13 Hobbys für Hochsensible (allein & mit Menschen)

Hochsensibilität beeinflusst das ganze Leben. Arbeit, Schule, Freundschaften, Liebe und Freizeit. Um die Freizeit soll es heute gehen. Denn Hobbys sollten hochsensible Menschen nicht auf Verdacht auswählen. Stattdessen sind genaues Hinschauen und ein wenig Planung von Nöten.

Hochsensible Persönlichkeiten sollten ihre Hobbys so wählen, dass sie einen Ausgleich zu anderen Anforderungen in ihrem Leben darstellen. Sozial unterforderte Personen – die beispielsweise von zu Hause aus und allein arbeiten – können von einem Hobby mit Menschen profitieren. Sozial überlastete Menschen – die beispielsweise in einem großen Büro mit vielen Kollegen arbeiten – brauchen eher Erholung durch ihr Hobby.

Die folgenden 13 Vorschläge sind ein Anreiz, um genauer hinzuschauen. Yoga kann auch zu Gymnastik werden und ein Ehrenamt kann doch eher für einen Berufswechsel sprechen. Wichtig ist, dass du deine Hobbys bewusst wählst und regelmäßig schaust, ob sie deiner Zufriedenheit noch zuträglich sind. Eine ähnliche interessante Liste könnte für dich so aussehen: 19 Hobbys für introvertierte Menschen.

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Deshalb sind Hobbys wichtig für hochsensible Menschen

Nicht jeder Mensch hat „echte“ Hobbys. Denn leider wird in der modernen Gesellschaft oftmals nur das geschätzt, was Erträge bringt. Sport ist also ein gutes Hobby, weil man fitter wird und vielleicht auch abnimmt. Backen ist ein anerkanntes Hobby, weil am Ende ein Ergebnis zu sehen ist, von dem auch andere etwas haben. Aber zocken, spazieren gehen und Fotografie ohne Insta-Karriere? Da gucken einige schon etwas skeptisch.

Die Wahrheit ist, dass ein Hobby alles sein kann, was dir Freude bringt und was eben keine Gewinnabsicht hat. Gerade hochsensible Menschen sollten sich Hobbys widmen, die einen Ausgleich zum stressigen und konkurrenzbehafteten Alltag darstellen. Talente in der Freizeit auszuleben, ist wichtig, um sich gut zu fühlen; Ruhephasen sind wichtig, um Energie zu tanken. Alles gute Gründe, um die Hobbywahl nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.

  1. Yoga

Yoga galt lange als Trend-Hobby. Mittlerweile ist der Hype ein wenig zurückgegangen – die Fans dieser sportlichen Betätigung sind allerdings noch da. Denn das Potential ist riesig. Körper und Geist können gleichermaßen entspannen und anspruchsvollere Herausforderungen meistern.

Somit ist Yoga das ideale Hobby für HSPs, die im Beruf viel sitzen und die im Alltag vielen Reizen ausgesetzt sind. Mütter mit Kindern, Bürokräfte, Jobs mit viel Verantwortung oder laute Wohnumgebungen sind Stressauslöser, die ausgeglichen werden müssen. Körperliche Betätigung ohne neuen Stress kann da ideal sein. (Heftiger Sport wie Fußball spielen oder HIIT ist leider manchmal eher zusätzlicher Stress für den Körper und somit nicht für jeden HSP geeignet.)

  1. Wandern

Gleich neben Yoga als Hobby wartet das Wandern. Viele Hochsensible betreiben dieses Hobby bereits automatisch. Schon im Jugendalter gewöhnen sich viele HSPs das Spazieren an, weil sie ihre Auszeit vom Schulstress und der Unruhe zu Hause am besten unterwegs und in der Natur finden.

Wo Spazieren aufhört und Wandern beginnt, ist umstritten. Letztlich soll es an dieser Stelle aber nicht komplizierter gemacht werden, als es sein muss. Wenn du täglich oder mehrfach pro Woche mehrere Kilometer in ruhigem Tempo unterwegs bist, wird das deinem Körper guttun, deine Energie zurückgewinnen und dir eine Auszeit geben von allem, wovon du nun mal eine Auszeit brauchst.

  1. Musik machen

Nicht jeder Hochsensible möchte seine Gedanken wandern lassen. Eher ist es so, dass für manche HSPs ein Hobby besser ist, bei dem sich auf etwas fokussiert wird. Musikinstrumente können diese Aufgabe übernehmen.

Welches Instrument gewählt wird, ist zweitrangig. Vielleicht hast du früher schon eines gespielt und nimmst es nun wieder auf. Oder du probierst etwas völlig Neues aus. Möchtest du nicht allein lernen, kannst du dich nach Musikgruppen und Amateur-Orchestern in deiner Nähe umschauen.

  1. Computerspiele & Online Games

Zocken macht Spaß. Es entspannt aber unter Umständen auch. Hochsensible und introvertierte Menschen brauchen Wege, um ihre Kreativität auszuleben, ohne ständig Menschen um sich herum zu haben. Computerspiele sind da eine gute Lösung.

Es gibt auch extrovertierte Hochsensible. Für sie sind Multiplayer Games perfekt. Denn die extrovertierten HSPs haben ein starkes Sozialbedürfnis in Kombination mit Anfälligkeit für Überreizung. Somit sind halb-soziale Hobbys eine gute Idee.

  1. Lesen und Schreiben

Genau wie beim Wandern ist es beim Lesen oft so, dass Hochsensible längst um dieses Hobby wissen. Häufig wird das Lesebedürfnis bei Kindern stark gefördert. Hochsensible Kinder bemerken (indirekt), dass sie sich beim Lesen wohlfühlen und Kraft tanken. Also greifen sie automatisch zu einem Buch, wenn sie eine Pause brauchen.

Aber auch für Erwachsene sind Worte eine gute Hobbywahl. Viele entscheiden sich nicht nur dafür, Bücher zu verschlingen, sondern selbst zur Feder (naja, zur Tastatur) zu greifen. Ob mit einem Blog, auf Social Media oder durch eine eigene Geschichte – Hochsensible können Worte zum Hobby machen.

  1. Einzelsport

Sport gehört zu den Go-To-Hobbys für … eigentlich so gut wie alle Menschen. Introvertiert? Sport! Schüchtern? Sport! Schwanger? Sport! Über 50? Sport! Unter 50? Sport! Auch hochsensible Menschen kommen daher um diesen Tipp nicht herum.

Für HSPs, die einen Bewegungsdrang spüren, aber gleichzeitig eine Pause vom Alltag brauchen, ist Sport ohne andere Menschen die richtige Lösung. Kopfhörer auf und Gewichte heben. Joggen gehen. Schwimmen, Paddeln, Home-Workouts – alles möglich.

  1. Sport zu zweit

Um zusätzlichen Stress durch Sport zu vermeiden, wollen viele Hochsensible lieber auf Gruppenaktivitäten verzichten. Doch zwischen Gruppensport und Einzelsport wartet ja noch eine Alternative: der Sport zu zweit. Ob mit einem Freund, einem Partner, einem Familienmitglied oder einem Fremden – zu zweit kann man motivierter sein.

Badminton, Joggen, Tischtennis oder auch Wandertouren lassen sich gut mit einer weiteren Person erleben. Die sozialen Reize sind dann geringer als in hektischen Gruppensportarten. Einige Hobbys wie Joggen oder Wandern lassen sich auch nach Bedarf anpassen. An einem Tag geht man sie allein an, weil man Ruhe braucht, an einem anderen fragt man nach, ob jemand mitkommen möchte.

  1. Backen & Kochen

Aus dem größeren Ruhebedürfnis von Hochsensiblen erwächst manchmal der Status als Stubenhocker. Leute treffen, Gruppensport oder ein Ehrenamt bekleiden klingen für diese HSPs uninteressant als Hobbys, weil sie einfach nicht genug Selbstständigkeit und Ruhe mit sich bringen.

Kochen und Backen regelt dieses Problem. Man verbessert seine Fähigkeiten, kann kreativ sein und muss mit niemandem Kontakt haben, wenn man nicht will. Hinzu kommt, dass viele hochsensible Personen einen feinen Geschmackssinn haben. Somit liegt hier sogar ein gewisses Grundtalent vor.

  1. Fotografie

Mit der Kamera auf die Suche nach interessanten Motiven zu gehen, ist erfüllend und ein aktives Hobby. Für HSPs, die ohnehin häufig ein Gespür für Veränderungen und Besonderheiten ihrer Umwelt haben, kann das Festhalten von Momenten sehr befriedigend sein.

Jeder kann außerdem selbst entscheiden, ob er dieses Hobby mit anderen teilen möchte oder nicht. Nur für sich selbst zu fotografieren und zu filmen ist okay. Genauso schön ist es, die Bilder mit Familie und Freunden zu teilen. Und dank des Internets ist es auch möglich, dass Menschen aus aller Welt die eigenen Werke bewundern können – wenn man das möchte.

  1. Wassersport

Die Wassersportarten wie Kajak fahren, Stand-Up-Paddling oder Windsurfen können für HSPs interessant sein. Denn Wassersport ist äußerst naturnah. Hinzu kommt, dass auch hier jeder selbst entscheidet, wie viele andere Menschen beteiligt sein sollen.

So können Kajaktouren allein oder mit Freunden gestartet werden. Die Zeit auf dem Wasser ist meist eine Art Entschleunigung. Gerade dann, wenn man weit in die Natur vordringt, verschwinden die Betonbauten, der Straßenlärm und der Stress.

  1. Ehrenamt bekleiden

Eingangs wurde erwähnt, dass Hobbys häufig von anderen nur anerkannt werden, wenn sie etwas hervorbringen. Das ist eine bedenkliche Sicht. Aber es ist auch okay, wenn du selbst keinen Spaß an Dingen hast, die du nur für dich machst.

Zu den Hobbys für Hochsensible gehört daher auch, dass du vielleicht ein Ehrenamt ausüben möchtest. Ein Sportverein, der Naturschutzbund, die Kirche, Bürgerinitiativen und mehr sind immer auf der Suche nach tatkräftigen Unterstützern. Wer schon eine Leidenschaft mitbringt (z.B. Fußball) oder generell dazu neigt, aus sozialer Hilfe Kraft zu ziehen, sollte schauen, ob es ehrenamtliche Optionen in der Umgebung gibt.

  1. Handwerkliche Tätigkeiten

Ebenfalls zu den „Hobbys, die produktiv sind“ gehören alle handwerklichen Tätigkeiten. Das Fotografieren wurde ja bereits erwähnt. Aber auch Basteln und Bauen kann ein Hobby sein. Vogelhäuschen, Skulpturen, Modelle und Co. beschäftigen die Hände, während der Geist entspannt.

Somit setzen hier viele HSPs ein natürliches Talent um. Andere sind überhaupt nicht handwerklich begabt und wollen es trotzdem ausprobieren – auch das ist total okay. Solange es das Wohlbefinden steigert, erfüllt es seinen Zweck.

  1. Träumen

Kindisch, albern, sinnlos und peinlich sind nur einige der Begriffe, die für die Träumerei von erwachsenen Menschen gewählt werden. Das ist tragisch, denn viele Hochsensible verlieren sich gerne in ihren Tagträumen. Daher ist der Tipp an dieser Stelle auch: weiter so.

Natürlich darf man sich nicht dauerhaft in Träumereien verlieren. Aber sich vom Alltag eine Pause zu gönnen und mit dem Geschenk der Kreativität in ferne Welten zu flüchten oder eine alternative Realität zu schaffen, ist keine Schande, kein Kinderkram und auch nicht peinlich. Eher würde ich sagen, du solltest dir das nicht nur erlauben, sondern noch einen drauf setzen und dir Zeit dafür schaffen. Vielleicht träumst du gerne in einer Hängematte oder beim Spazieren. Mit Musik oder ohne. Wehr dich bloß nicht gegen deine verträumte Art.

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Fazit: Das ideale Hobby passt zu dir und nicht zu anderen

Hobbys dürfen keine Last sein. Sie verfehlen dann ihr Ziel. Das gilt für alle Menschen, aber vor allem für Hochsensible. Diese Welt ist schon anstrengend genug. Jobs, Geldnöte, schlechte Nachrichtenmeldungen, Krach und persönliche Konflikte belasten und rauben Energie.

Hobbys sollten ein Weg sein, um all dem entgegenzuwirken. Ob du lieber allein sein willst oder eher auf soziale Hobbys setzt, hängt (wie erwähnt) von dir und deiner Situation ab. Es kann auch sein, dass sich deine Bedürfnisse ändern. Brauchtest du soziale Kontakte neben der Schulzeit eher nicht, weil du sehr müde warst, kann das während des Studiums anders aussehen. Oder du wolltest Hobbys einst nutzen, um dich neuen Herausforderungen zu stellen und du willst jetzt eher genüsslich deine Ruhe haben und bist zufrieden. Dann dürfen sich Hobbys auch wandeln. Du musst dir nur erlauben, wirklich auf deinen Körper zu hören. Siehe: Wie lade ich meine soziale Batterie auf?

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