Kann man ohne Freunde glücklich sein? Ja natürlich!

Freundschaften haben einen hohen Wert in unserer Gesellschaft. Sie gelten als Rückhalt, Grundbaustein und geradezu als Notwendigkeit für ein glückliches Leben. Viele Menschen leiden darunter, dass sie keine oder zu wenige Freunde haben. Gerade im Erwachsenenalter passiert so etwas recht schnell.

Doch immer wieder äußern sich Menschen, die behaupten, sie wären auch ohne Freunde glücklich. Sofort schrillen die Alarmglocken und es hagelt Gegenreaktion: Das geht doch nicht. Ist bestimmt gelogen. Das ist unnatürlich! Im Folgenden soll sich daher der Frage gewidmet werden, ob man ohne Freunde wirklich glücklich sein kann. Aber nicht nur das: Es sollen auch Tipps gegeben werden, wie man ein Leben mit wenigen oder keinen Freunden besser gestaltet.

Ich will keine Freunde

Als jemand, der seinen kleinen aber feinen Freundeskreis zu schätzen weiß, fällt es mir schwer, ein Leben ohne Freunde zu erdenken. Es wäre aber auch hochgradig arrogant von mir, meinen Lebensstil deshalb als den einzig wahren zu bezeichnen. Somit wird sich an dieser Stelle nicht der Idee verwehrt, dass manche Menschen keine Freunde haben und auch keine haben wollen. Wenn du in dieser Situation bist, dann sollte dir das auch niemand kaputt reden.

Es gibt viele Gründe dafür, keine Freunde haben zu wollen: 

  • Ich habe zu viele negative Erfahrungen gemacht.
  • Es gibt einfach keine interessanten Menschen in meinem Umfeld.
  • Alle meine Kontakte bleiben oberflächlich.
  • Ich bin schon zufrieden mit meinem Leben.
  • Ich habe meine Familie und das reicht mir.

Gerade notorische Einzelgänger haben gelernt, ihr Leben ohne die Unterstützung anderer zu meistern. Auch ohne emotionale Unterstützung. Wenn dies gut gelungen ist, fehlt vielleicht das Bedürfnis, auf die Suche nach Freunden zu gehen. Freunde finden, ist nämlich gar nicht so einfach. Problematisch wird es hingegen, wenn man nicht ehrlich mit den eigenen Bedürfnissen umgeht.

einzelgänger keine freunde

Ist es normal, wenn man keine Freunde will?

Es ist nicht normal, wenn man keine Freunde will. Die allermeisten Menschen sehnen sich nach Freundschaft und somit ist Freunde zu haben und zu wollen die Norm. Wer sich dagegen entscheidet, weicht von dieser Norm ab.

Aber hier ein Geheimnis, das dir nicht jeder verraten möchte: Von der Norm abzuweichen, ist nicht immer schlecht. Ob „nicht normal“ zu sein eine schlechte Sache ist oder nicht, hängt von deinem Umgang mit der Situation ab. Introvertierte Menschen sind laut dem gesellschaftlichen Anspruch oft „zu ruhig“. Gleichzeitig sind sie gute Zuhörer, tiefgründige Denker und meist echt coole Persönlichkeiten. Somit fühlt es sich nur schlecht an, introvertiert zu sein, wenn Ablehnung von anderen existiert oder erwartet wird.

Gleiches gilt für das Leben ohne Freunde. Natürlich fällt man damit aus der Reihe. Aber wenn es sich um eine bewusste Entscheidung handelt, die glücklich macht, dann sollte dir das niemand madig machen dürfen.

Glücklicher ohne Freunde sein

Menschen fühlen sich in einem sozialen Verbund gemeinhin wohler. Es ist jedoch durchaus möglich, auch ohne Freunde glücklich zu sein. Nur fühlt sich das logischerweise anders an, als wenn man viele Freunde hat.

Im Folgenden werden dir verschiedene Methoden aufgezeigt, um zufriedener mit einem Leben ohne Freunde zu sein. Diese Tipps funktionieren, wenn du keine Freunde haben willst – aber auch, falls du hoffst, irgendwann wieder Freundschaften aufzubauen. Die Gefahr besteht nämlich, dass der Mangel an Freunden dich so vereinnahmt, dass du an nichts anderes mehr denkst. Freundschaften sind aber nur ein Baustein für ein zufriedenes Leben. Du kannst also an den anderen Stellschrauben jederzeit arbeiten.

Selbstbewusster ohne Freunde sein

Schritt eins sollte sein, dass du dich nicht ständig rechtfertigst oder zu viel jammerst. Solltest du dir Freunde wünschen, aber keine haben, dann ist das natürlich doof. Aber dein Leben geht weiter. Tritt ruhig selbstbewusst auf und konzentriere dich auf andere Aspekte deines Lebens.

Bist du bereits zufrieden, solltest du ohnehin kein Problem damit haben, deine Zufriedenheit vor dir herzutragen. Es gibt sogar einige gute Argumente dafür, weniger oder keine Freunde zu haben. Verschiedene Studien erforschen, ob es einen Zusammenhang zwischen Intelligenz, Freunden und Glück gibt. Scheinbar fühlen sich intelligente Menschen mit weniger Kontakten wohler. Ob du nun clever bist, kann dir kein Internettext sagen, aber viele Freunde zu haben, ist offenbar auch nicht die Lösung.

Aktiv bleiben

Ob zufrieden ohne Freunde oder nicht: Um glücklich zu werden, solltest du dein Leben aktiv gestalten. Das heißt nicht, dass du ohne Freunde Bungee-Jumping machen musst oder jeden Tag tausende Dinge tun sollst. Vielleicht bedeutet aktiv sein für dich lesen, schreiben, tanzen oder arbeiten.

Eine Kombination aus einem kleinen sozialen Kreis und einem „langweiligen“ Leben (was das heißt, definierst du selbst – in diesem Fall ist damit „ein nicht erfülltes Leben“ gemeint) ist leider Grundlage für Unzufriedenheit und Unglück. Viele Menschen können sich ihren stressigen und unschönen Alltag durch Freunde versüßen – diese Option hast du nun mal nicht. (Was auch Vorteile haben kann.)

Aktivitäten für Menschen ohne Freunde

Arbeit, Gesundheit und Hobbys – das sind drei grobe Kategorien, in die man Aktivitäten für Menschen ohne Freunde einordnen kann. Gesundheit umfasst alles, was deinem Körper und deinem Geist zuträglich ist. Manches ist auch ein Hobby, anderes wirkt eher wie Alltagsbeschäftigung. So kannst du wandern, selbst kochen oder meditieren. All das hilft deinem Körper und beeinflusst dein Zufriedenheitslevel.

Hobbys sind eine tolle Möglichkeit, um soziale Kontakte trotzdem nicht abreißen zu lassen. Du musst nicht das Kindheitstrauma deines Badminton-Partners kennen, um einmal die Woche eine gute Zeit zu haben. Auch digital gibt es hier Optionen: So zocken viele Einzelgänger leidenschaftlich gerne. In der Onlinekommunikation können sich Freundschaften bilden – oder auch nicht. So oder so bleibst du aktiv und minimal sozial.

Manche Menschen stürzen sich kopfüber in die Arbeit, um beschäftigt zu bleiben. Sie sind ihrer Berufung so verschrieben, dass sie Erfüllung spüren. Aktiv Freunde zu suchen oder Freundschaften aufrechtzuerhalten würde Zeit und Energie von der Arbeit abknüpfen. Hast du eine solche Berufung gefunden, kannst du sie wundervoll nutzen, um beschäftigt und zufrieden zu bleiben.

glücklich sein ohne freunde

Als Erwachsener keine Freunde haben: Gar nicht so ungewöhnlich

Viele Freundschaften überleben aus der Schul-, Ausbildungs- oder Studienzeit. Wer solche Freundschaften nie hatte oder sie mit der Zeit verloren hat, der steht vor einem Problem. Denn im Erwachsenenalter Freundschaften zu schließen, ist ein Kraftakt. Manch einer ist ein sozialer Schmetterling und scheint problemlos überall Anschluss zu finden. Für diese Person liegt die Aufgabe darin, Kontakte wieder zu intensivieren.

Wer hingegen so gut wie gar keine Kontakte hat, der muss – wenn er denn möchte – erst einmal wieder in die Situationen kommen, in der Freundschaften geschlossen werden können. Tatsächlich scheitern daran Menschen allen Alters. Extrovertierte und Introvertierte kämpfen mit dem Problem. Männer und Frauen, Linke und Rechte oder Katzenmenschen und Hundemenschen: Einfach jeder kann ohne tiefgründige Freundschaften dastehen. Dafür sollte sich niemand schämen.

(Ausnahme: Menschen, die ihren Freunden aktiv geschadet und sie deshalb verloren haben. Irgendwas sagt mir allerdings, dass solche Personen nicht auf diesen Artikel stoßen werden. Nur so eine Ahnung.)

Keine Freunde: Was tun?

Leider, leider, leider wirst du viele Ratgeber sehen und lesen, die dir eine ziemlich oberflächliche (und an Extrovertierten orientierte) Herangehensweise für neue oder bessere Freundschaften vermitteln wollen. Das liegt oftmals daran, dass sie von Menschen verfasst wurden, die selbst nur sehr oberflächliche Kontakte pflegen – oder die einfach nie das Spannungsfeld zwischen Sozialkontakten und persönlichen Ansprüchen untersucht haben.

Auf keinen Fall sollte deine Suche nach intensiven Kontakten unter der Prämisse angegangen werden, dass du ohne Freunde niemals glücklich sein kannst. Sollte dir ohne Freunde etwas im Leben fehlen, ist das okay. Aber neue Freunde zu finden, darf nicht die Lösung für all deine Probleme sein. Die Chancen stehen gut, dass du die Sache dann falsch angehst und am Ende doch Unglück wartet.

Gar keine Freunde haben: Vorsichtig soziale Kontakte aufbauen

Bist du aktuell isoliert, dann kannst du leider nicht erwarten, dass dir eine intensive und wertvolle Freundschaft einfach vor die Füße fällt. Eine schwierige Situation. Denn ich bin ganz bei dir, wenn du sagst, dass du keine Zeit oder Nerven für Small Talk oder lockere Bekanntschaften hast. Aber sie sind nun mal die Grundvoraussetzung für mehr.

Wenn du dich nicht durch die nervige Anfangsphase kämpfst, in der man über das Wetter oder das Bundesliga-Wochenende spricht, wirst du auch nicht herausfinden, ob dir jemand sympathisch ist und eine Freundschaft entstehen könnte.

Also bring dich in die Situationen, in denen du Menschen begegnest, die Interessen mit dir teilen. Sport, Gaming, Theater, Shopping, Tiere, Wandern – für all diese Dinge gibt es Gruppen, Foren und Anlaufstellen offline wie online. So startest du schon mal nicht bei null: Alle Anwesenden verbindet immerhin diese eine Sache. Scheint doch cleverer zu sein, als auf der Straße wahllos Leute anzusprechen, oder? (Der Gedanke ist purer Horror.)

Nur oberflächliche Freundschaften haben: Auf der Suche nach mehr

Wenn du aktuell ohne Freunde (zumindest halbwegs) glücklich bist, hast du den Vorteil, dass es keinen Druck gibt. Eine gute Idee wäre also, einmal deine bestehenden Kontakte durchzugehen und zu schauen, ob da nicht noch was geht. Manchmal gewöhnen wir uns an die Anwesenheit eines Menschen im eigenen Leben und merken überhaupt nicht, dass er wichtig geworden ist.

Es kostet nichts, einmal mehr nachzufragen, wie es dieser Person geht. Oder zu fragen, ob man nicht ins Kino gehen möchte. In der Schule, an der Uni, im Unternehmen, unter Nachbarn – da gibt es schon Kontakte, die erforscht werden können. Im „schlimmsten“ Fall merkt man, dass es bei einer Bekanntschaft bleibt.

Freundschaften bekommen ihren Wert auch durch das Geben und Nehmen. Kannst du jemandem mit etwas helfen, wird dir (wahrscheinlich) Dankbarkeit entgegengebracht. Brauchst du dann mal Hilfe, erfährst du auch Unterstützung. Manchmal heißt das, dass dir jemand beim Umzug hilft. Oder aber einmal zuhört, wenn du dich über den blöden Chef auslassen musst. Du hilfst wiederum, indem du mal auf den Hund aufpasst oder über den blöden Chef mitlästerst. Viele kleine Momente führen dazu, dass ihr Platz im Leben des anderen einnehmt und so kann aus einer Bekanntschaft auch eine Freundschaft werden.

keine freunde haben psychologie

Fazit: Menschen, die keine Freunde haben, können trotzdem glücklich sein

Hast du keine Freunde, bleibt dir Glück nicht verwehrt. Du musst allerdings ehrlich damit umgehen, ob dir etwas fehlt oder nicht. Arbeit, Gesundheit, Freizeit und sonstige Kontakte können dir so viel Zufriedenheit bringen, dass Freundschaften zweitrangig werden – gut so, lass dir das nicht schlechtreden. Viele Menschen sind allein, fühlen sich aber nicht einsam (ja, es gibt einen Unterschied und der ist wichtig!) Aber solltest du insgeheim doch nach Freunden suchen, ist das auch okay – nur schiebe das mit dem Glücklichsein nicht auf, nur weil es gerade an Freunden mangelt.

13 Kommentare

  1. Mit Freundschaften und Bekanntschaften ist das eine ganze spezielle Sache.
    Sind diese … mh … erstrebenswert ? … ja … oder auch nicht???
    Keine Freunde sind für mich die besten Freunde!

  2. Hi Ebi,
    diese Sichtweise in Bezug auf Freund-/Bekanntschaften ist äußerst interessant …
    Was mir an Deinem Kommentar auffällt … ist diese Unverblümtheit und klare Definition
    ohne Blabla!
    Irgendwie erinnert mich dies etwas an meine Erfahrungen, denn manche Freund-/Bekanntschaften“ sind in der Tat einfach nicht erstrebenswert …
    Ich vertrete allerdings den Ansatz … ganz wenige … als zu viele `-)

  3. Wichtig ist, dass man sein Glück und sein Wohlbefinden nicht von äußeren Dingen abhängig macht. SELBSTwert – da steckt das Wort Selbst ja schon drin und das bedeutet ja, dass du deinen Wert aus deinem Selbst ziehst. Für mich war es schon immer möglich ohne viele Freunde oder auch mal komplett ohne zu leben. Ich habe mich nicht schlechter oder wertloser gefühlt.

    Ein erfülltes Leben zu leben bedeutet nicht zwangsläufig viele bzw. überhaupt Freunde zu haben. Das gilt auch für eine Partnerschaft. Wer sich zwanghaft an äußere Dinge haftet, der kann auch mal ganz schnell sehr tief fallen, wenn diese Dinge wegfallen.

    Ich habe früh gelernt Verantwortung zu übernehmen. D.h ich gestalte mein Leben grundsätzlich erst einmal immer alleine. Ich sorge dafür, dass ich Dinge tue, die mir gut tun bzw mich erfüllen. Z.b gehe ich 4x die Woche ins Fitnessstudio, ich ernähre mich gesund, mache Kampfsport, gehe gerne im Wald spazieren, fahre in die Therme/Sauna etc pp. Das sind alles Aktivitäten, die auch auch sehr gerne alleine mache.

    Freunde habe ich heute mit 31 auch keine. Ich würde sagen Bekannte und Arbeitskollegen. Ich sehne mich aber auch nicht nach tiefgründigen Freundschaften. Das gleiche gilt für eine Partnerschaft. Was nicht heißt, dass ich nie eine Weggefährtin an meiner Seite haben möchte. Ich suche aber nicht gezielt danach.

    Ich arbeite seit 10 Jahren in der Notfallrettung und habe quasi immer Menschen um mich herum. Patienten, Angehörige, Krankenschwestern, Ärzte & meine Kollegen. Im Fitnessstudio habe ich auch immer Menschen um mich herum. Ich rede auch immer mal wieder mit den Leuten. Also in meinem Fall kann man nicht von einer „sozialen Phobie“ sprechen. Obwohl Sie einem immer mal wieder gerne unterstellt wird.

    Gerade sitze ich mit einem Kaffee auf meiner Couch, höre Musik und bin glücklich. Obwohl keiner da ist. Ich genieße diesen Zustand absolut. Lasst euch nicht fertig machen, wenn ihr „anders“ seid. Man muss sich nicht anpassen und das Leben anderer leben. Ich finde es eher erschreckend wie viele Menschen nicht fähig sind sich alleine zu beschäftigen. Noch viel schlimmer finde ich Menschen , die nur in Beziehungen gehen um nicht mehr alleine zu sein. Denn damit benutzen diese Menschen ja nur den Partner um ihr eigenes Egobedürfnis nach Nähe zu befriedigen. So sieht für mich keine gesunde Partnerschaft aus.

    Vielen Dank für den Artikel! Er hat mir sehr gefallen!

    LG
    Manuel

    • Hi Manuel, vielen lieben Dank, dass du deine Erfahrungen geteilt hast. Das sind genau die Kommentare, die den Blog wirklich bereichern. Jemand, der selbst mit der Frage nach Freundschaft (oder romantischen Beziehungen) ringt, kann dies nun lesen und sich besser fühlen. Natürlich ist es auch für mich schön zu lesen, dass du deinen Weg gehst und dich damit wohlfühlst.

      Liebe Grüße

  4. Manuel hat es schon angesprochen… Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob man noch berufstätig ist und in diesem mit Menschen in Kontakt ist oder überhaupt keine sozialen Bindungen mehr hat.
    Ich wurde in jungen Jahren pensioniert, habe aber noch bis ich 50 war in Teilzeit gearbeitet. Heute habe ich weder Familie, Freunde noch sonst irgendwelche Bekannte. Seit Mitte dreißig gehe ich meinen Weg allein: Ich gehe alleine shoppen und essen. Auch verreise ich immer alleine, ganz gleich ob mit Flieger oder mit Wohnmobil.
    Manchmal rede ich wochenlang mit niemanden und dann ertappe ich mich, wie ich zum Einkaufen gehe, nur um unter Menschen zu sein. Inzwischen ist das Internet sehr wichtig geworden, so hat man wenigstens das Gefühl mit anderen in Interaktion zu stehen.
    Ich glaube, dass sich die wenigsten Menschen vorstellen können, wie es ist wirklich niemanden zu haben. Niemand, mit dem man seine Gedankrn und Sorgen teilen kann, mit dem man sich austauscht, wenn man Probleme hat. Vielleicht such nur das Eissen, dass da jemand ist, der einen mag, der gerne die Gesellschaft sucht… Ja, und dann stellt man manchmal fest, dass zwei Arme oftmals nicht reichen, aber man nicht weiß, woher man sich zwei weitere nimmt.
    In all den Jahren habe ich die Zeit mit mir (und meinem Hund) aber sehr genossen und das Alleinsein geliebt. Aber nun hat sich meine Lebenssitustion erneut verändert und ich muss mich völlig neu aufstellen…
    Ja, ich kann sehr gut mit mir alleine, aber mein ganzes Leben nagt die Einsamkeit in mir. Inzwischen weiß ich, dass ich mich damit engagieren muss.

    • Lieber Jamie,
      Danke für deine Ehrlichkeit.
      Ach ich leide manchmal unter Einsamkeit, obwohl ich einige wenige gute Freunde habe und mein Sohn bei mir wohnt.
      Kontakte fallen mir nicht so leicht, und wenn man schön älter ist, wird es immer schwieriger, Freunde zu finden, geschweige denn einen Partner.
      Nach einer schwierigen Ehe und einer weiteren anstrengender Partnerschaft bin ich seit 4 Jahren lieber Solistin. Das heißt aber nicht, dass es immer leicht ist. Manchmal sehnt man sich doch nach einem Menschen, der einem im Leben begleitet.
      Aber auch ich akzeptiere die Tatsache, dass ich introvertiert, hochsensibel und vielleicht auch nicht ganz einfach bin, und mache viele schöne Sachen, auch Urlaub in den Bergen, einfach alleine. Ich will mich auch auf keinen Fall abhängig machen in einer engen Beziehung. Das zieht oft Leid nach sich, und das möchte ich nicht mehr.
      Trennungen sind meist nicht schön, auch wenn man selbst jemanden verlässt.

      Nicht für alle Menschen sind diesen Lebensentwurf passend!
      Deshalb freue ich mich immer, von anderen zu hören, die ziemlich alleine sind, aber ihr Leben trotzdem genießen und gut meistern.

  5. Ja ich bin gerne alleine,inzwischen 80 Jahre.
    Ich war alleinerziehende Mutter,hatte einen interessanten Beruf,lese gerne ,bewege mich gerne.In Kiel geboren,jetzt lebe ich in Regensburg.
    Ich finde im Alter ist es schön ,liebe die Unabhängigkeit.
    Ich bin nicht einsam.

  6. Schöner Artikel. Ich bin jemand ohne Freunde und glücklich und zufrieden damit und nicht einsam. Mir reicht meine Familie. Habe viele Hobbies. Wurde früher leider viel gemobbt und seitdem skeptisch gegenüber Fremden und habe es irgendwann aufgegeben Freunde haben zu wollen und entschieden mir gehts besser ohne

  7. Ich bin zwar auch gerne alleine, sehr gerne. Aber ich möchte auch ein paar gute Freunde haben. Leider ist es so, dass bisher „die Freunde“, letztendlich keine waren. Die Beziehungen reißen ab, wenn ich den Kontakt nicht halte. Das macht mich schon sehr traurig, denn ich fühle mich einsam. Ich brauche nicht einen riesigen Freundeskreis, jedoch möchte ich zwei-drei tiefe Freundschaften. Das habe ich leider bisher nicht geschafft und ich weiß nicht, wie ich das machen kann.

    • Hallo Julia,

      tut mir leid zu hören, dass du da bisher negative Erfahrungen gemacht hast. Mir geht es ähnlich wie dir: ein großer sozialer Kreis ist gar nicht nötig, aber dafür braucht es ein paar „echte“ Kontakte. Die sind ja aber nicht ohne Grund so viel wert – man findet sie eben nicht überall. Ich drücke die Daumen, dass dir solche Menschen in Zukunft noch begegnen. Die gute Nachricht ist, dass das jederzeit passieren kann – vor allem, wenn man sich über Hobbys einen gemeinsamen Startpunkt sucht. Nur dauert der Aufbau tieferer Bindungen dann oft. In Großbritannien gibt es nicht ohnehin ein Minister-Amt für Einsamkeit, das ist in der modernen Gesellschaft ein großes Problem.

      Liebe Grüße
      Jennifer

  8. Vielen vielen Dank für diesen Artikel und auch den Menschen in den Kommentaren! Das tut echt gut das ich damit nicht allein bin und gibt mir Kraft. Ab und an zweifle ich ja schon an meinem Lebensstil. Aber ich sollte glaube ich eher dazu stehen. Auch zu seinen Eigenheiten. LG gehen raus!

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