Wanderlust Introvert: das Buchprojekt

Gefühlt 27-mal habe ich erwähnt, dass ich an einem Buch arbeite, das die ideale Ergänzung zu Wanderlust Introvert werden soll. Gefühlt 27-mal ist daraus nichts Konkretes geworden. News: Dass die Vollendung so viel Zeit in Anspruch nimmt, heißt nicht, dass das Projekt nicht nach und nach gereift wäre.

UPDATE: Das Buch ist jetzt erhältlich!

Ein Buch für Introvertierte, das kein Ratgeber ist

Mit Coaches und Ratgebern habe ich so meine Problemchen. Das wissen diejenigen, die öfter vorbeischauen auch längst. Kurzfassung: Die Nichtregulierung des Coaching-Marktes stößt mir böse auf, da Schaden angerichtet werden kann, für den dann keiner die Verantwortung übernimmt.

Somit konnte ich keinen 0815-Ratgeber schreiben, ohne eine dicke, fette Heuchlerin zu werden. Daher ist das Buch auch mehr Gedankenexperiment als Tipp-Sammlung. Wer Tipps möchte, wie er mit seiner Introversion besser umgehen kann, der findet auf diesem Blog etliche Artikel, die er völlig kostenlos lesen kann. Das bleibt auch so. Das reine Zurverfügungstellen von diesen Informationen möchte ich partout nicht mit finanziellem Aufwand verbinden.

Deshalb ist die Frage, mit der sich das Buch auseinandersetzen wird, folgende: Können moderne, gesellschaftliche Probleme gelöst werden, indem introvertierte Eigenschaften mehr Förderung erhalten?

Ich glaube, es ist mir gelungen, ein Buch zu schreiben, welches Introvertierten Selbstbewusstsein und Denkanstöße vermittelt, ohne dabei zu sehr in Klischees oder leere Mantras zu verfallen. Gleichzeitig könnten Extrovertierte mehr Verständnis für Introvertierte bekommen und vielleicht sogar etwas für ihr eigenes Leben mitnehmen. Ob das wirklich so ist, müssen die Leser bewerten.

Neustart Kultur Stipendium macht es möglich

Der Grund dafür, dass das Buch nun endlich Gestalt annimmt, ist das Stipendienprogramm NEUSTART KULTUR. Im Rahmen dieses Programms werden Veröffentlichungsprojekte von Freiberuflern gefördert. Ich bin unglaublich dankbar für diese Chance, da es mir so möglich war/ist, ein wenig mehr Zeit in das Buch zu investieren.

Verlag oder Selfpublishing

Ursprünglich wollte ich den Weg über einen klassischen Verlag wählen. Allerdings stoße ich mich an drei Dingen: die Wartezeit, der tatsächliche Nutzen und die Kosten. Die Wartezeit bedeutet, dass das klassische Verlagswesen sehr (sehr!) langsam arbeitet – gefühlt zumindest. In Wahrheit arbeiten Menschen in Verlagen viel und hart, aber für Autoren ergeben sich trotzdem lange Wartezeiten. Das heißt, selbst wenn ich einen passenden Verlag gefunden hätte, würden wir über 2023 oder 2024 als Veröffentlichungsjahr sprechen.

Der tatsächliche Nutzen eines Verlags für ein solches Projekt ist diskutabel. Verlage bieten mehr Reichweite, ein hervorragendes Lektorat und es entstehen für mich keine direkten Kosten. Aber ich habe bereits eine spezifische Plattform, kann mir mindestens ein Korrektorat leisten und bin als Texterin und Recherchebiest problemlos in der Lage, mir viel, viel Wissen selbst anzueignen.

Last but not least ergibt sich über einen Verlag immer ein höherer Verkaufspreis. Eine Neuerscheinung im Sachbuchbereich (selbst bei einem schmalen Buch wie meinem) kostet im Taschenbuch schon gerne mal 15,99 bis 19,99. Selbst die eBooks landen bei 10€ und mehr.

Achtung: Das ist auch legitim. Das Verlagswesen muss höhere Preise aufrufen, weil es nun mal auch höhere Kosten hat. Für mich persönlich ist es aber angenehmer, wenn ich für weniger verkaufen kann. Aktuell sieht es so aus, als würde das eBook bei 7,99€ landen und das Taschenbuch bei 11,99€*. Daraus folgt: Selbst bei einem niedrigen Verkaufspreis bleiben mir deutlich mehr Tantiemen, wenn ich selbst veröffentliche, allerdings muss ich auch erst einmal Geld vorstrecken. Es gibt bei der Entscheidung zwischen Verlag und Selfpublishing also keine einfache Lösung.

*2023 musste ich den Preis auf 12,99€ erhöhen, da die Druckpreise stark gestiegen sind. 

Die Wann-Wo-und-Wie-Frage

Ein großer Nachteil des Selfpublishing ist, dass es mir einige von euch übelnehmen werden, dass ich den Weg über Amazon wähle. Das Taschenbuch wird nur dort erhältlich sein. Die eBook-Variante wird auch auf anderen Marktplätzen erscheinen. Amazon ist in vielerlei Hinsicht problematisch – ich verstehe also, wenn jemand nicht bereit ist, seine Bücher dort zu kaufen.

Ich arbeitete gerade daran, dass auch das Taschenbuch bei anderen Anbietern als Amazon verfügbar sein wird. Sobald es News gibt, sage ich Bescheid. Ich habe mich ein wenig umgehört und viele würden wirklich, wirklich lieber woanders kaufen.

Planmäßig erscheint das Buch Mitte Mai/Ende. Sobald ich einen genauen Termin habe, teile ich ihn hier und im Newsletter mit. Solltest Du einen Blog oder Social Media Auftritt haben, der Bezug zu Introversion hat (oder sich mit Sachbüchern beschäftigt), kannst Du Dich gerne bei mir melden und ein Rezensionsexemplar bekommen.

Vielen Dank an alle Menschen, die dieses Projekt möglich machen und Wanderlust Introvert über die Jahre unterstützt haben. 

7 Kommentare

  1. Hallo Jennifer.
    Also ich freue mich schon auf das Buch, werde es mir auf jeden Fall bestellen, alleine schon, um Deine tolle Arbeit zu unterstützen.

    Ich bin gespannt auf Deinem Schreibstil.

  2. Hallo! Ich bin schon sehr gespannt auf Dein Werk und die bestimmt zahlreichen Denkanstöße, die es liefern wird. Ja, introvertierte Eigenschaften sollten gefördert – und erst einmal akzeptiert und anerkannt werden. Raus aus der Ecke, hinein ins Scheinwerferlicht!
    Letztens stand in einem Zeitungsartikel (ja, auch von einer Art Coach, einem „Gesundheits-Fachmann“), dass Unzufriedenheit bei der Arbeit zu Lustlosigkeit, Gereiztheit, Müdigkeit und Introvertiertheit führt. Na toll. Und als ich das Kultusministerium Niedersachsen angeschrieben habe, dass (hoch-) sensible (HSP), introvertierte Kinder trotz ihrer vielen Vorzüge und Begabungen oft in einem für sie ungünstigen Kontext beschult werden, wurde direkt an die Schulpsychologie verwiesen. Auf die Ideen – u. a. kleinere Klassen oder Co-Lehrer, wurde gar nicht eingegangen. Es fehlen Fächer, die das philosophische, psychologische und soziologische Denken berücksichtigen. Ganzheitliche Lebenskunde. Das gibt Denk-Futter – und vielleicht mehr Akzteptanz, von allen für alle!
    (Oder wer entscheidet, wann wem wieviel Akzeptanz entgegengebracht werden soll?!)
    Das Internet ist voll von Sorgen und möglichen Hindernissen, wie sie Introvertierten stetig begegnen. Ich habe mal aus Spaß „Hilfe, ich bin extrovertiert“ eingegeben. Hilfestellungen sind hier scheinbar nicht nötig.
    Extrovertiertes Verhalten ist in unserem Lebensumfeld kein Problem. Obwohl es (auch) (sehr) problematisch sein kann. Es ist angesehen, akzeptiert und wird gefördert. Ohne kritische Reflexion. Schade.
    Wir Intro’s tragen dazu allerdings so manches Mal einen Teil zu bei. Da sollten wir aufpassen und uns nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. Auch nicht aus purer Nettigkeit.
    Ich sage jetzt schon Danke für Dein Buch und freue mich, wenn ich’s in den Händen halte.

    • „…dass Unzufriedenheit bei der Arbeit zu Lustlosigkeit, Gereiztheit, Müdigkeit und Introvertiertheit führt.“, wenn ich das lese, bekomme ich schon wieder Wut im Bauch. Momentaufnahmen beziehungsweise Gefühle mit einer Persönlichkeitsstruktur in einen Topf zu werfen … es darf sich echt jeder Coach nennen und so einen Müll verbreiten.

      Dein Kommentar freut mich gerade sehr, denn es gibt ein ganzes Kapitel im Buch darüber, dass Schulumgebungen besser gestaltet werden müssen. Theoretisch ließe sich aus dem Thema wahrscheinlich ein ganzes Werk zaubern. Ich bin sehr froh, dass ich das mit drin habe und dass da offensichtlich auch Bedarf besteht 🙂

      Liebe Grüße

  3. Hallo Jennifer,
    auch wir sind schon total gespannt auf Dein Werk, sowie auf die Themenfelder die Du in diesem hast einfließen lassen!
    Wir gehen davon aus, dass wir bald ein gehaltvolles und tiefgründiges Buch in den Händen halten werden, welches vermutlich zum Nach-/Umdenken anregen wird … 😃

    Liebe Grüße

    • Hi Christoph, wie zur Hölle hast du das denn so schnell mitbekommen? 😀 Ganz kurz müssen wir das noch leise unter uns besprechen, da ich meinen Newsletter-Abonnenten versprochen habe, ein bisschen eher Bescheid zu sagen. Die Druckversionen lassen nur noch kurz auf sich warten 😉

      Liebe Grüße von einer sehr erschöpften Bloggerin und nun Buchautorin 🙂

      Update: Nun ist die Katze aus dem Sack!

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