Mit dem Veröffentlichen des jüngsten Inhalts zum Thema Eigenbrötler (was schon seit einer gefühlten Ewigkeit auf meiner Liste stand) beginnt eine kreative Pause für Wanderlust Introvert – ohne ein fest definiertes Ende.
Die Gründe dafür sind zahlreich und ich gebe mir im Folgenden Mühe, sie etwas genauer zu beleuchten. Vorweg: Der Blog bleibt natürlich erreichbar, meine E-Mail-Inbox steht weiterhin zur Verfügung und auch unser Discord-Server ist online und bereit für Austausch.
Die logischen Gründe für das „Ende“ von Wanderlust Introvert
Im Juni 2019 wurde Wanderlust Introvert ins Leben gerufen. Ich habe schon gefühlt 100x erklärt, dass meine Motivation war, einen Anlaufpunkt online zu kreieren, den ich als junger Mensch selbst gebraucht hätte. Eine Seite (in deutscher Sprache) auf der Introversion beleuchtet, gefeiert und diskutiert wird.
Im ganzen Monat Juni (2019) haben es 80 Besucher auf den Blog geschafft. Unter anderem war das vielleicht sogar Bot-Traffic. Wieso ich das vermute? Im ganzen Juli (2019) gab es 27 Besucher. Heute besuchen täglich über 300 Menschen den Blog. Und viel mehr werden es wohl auch nicht werden. Denn nicht jeder interessiert sich für Persönlichkeitsmerkmale und es scheint so, als würde Aufklärung über Neurodiversität und Persönlichkeitsunterschiede voranschreiten. Eine gute Sache, die aber auch bedeutet, dass nicht zu erwarten ist, dass es noch großes Wachstumspotential gibt.
Das war auch einer der Gründe dafür, dass ich unbedingt noch etwas anderes mit dem Konzept machen wollte. Schon lange wollte ich ein Buch schreiben, das meine Erfahrung und mein Wissen zusammenbringt – und sich von der Masse an Ratgebern und 0815-Büchern absetzt.
Das Buch von Wanderlust Introvert
Ironischerweise ist „Introvertierte Weltveränderer“ jetzt mitschuldig daran, dass ich das Blog-Ende unter Vorbehalt offiziell mache. Kleinere Pausen gab es auch in der Vergangenheit schon, doch diese hier ist anders. Denn thematisch hat sich eine Sättigung eingestellt. Es gibt nicht mehr allzu viele Wege, um Leser hierherzulocken.
Aber was hat das mit dem Buch zu tun? Nun, ich habe relativ wenig Geld in Werbung investiert. Ich wollte in den ersten Wochen einfach schauen, dass mein Buch vor allem in die Hände meiner treuen Leser und Unterstützer gelangt – und dann wollte ich weitersehen. Denn Fremde von einem Kauf zu überzeugen, ist ja noch mal schwieriger.
Etwas naiv habe ich geglaubt, dass ja all die Menschen, die sich in den letzten drei Jahren persönlich bei mir gemeldet haben, einen Kaufanreiz hätten. Ich bekomme Mails und Direktnachrichten, in denen mir Introvertierte von ihren Erfahrungen berichten und mir für die Texte und den Blog danken.
Der Gedankengang war: Den Menschen gefällt mein Schreibstil, sie mögen auch meine Inhalte, wenn ich ausnahmsweise etwas Kostenpflichtiges zur Verfügung stelle, dann werden sie sicherlich den Kauf des Buches als selbstverständlich sehen, da sie wissen, dass sie Qualität bekommen und das Projekt Wanderlust Introvert unterstützen.
Dumm nur, dass dieser Gedankengang scheinbar bei unglaublich wenigen Menschen tatsächlich existiert. Das Buch hat sich in den ersten drei Wochen durchaus verkauft – aber etliche Verkäufe sind direkt auf Freunde oder Familienmitglieder zurückzuführen. Nur sehr wenige Blogleser haben sich zum Kauf motivieren lassen – an diese geht natürlich ein fettes Dankeschön raus! Euer Feedback ist Balsam für die Seele.
Und bevor es jemand schreibt: Ja, das war einfach eine Fehleinschätzung meinerseits. Ich habe die weichen Faktoren über die harten gestellt und lag falsch. Passiert. Das hält mich jetzt nachts nicht wach, das Buch ist endlich draußen, ich schlafe also eher besser. Aber seien wir ehrlich: Dass es so gekommen ist, motiviert nicht gerade, noch mehr Zeit und Nerven in den Blog zu stecken.
Gründe und persönliche Gedanken
Mit mehr Werbung hätte ich auch mehr Bücher verkaufen können, keine Frage. Es gibt etliche Marketing-Maßnahmen auf meiner Liste, die ich noch durchführen kann und werde. Doch ich will auch ehrlich sein: Dass so wenige Blogleser das Buch kaufen, ist sehr ernüchternd.
Ich habe letztes Jahr jegliche Werbung vom Blog genommen – niemand wird mehr Affiliate-Links sehen oder von Werbebannern belästigt. Genauso wollte ich das Buch jetzt nicht auf jeder Seite mit Pop-Up aufploppen lassen. Drei Jahre Arbeit und Schweiß stecken im Blog und all das war kostenlos verfügbar. Ich hätte einfach erwartet, dass Leser das Buch gerne lesen wollen würden. So als Ergänzung zum Blog und als Unterstützung.
Natürlich darf ich das nicht verlangen. Geld ist knapp, Aufmerksamkeit noch knapper. Aber es tut weh, wenn drei Jahre Arbeit in dieser großen Sache zusammenkommen, die dann nur von einer Handvoll Menschen gewürdigt wird. Zumal dann das Nachdenken losgeht. Da draußen gibt es unzählige Coaches und Ratgeber-Dünnschiss-Autoren, die sich dumm und dusselig verdienen, weil sie nun mal keine Skrupel haben. Wäre ich diesen Weg gegangen, wäre ich dann erfolgreicher gewesen?
Ich bin heilfroh, dass es nicht so ist. Geld für die Artikel hier zu nehmen oder 0815-Werbe-Texte für ein paar hundert Euro zu platzieren, würde zwar meinem Einkommen helfen, aber meinem Selbstbild schaden. Auch das Buch habe ich mit 100 Prozent Überzeugung geschrieben – ich will nicht zurückgehen und etwas ändern. Gleichzeitig habe ich aber in jüngerer Vergangenheit auch ein anderes Buch veröffentlicht, von dem so gut wie niemand weiß – es ist kein Sachbuch und ich hatte vorher Null Komma Null Publikum (anders als hier). Es hat sich nicht signifikant schlechter verkauft als Introvertierte Weltveränderer. Das macht schon stutzig.
Dieses Unterkapitel dient dazu, meine „Frustration“ zu zeigen; aus zwei Gründen: Zum einen fühlt es sich komisch an, über die Jahre hunderte Nachrichten mit netten Worten zu bekommen, aber ein Buch für 8 beziehungsweise 12 Euro nicht an den Mann oder die Frau bringen zu können. Ich hatte einfach mit einer festen Leserschaft gerechnet, die ich ohne weiteres Marketing dadurch erreiche, dass sie Fans des Blogs sind. Grund Nummer zwei ist, dass ich mich in der Annahme der Sättigung bestätigt fühle. Es gibt nur eine begrenzte Anzahl an Inhalten, die Introvertierte konsumieren wollen. Durch die Artikel auf dem Blog und durch das Buch komme ich (meiner Meinung nach) sehr nah an diesen Sättigungspunkt.
Deshalb wird Wanderlust Introvert demnächst schweigen
Ich könnte mir noch unzählige Themen aus den Fingern saugen. Will ich aber nicht. Es wurde fast alles gesagt, was es zum Thema Introversion zu sagen gibt. Und ich gebe zu: Ohne Wachstumsgedanken kann ich nicht mehr so viel Zeit in den Blog investieren. Ja, es ist ein Herzensprojekt, aber es läuft wie gesagt schon seit Jahren. Irgendwann reicht die reine Motivation von innen nicht mehr aus.
Außerdem funktioniert ein Blog anders als Social Media. Wer dort nicht aktiv ist, wird schnell verschwinden. Blogs bleiben erhalten und werden weiterhin gefunden. Das heißt, ich werde auch ohne neue Texte weiterhin Menschen helfen, die sich selbst oder ihre Mitmenschen besser verstehen wollen. Neue Leser werden herfinden und tolle Erkenntnisse gewinnen – das Ursprungsziel bleibt also erhalten.
Somit gehe ich diesen Schritt ohne schlechtes Gewissen. Hosting verstehen, Texte erstellen, Bilder einfügen, Ladegeschwindigkeiten optimieren, recherchieren, Mails beantworten, auf dumme Dinge reagieren – ich möchte all die Erfahrungen nicht missen. Ich habe viel gelernt, tolle Kontakte geknüpft, wundervolle Nachrichten erhalten und dank der VG Wort sogar einen Weg gefunden, den Blog nicht zum Minusgeschäft zu machen (allerdings erst ab 2021). All das war es wert, ich beschließe nur für mich, dass es das in naher Zukunft nicht mehr ist. Das wird sicherlich dem einen oder anderen böse aufstoßen.
Die meisten Leser haben hier nun über Jahre hinweg von kostenlosen Informationen profitiert, die ich in den meisten Fällen auch noch hübsch aufbereitet habe – und es werden jeden Monat weiterhin tausende neue Leser dazukommen, die ebenfalls einfach herkommen und neue Dinge lernen können. Das ist etwas, worauf ich sehr stolz bin. Aber es gibt ein Limit, das ich nicht durchbrechen kann, ohne zum Coach zu werden oder meinen Blog für Werbung freizugeben.
Die negativen Seiten des Bloggerlebens
Es gibt etliche Dinge, die es weniger schön machen, ein Blogger zu sein. Da zählt für mich ehrlich gesagt nicht mit rein, dass man in den ersten Jahren meist nicht nur keinen Cent verdient, sondern sogar ausschließlich Kosten hat. Wer mit dem Herzen dabei ist, der findet sich damit ab, und irgendwann können die Kosten mindestens gedeckt werden.
Negativ ist eher, dass viele Menschen Erwartungen haben und Ansprüche stellen. Es handelt sich zwar um Einzelfälle, doch ich hatte auch Online-Kontakte, die mich belastet haben. Weil die Menschen um Hilfe oder Feedback gebeten haben – und sich dann entweder nie wieder gemeldet haben oder sogar Streit angefangen haben.
Manch einer hat mich in Mails angesprochen, als wäre es meine Aufgabe, verfügbar zu sein und Hilfe zu leisten. Ich bin kein Coach, ich habe nicht die entsprechende Ausbildung und ich verdiene auch nicht daran – daher muss klar gesagt werden, dass diese Ansprüche absurd sind. Besonders schwer wird es dann, wenn diese Menschen sich sprachlich nicht ausdrücken können. Was in Ordnung ist – keiner sollte sich deshalb schlecht fühlen. Aber wenn man erst einmal eine halbe Stunde braucht, um den Inhalt einer Mail zu entschlüsseln, dann ist das kein Kinderspiel.
Klar, auf jeden Härtefall kamen etliche Mails, die sehr nett formuliert waren und über die ich mich sehr gefreut habe. Aber zur gesamten Geschichte gehört nun mal dazu, dass ich mich nicht immer nur gut gefühlt habe, wenn es um den Blog ging.
Das klingt alles besorgniserregend negativ – selbst für dich!
Ich muss natürlich jetzt die Kurve kriegen. Wanderlust Introvert wird immer mein Baby sein, ich bin stolz wie Bolle auf Introvertierte Weltveränderer und ich habe (wie erwähnt) viele schöne Kontakte geknüpft und das Leben vieler Menschen positiv verändern können. Nichts an all dem hier war sinnlos.
Aber ich weiß auch, dass manche mich nicht verstehen werden. Genau deshalb die lange Erklärung. Vielleicht auch, um es vor mir selbst etwas zu rechtfertigen. In den kommenden Wochen und Monaten nicht täglich die Aufrufzahlen zu checken oder nach Kommentaren zu schauen, wird sich komisch anfühlen. Ich kenne mich aber auch: Ohne echten Abschluss, würde es mich schnell wieder zurückziehen und all die Gedankenspielereien und Sorgen würden von vorne losgehen.
Da ich weiß, dass sich einige von euch um mich sorgen: Alles okay. Ich arbeite schon an einem neuen Projekt, das mich begeistert, und ich bin in einer Phase meines Lebens, in der ich problemlos behaupten kann, dass es mir besser geht als vor zwei, drei oder fünf Jahren. Eine Errungenschaft höchsten Grades!
Ich hoffe einfach, dass ihr meine Entscheidung versteht. Ich präsentiere sie erst einmal sehr endgültig, weil ich keine falschen Hoffnungen schüren möchte. Es kann selbstverständlich sein, dass das Thema Introversion durch Nachrichten oder Online-Diskussionen noch mal richtig relevant wird oder mir eine neue Richtung für den Blog einfällt. Dann kann hier durchaus auch wieder etwas passieren. Es kann aber genauso gut sein, dass ich erst zu Weihnachten mal wieder Hallo sage.
Auf dem Discord Server für Intros schaue ich natürlich weiterhin vorbei (wenn auch vielleicht etwas seltener) und Mails kommen auch an – die Antwortzeit könnte nur etwas länger sein. Ich nehme mir Wanderlust Introvert als Aufgabe einfach vom Aufgabenteller, um mich anderen Dingen zu widmen. Deshalb ist mir der Blog nicht egal und auch meine introvertierten Mitmenschen sind es nicht. Es heißt nur, dass dieser wichtige Teil meines Lebens weder auf dem Fahrersitz, noch auf dem Rücksitz Platz nimmt. Wanderlust Introvert wird in der Garage gelagert und nur bei Bedarf entstaubt. Wie ein schönes Andenken an eine tolle Zeit.
Danke an all diejenigen, die mich begleitet haben
Jennifer
Update August 2022:
Wer genau hinschaut, sieht wieder neue Artikel auf dem Blog. Das wird noch eine Weile so weitergehen. Über die Jahre hinweg haben sich Artikelideen angestaut, die aus unterschiedlichsten Gründen wieder verworfen wurden. Nun veröffentliche (beziehungsweise schreibe) ich sie doch. Einfach so. Ich denke, ich werde Veränderungen wie diese in Zukunft einfach durchführen – seien es Design-Änderungen, Pausen oder neue Ansätze – ohne groß darüber zu berichten oder Meinungen einzuholen.
Ich bedanke mich natürlich für die vielen netten Worte, die mich aufgrund dieses Artikels erreicht haben. Allerdings behalte ich die Scheuklappen noch ein wenig auf. Bei mir ist gerade ganz gut was los (auf Instagram habe ich es verraten) und ich möchte nicht weiter darüber nachdenken, wie alles so ankommt, was wohl die Leute denken und was als nächstes kommt. Ich schreibe einfach die Texte, die noch auf einer Liste stehen und die hoffentlich noch mehr Menschen helfen können, die dadurch hierher finden. Kommentare sind natürlich trotzdem gerne gesehen, denn nicht nur ich lese sie, sondern auch andere Menschen, die auf dem Blog unterwegs sind. Und mit der Zeit werde ich auch wieder etwas kommunikativer werden, keine Sorge.
Hallo Jennifer,
es ist traurig und schade, diesen Beitrag zu lesen, aber auch nachvollziehbar.
Auch wenn ich nicht von Anfang an dabei gewesen bin, leider habe ich erst letztes Jahr Deinen Blog gefunden, so waren die ersten Tage wie Marathon-lesen, teils mit einem Schmunzeln im Gesicht, teils mit einem einfachen Nicken oder sogar mit leichtem Trübsinn, weil man ein paar Dinge realisiert und verstanden hat.
Es ist schön zu lesen, dass Du Dir selbst treu bleibst und zu Deiner gefundenen Identität (2.7) und Deinen Werten stehst. Ich hoffe du verfällst nicht in einen zu starken Vergleich (2.2) zu den Coaches, Ratgebern und anderen Autoren.
Ich weiß, es sind nur Worte, aber ich glaube, gerade im Journalismus-/Autoren-Bereich, ist jeder Anfang schwer…
Bleib dran, gib nicht auf, ich finde Deine Arbeit super und freue mich in Zukunft mehr von Dir zu lesen.
„Nur Worte“ gibt es bei mir nicht 🙂 Ich freue mich sehr über deinen Kommentar. Er zeigt einfach, dass das Projekt Wanderlust Introvert viel erreicht hat. Liebe Grüße
Liebe Jennifer,
die Beweggründe für das „Ende“ von Wanderlust Introvert sind für mich absolut nachvollziehbar.
Oh ja, es tut verdammt weh, wenn man Herzblut-Arbeit in eine große Sache investiert, die nur von einer geringen Menge Menschen gewürdigt wird.
Dann geht das innerliche Grübeln los…
Ja, da draußen tummeln sich unzählige Coaches und Ratgeber-Dünnschiss-Autoren, die sich dumm und dusselig verdienen, weil sie keine Skrupel haben.
Diese ziehen eine große Horte gesellschaftlicher Mitläufer an, die deren geistigen Müll (Instantlösungen) ohne zu hinterfragen einfach akzeptieren, kaufen & auch noch gut finden.
Für mich ein weiteres Indiz dafür, was mit unserer Gesellschaft eigentlich wirklich los ist …
Sébastien Roch Nicolas de Chamfort zitiert dies wunderbar:
„Die Unredlichen und die Dummen kommen in der Welt immer besser fort als die Ehrlichen und Klugen.
Es fällt ihnen leichter, mit der von Unredlichkeit und Dummheit beherrschten Gesellschaft Schritt zu halten.“
Warum kaufen nur wenige Dein Buch?
Weil einfache Lösungen gesucht werden, für die man sich nicht sonderlich anstrengen muss, geschweige über sich selbst nachdenken möchte.
Dünnschiss-Literatur stehen meist ganz oben auf den Bestsellerlisten, weil die Horte der gesellschaftlichen Mitläufer voll darauf abfährt.
Wäre ich diesen Weg gegangen, wäre ich dann erfolgreicher gewesen?
Nein, Du wärst nicht erfolgreicher gewesen, wenn Du diesen Weg unzähliger Coaches und Ratgeber-Dünnschiss-Autoren gegangen wärst.
Warum?
Weil Du nicht zur Gattung „toxische Selbstdarsteller“ gehörst und deren innerliche Haltung besitzt.
Ich möchte Dir zu dieser Entscheidung und offenen Haltung diesbezüglich meinen größten Respekt zollen!
Och menno, wieder kein Selbstdarsteller geworden? Ich glaube, ich beschwere mich mal beim Kundensupport oder so 😛
Ob, in diesem Falle vielleicht doch ein Selbstdarsteller-Coaching anzuraten wäre 😛 da müsste doch ein Coach zu finden sein 🤣 🤣🤣
Liebe Jennifer,
Was Du hier schreibst ist alles absolut nachvollziehbar, und man konnte es auch ahnen, daß nach dem Buch nicht mehr so viel zu sagen ist zu dem Thema.
Deshalb finde ich es absolut richtig, dass Du jetzt einen Schnitt machst und Dich anderen Dingen widmest. Respekt für Deine Entscheidung!
Ich danke Dir echt von Herzen für den tollen Blog… die Arbeit, Deine Erfahrung, den Discord-Server.
Du schreibst, daß Du eine Anlaufstelle schaffen wolltest, die Du früher selber gebraucht hättest. Das ist Dir voll gelungen. Ich habe diese Anlaufstelle unbedingt gebraucht. Toll, dass mir mal jemand erklären konnte, daß Introversion nicht nur ein Wort ist, oder eben Schüchternheit bedeutet was mit „stell Dich nicht so an“ mal eben behoben werden kann. Es ist einfach eine andere Wahrnehmung, die sich nicht verändern lässt.
Allerdings ist mir trotz intensivem Lesen nicht so wirklich klar geworden, was es genau ist, und wie es sich für mich anfühlt und wie ich damit umgehen soll.
Introversion ist wahrscheinlich genau so vielschichtig wie Rock n Roll in seiner Erscheinung. Im Moment spüre ich, dass es vielleicht das Wichtigste Thema ist, weil es mein Denken und Fühlen bestimmt. Ich achte inzwischen bei Begegnungen auch darauf, ob das Thema Introversion vielleicht unbewußt angesprochen wird, oder sich zeigt. Einen Anker habe ich auf jeden Fall gesetzt, der mich Ich sein lässt oder auch mit Extros besser umgehen lässt.
Zu Deinem Buch möchte ich anmerken, dass ich es weder gekauft noch gelesen habe. Ich mußte nach einigen Monaten „Dauerschleife Introversion“ mal die „Platte“ wechseln. Ich fühlte mich auch irgendwann so dermaßen verunsichert, daß ich dachte, ich muß jetzt nicht noch die 157ste Nuance von Introversion kennen lernen. Statt dessen wollte ich lieber raus gehen und mich mit dem neuen Bewußtsein selbst ausprobieren, was ja auch einen langen Prozess bedeutet.
Ich wünsche Dir auf jeden Fall eine ganz tolle Zeit ohne den Blog hier, tolle Projekte, viel Erfolg und insgeheim hoffe ich darauf, dass es vielleicht noch mal was anderes zu lesen gibt von Dir… Alleine schon weil es aus der Introversion heraus geschrieben und vielleicht auch erlebt wurde…
Alles Gute wünscht Dir
Olli M.
Hallo Olli,
danke für deine lieben Worte. Ich kann nachvollziehen, dass diese tolle Erkenntnis der Introversion auch zur Belastung werden kann. Ich bin auch jemand, der sich von solchen Gedankenspiralen und Recherchestrudeln schwer lösen kann. Aber wie du sagst: der Anker ist gesetzt. Damit hast du ja schon mal mehr geschafft als viele Introvertierte, die nie ganz zu sich finden. Dass ich meinen Teil dazu beitragen konnte, finde ich wundervoll.
Liebe Grüße
Hallo Jennifer,
sehr schade. Ich mag deine Texte sehr. Ich hoffe du kommst doch später noch einmal auf den Blog zurück. Es gibt noch soviel zu entdecken, erfahren und zu bloggen.
Allein das Thema leben als Introvertierter mit Kindern insbesondere, wenn diese extrovertiert sind bietet Stoff ohne Ende, setzt aber halt die entsprechenden Erfahrungen vorraus.
Dein Buch war auf jeden Euro wert und vielleicht kaufe ich noch eins zum Verschenken. Ich denke mit der Zeit wird es seine Fangemeinde finden.
Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg für deine neuen Projekte
Christoph
Lieber Christoph,
vielen Dank für deinen Kommentar. Es ist durchaus so, dass noch einiges an Themen offen ist. Aber wie du sagst: Das setzt entsprechende Erfahrung voraus. Lieber finde ich jetzt einen gemütlichen Abschluss, als da noch weiter zu gehen und möglicherweise den Ton nicht mehr zu treffen 🙂 Und zum Glück bleiben die Texte ja erhalten.
Ob es irgendwann doch mal eine Blogwiederauferstehung gibt, wird sich zeigen. Aber definitiv nicht in näherer Zukunft – so schön es auch ist, die netten Reaktionen zu lesen.
Liebe Grüße
Jennifer
Hi Jennifer
Eigentlich bin ich hier nur gelandet, da ich neugierig war.
Eigentlich dachte ich, Werbung geht anders. Es heißt ja auch nicht Bestwriter, sondern Bestseller. Das bedeutet, das beste Buch verkauft sich immer noch nicht gut, wenn es nicht seine Zielgruppe erreicht. Wenn diese davon einfach nichts mitbekommt.
Ich lese nicht so gerne Blogs. Lieber lese ich Bücher. Und deshalb habe ich mir gleich eines bestellt. Ich bin gespannt …
Bin ich introvertiert? Bin ich extravertiert? Es fällt mir mittlerweile schwer, mich einzuordnen. Mal schauen, welche neuen Erkenntnisse mir das Buch verschafft …
Beim Thema Frust, musste ich gleich in meine Schatzkiste greifen. Sie stammt aus einem Coachingprogramm, welches ich einmal gebucht habe.
Die Botschaft von Frust dem Coaching zufolge: „Ich kann das besser! Ich bin jetzt reif für ein anderes Ergebnis!“
Was soll die Lösung sein? „Zugangswege verändern und Strategie verändern. Rat suchen und Vorbilder beobachten.“
Und hier die Affirmation: „Ich bin mir bewusst, dass ich andere Menschen brauche, damit sie mir helfen, wenn ich stolpere. Aus meiner inneren Ruhe fließt mir die Lösung für jedes Problem zu: Ich weiß, dass sich mein Weg von allein ergibt, wenn ich der Kraft des Universums vertraue.“
Wenn es Dir entspricht nimm es an. Und wenn nicht, wirst Du Deinen eigenen Weg finden.
Gutes Gelingen.
Liebe Grüße, Jens