssen lernen das ‚Maul‘ auszumachen 😄 Kleine Erzählungen aus dem Alltag könnten helfen. Sie können auch ruhig erfunden sein.

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