Ich bin ein Loser: Was tun? (Tipps für mehr Zufriedenheit)

Der soziale Vergleich ist ein integraler Bestandteil der Gesellschaft. Darin liegt erst einmal keine Wertung – ob du Konkurrenzdenken magst oder nicht, am Ende des Tages prägt es uns alle auf die eine oder andere Art. Und dort, wo Vergleich herrscht, werden (fast immer) auch Menschen zu Verlierern erklärt.

Das Merkmal Loser kann also Folge einer Fremdbeschreibung sein. Bekannte, Fremde, Internettrolle oder sogar die eigene Familie geben bekannt, dass sie mit deinem Lebensstil nicht zufrieden sind. In ihren Augen bist du ein Loser. Das tut weh. Doch mit dickem Fell lässt sich dagegen tatsächlich was machen. Viel, viel schwieriger ist es, wenn du selbst glaubst, ein Loser zu sein. Zwischen den Sätzen „Du bist ein Loser“ und „Ich bin ein Loser“ besteht zwar meist eine Verbindung, doch der zweite Satz sorgt oftmals dafür, dass du hochgradig unzufrieden bist und vielleicht sogar daran zweifelst, dass es jemals besser wird. Genau dafür ist dieser Artikel gedacht.

Update Februar 2023: Tina (eine sehr geschätzte Leserin und Unterstützerin des Blogs) hat einen sehr ausführlichen Kommentar hinterlassen (einfach nach unten scrollen), der sich mit dem Loser-Gefühl und Narzissmus befasst. Eine super Ergänzung!

Was ist eigentlich ein Loser?

Ein Verlierer, Loser oder Versager zu sein, ist nicht wirklich objektiv zu bestimmen. Für den einen sind Loser alle die, die nur Mindestlohn verdienen. Für einen anderen sind Loser die, die glauben, dass der Wert eines Menschen an seinem Einkommen festgemacht werden sollte. Persönliche Färbung spielt also eine große Rolle.

Daraus folgt auch, dass jeder irgendwie ein Loser ist. Es wird immer jemanden geben, der dich und deinen Lebensstil für schlecht oder minderwertig hält. Das passiert Barack Obama genauso wie Lionel Messi oder Emma Watson.

Die Chancen stehen gut, dass du hierher gefunden hast, weil du dich selbst in einem negativen Licht siehst. Somit ist die Definition eines Losers das, was du gerade festgelegt hast. Gemeinsam haben die meisten Verlierer-Definitionen, dass jemand sein Potential nicht ausschöpft und im Vergleich zu seinen Mitmenschen zurückbleibt. Sei das auf finanzieller, sozialer, beruflicher oder sonstiger Ebene.

verlierer sein

Deshalb widerspreche ich dir nicht

Von mir wird an dieser Stelle erwartet, dass ich dir widerspreche. Du bist ein ganz toller Mensch und redest dir nur ein, dass du ein Loser wärst. Keine Sorge, alles wird gut. Aber mal ehrlich, wem machen wir etwas vor? Die Überzeugung, dass ich ein Versager bin, geht doch nicht weg, weil irgendjemand das Gegenteil behauptet.

Ich persönlich finde es auch nicht richtig, jemandem das Recht auf Zweifel oder sogar Selbsthass abzusprechen. Nur weil ich mir wünsche, dass mehr Menschen zu sich selbst finden und ein besseres Leben führen können, heißt das nicht, dass ich es einfordern darf. Noch arroganter würde ich es finden, wenn ich behaupte, die Lösung perfekt zu kennen. Die Ursachen für deine Selbstzweifel können so komplex sein, dass es absurd wäre, eine einfache Antwort zu versprechen.

Tipps, um kein Loser mehr zu sein

Du erhältst im Folgenden 10 Tipps dazu, was du tun kannst, wenn du gerade stark an dir und deinem Lebensweg zweifelst. Ich bin aber kein Marketing-Coaching-Kauf-Meinen-Kurs-Guru also sorry, ich werde dir die Arbeit nicht abnehmen können (können diese Gurus übrigens auch nicht) – wenn du deine Mentalität ändern willst, ist das schon deine Aufgabe. Aber hoffentlich können dir die 10 Tipps wenigstens ein bisschen dabei helfen, wieder auf die richtige Bahn zu gelangen.

Informieren, informieren, informieren

Gute Nachricht: Den ersten Schritt machst du gerade schon. Denn Wissen ist Macht. Je mehr du dich informierst, umso mehr Mittel hast du in der Hand, um etwas zu ändern. Und du musst definitiv etwas ändern, wenn du glaubst, ein Verlierer zu sein. Übermäßiges Glück oder grandiose Erfolge sind aktuell kein realistisches Ziel für dich – aber Zufriedenheit solltest du schon anstreben. Und die kann man sich nach und nach erarbeiten, wenn man denn ein paar Methoden zum Ausprobieren hat.

Professionelle Hilfe suchen

Solltest du aktuell Gedanken haben, die eine Gefahr für dich und andere suggerieren, dann suche dir bitte professionelle Hilfe. Blogs, Foren und Social Media können dir mit vielen Dingen helfen und eine tolle Informationsquelle sein. Doch sie sind kein Ersatz für eine Therapie.

Auch wichtig: Selbst dann, wenn du nicht daran denkst, dich selbst zu verletzen oder die Hoffnung aufzugeben, kann professionelle Hilfe durch einen Therapeuten eine gute Idee sein. Das Gefühl, im Leben nur zu verlieren und nicht voranzukommen, ist für viele etwas, was im Gespräch mit Therapeuten eine wichtige Rolle einnimmt.

Von Coaches fernhalten

Leider sind Therapieplätze selten und Therapien dauern länger. Die Folge: Es finden sich viele Menschen mit einfachen Antworten auf komplexe Probleme im Internet, die dir das Blaue vom Himmel versprechen.

Bitte lasse die Finger davon. Coachings können sinnvoll sein, aber nicht, wenn sie voller leerer Versprechungen sind oder von Menschen ohne jegliche Qualifikationen durchgeführt werden. Nahezu alle Informationen, die du brauchen kannst, sind auch frei im Internet verfügbar. Lass dich bitte in einer schwierigen Situation nicht dazu verleiten, Marketing-Experten zu vertrauen, die ein und dieselbe Lösung an tausende unterschiedliche Menschen verkaufen.

Stärken herausbilden

Der Gedanke Ich bin ein Loser geht oftmals mit der Überzeugung einher, einfach gar nichts gebacken zu kriegen. Vielleicht nimmst du die Welt und dich selbst aber etwas verzerrt wahr. Du kannst schon irgendetwas. Gut zocken zu können, ein toller Zuhörer zu sein, mit Tieren gut umgehen zu können oder einen richtig leckeren Apfelkuchen zu backen – all das sind Fähigkeiten, die einen Wert haben.

Wahrscheinlich sieht dein soziales Umfeld das etwas anders oder du bekommst generell nicht genug positives Feedback. Aber irgendwo musst du ansetzen. Am besten dort, wo du schon etwas vorweisen kannst. Wir verlieren uns oft in Selbstzweifeln, weil wir noch nicht so gut in etwas sind wie die absoluten Profis in diesem Bereich. Kein Meisterkoch, kein Heiliger, kein Karrieremensch, kein Millionär, kein Flirtmeister – also worauf soll man schon stolz sein?

Du musst nicht zwangsläufig stolz sein, um aus einer kleinen Stärke eine große Stärke zu machen. Nimm, was du schon hast und verbessere es. Backe öfter, biete dein offenes Ohr häufiger an, mach einen Onlinekurs in einem Fach, das dir liegt, oder suche dir eine ehrenamtliche Tätigkeit.

Konkrete Pläne für Veränderung haben

Die Version von dir, die ein Loser zu sein scheint, magst du wahrscheinlich nicht wirklich. Einerseits musst du daran arbeiten, den Selbsthass loszuwerden – dabei kann dir dieser Artikel nur bedingt helfen. Es gibt schon Gründe dafür, warum Psychotherapien solche Themen über Jahre hinweg behandeln.

Aber sonstige Veränderungen sind relativ schnell möglich und immerhin ein Baustein für mehr Zufriedenheit. Wärst du gerne klüger? Suche dir fünf Bücher mit Bildungsanspruch heraus, die du lesen willst. Willst du mehr aus deinem Aussehen herausholen? Körperpflege ist ein Anfang und du solltest in deinem Umfeld fragen, was du verbessern könntest (z.B. Frisur, Kleidungsstil). Ist Erfolg dein Ziel? Finde heraus, welche Ausbildung du für deinen Traumjob bräuchtest.

Unzufriedenheit kann uns lähmen. Genau dagegen müssen wir ankämpfen. Leider haut uns das Leben zwischendurch immer mal die Beine weg. Aber indem du einen konkreten Plan davon hast, wo du heute bist und wo du in einem Monat oder einem Jahr sein willst, gibst du dir selbst etwas Halt und ein Ziel.

wie ein loser fühlen

Veränderungstypus kennen

Es kann gut sein, dass ein Tipp, der einer Person hilft, einer anderen Person das Leben eher schwerer macht. Deshalb musst du erst einmal herausfinden, welchen Veränderungstypus du hast. Einige Menschen reden sich Veränderung wieder aus, wenn sie zu lange damit warten. Also sollten sie neue Projekte und Wandel so schnell wie möglich und mit vollem Einsatz angehen.

Andere Menschen überfordern sich selbst, wenn sie zu viel auf einmal wollen. Sie müssen minimale, von außen kaum erkennbare Veränderungen vornehmen. Diese summieren sich dann über die Zeit. Kleine Schritte lohnen sich grundsätzlich immer, aber vielleicht kannst du eher zu Erfolg finden, wenn du auch mal klare Maßnahmen ergreifst und all in gehst. Da hilft nur ausprobieren und genau hinschauen.

Routinen schaffen

Bestimmt hast du schon mal versucht, dein Leben so zu verändern, dass du dich nicht mehr wie ein Loser fühlst. Aber es hat nicht geklappt. Ein paar Wochen Sport und dann war’s das wieder. Mal richtig für eine Klausur büffeln und dann wieder schlechte Noten bekommen. Potentielle neue Jobs sichten und dann keine Bewerbung abschicken. Bei einer Dating-App anmelden und sie dann wieder löschen.

Du kannst es dir leichter machen, indem du statt Einzelprojekten eher Routinen in dein Leben integrierst. Diese müssen aber wirklich umsetzbar sein. Von 0 Sport zu jeden Tag 2 Stunden Sport wirst du nicht durchhalten. Aber jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit eine Haltestelle eher aussteigen und zu Fuß gehen? Machbar. Nur noch zu Hause kochen und nie mehr Fast Food essen? Eher unwahrscheinlich, dass das klappt. Jeden Tag eine Mahlzeit kochen? Schon machbar. Eine neue Sprache in 30 Tagen lernen? Puh, eine Mammutaufgabe. 1 Jahr lang jeden Tag eine kleine Lektion durchgehen? Klingt cool.

Routinen haben den Vorteil, dass sie sich nach einer Weile nicht mehr wie Arbeit anfühlen. Somit schleichen sich durch sie Verbesserungen in dein Leben, die du vielleicht nicht sofort bemerkst. Aber gerade dann, wenn du eine schlechte Routine (z.B. jeden Tag Fast Food) durch eine gute Routine ersetzt, ist der Effekt größer, als du denkst.

Körperliche Gesundheit verbessern

Kaum etwas ist so frustrierend wie die strikte Trennung von Körper und Geist. Wir als Gesellschaft und als Individuen unterschätzen immer wieder, wie sehr unsere Physis unsere Psyche beeinflusst. Wenn es deinem Körper nicht gut geht, wird es dir immer schwerfallen, positiv auf dein Leben zu schauen und optimistisch an zukünftige Projekte heranzugehen.

Schlechter Schlaf, Nährstoffmangel, chronische Entzündungen, Bewegungsmangel und mehr können dazu führen, dass du zwar etwas an deinem Leben ändern möchtest, es aber einfach nicht schaffst. Also musst du da logischerweise zuerst ansetzen. Ein Check-Up beim Hausarzt wäre ein guter Start. Spaziergänge, genug Wasser trinken, in einer ruhigen Umgebung schlafen, ein paar Dehnübungen – all das kann schon ein bisschen mehr Wohlbefinden und Energie bringen. Probiere alles aus, was geht (und dir nicht schadet).

Alltag aufräumen

Ehrlichkeit ist angesagt, wenn es um deinen Alltag geht. Dir schaden gerade Dinge oder Personen. Sonst wärst du nicht in dieser Situation. Also musst du Ursachenforschung betreiben. Was hat so einen negativen Einfluss auf dein Leben, dass es weg muss? Ein Partner, der dich runtermacht? Ein Job, der dich zum Weinen bringt? Eine Wohnsituation, die dich stresst?

Wenn man erst einmal glaubt, ein Loser zu sein, dann gibt man sich selbst für alles die Schuld. Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen, ist auch grundsätzlich gut. Aber meist gibt es auch in der Umwelt Dinge, die uns fertigmachen und die negativen Gedanken und Gefühle verstärken. Sie können uns wie Gewichte an den Knöcheln daran hindern, wieder Oberwasser zu gewinnen.

Anschluss an den richtigen Stellen suchen

Ich habe bereits erwähnt, dass du irgendwas gut kannst. Nur weil du kein Profi bist, heißt das nicht, dass du keine Stärken besitzt. Nimm etwas, was du gut kannst – oder was dir Freude bereitet – und finde Gleichgesinnte. Ohne Druck! Oftmals erwarten wir, dass die große Liebe, der perfekte beste Freund oder die Karrierechance direkt hinter der nächsten Ecke warten. Dann kreieren wir unnötigen Druck.

Stattdessen suche dir Kontakte, die dir guttun. Hobbys wie Sport, Kunst oder Gaming sind ein guter Anfang. Hier holt man sich kleine Erfolgserlebnisse und hat wohltuende soziale Kontakte. Wichtig ist, es dir selbst einfacher zu machen: Tue nichts, nur weil es „cool“ erscheint oder von dir erwartet wird. Dann kommt wieder Druck ins Spiel. Es muss schon etwas sein, was sich gut anfühlt oder etwas, wobei du den Kopf abschalten kannst.

im leben verlieren

Fazit: Niemand hört auf, von heute auf morgen ein Loser zu sein

Wie du siehst, ist das Ende des Beitrags erreicht. Noch immer bist du kein selbstbewusster Alleskönner ohne Probleme. Tut mir leid. Es wird dauern, aus dem Gedankenmuster rauszukommen, das dich hierhergeführt hat. Aber es ist möglich! Sonst würden es nicht immer wieder so viele Menschen schaffen. Gemeinsam haben alle Menschen, bei denen ich das beobachten durfte (inklusive bei mir), dass es schrittweise erfolgt ist. Kein Geld, kein Jobwechsel, kein Partner, kein Jahreswechsel und kein neues Auto haben das (allein) je erreicht. Stattdessen sind es die vermeintlich kleinen Veränderungen, die nach und nach geholfen haben.

1 Kommentar

  1. Liebe Leser,

    dieser Artikel „Ich bin ein Loser“ hat mich dazu ermutigt mit einem persönlichen Erfahrungsbericht tiefer in diese Thematik einzusteigen.

    Eine „Loserin“ – du bist & kannst nichts!?!

    Ich bin in einem narzisstischen Familiensystem aufgewachsen, in dem man mich permanent auf meine Schwächen und Fehler hingewiesen hat.

    Bevor ich allerdings mit meinem Erfahrungsbericht fortfahre, möchte ich die Merkmale eines narzisstischen Familiensystems kurz erläutern:

    Ein narzisstisches Familiensystem basiert auf einer dysfunktionalen Ebene, in der eine Funktion nicht besteht oder nur insuffizient ist. Dies äußert sich durch tiefgreifende Probleme innerhalb der Familienstruktur, die durch ein geschädigtes Verhalten von emotionalen Missbrauch geprägt ist. Das Perfide bei einem derartigen Familiensystem ist, dass dieses nach außen nicht schädlich wirkt. Ganz im Gegenteil: Es wirkt alles perfekt!

    Für mich zog dies gravierende Folgen bereits im Kindesalter und in der Pubertät, sowie im Eintritt in das Erwachsenenalter nach sich:

    – Unsicherheit
    – Versagensangst
    – geringes Selbstwertgefühl
    – toxische Beziehungen/Berufswahl usw.
    – Repression der Bedürfnisse
    – Ärger-Hemmung
    – fehlende Selbstbehauptung
    – Fremdbestimmung

    Ein enormer Leidensdruck voller Unberechenbarkeit die von außen auf mich einströmten und ich keine wirklichen Freunde in der Familie selbst hatte.

    Was dieser Erfahrungsbericht aufzeigen soll ist, dass man zum „Loser“ seitens der eigenen Familie abgestempelt werden kann, weil man als Kind nicht die Möglichkeit hat sich diesem narzisstischen Familiensystem entziehen zu können.

    Wenn einem lange genug suggeriert wird, man sei eine „Loserin“ – du bist & kannst nichts! … dann glaubt man es … oder doch nicht!?!

    Der Weg zum Erkennen der „Loserin“

    Meine kindliche Intuition lies mich früh spüren, dass in diesem Familiensystem etwas total schief läuft – dies spiegelte sich deutlich an Trotzreaktionen und Aufbegehren wieder.

    Daraus entwickelte sich bei mir unbewusst im Kindergartenalter eine gute Beobachtungsgabe, diese wurde von Erzieherinnen und meinen Eltern lächerlich als „Antennenohren“ bezeichnet.

    Meine ausgeprägte Beobachtungsgabe verhalf mir schließlich vor 27 Jahren im Erwachsenenalter diese destruktive Familiendynamik aus eigenem Antrieb und mit professioneller Hilfe durch einen Dipl. Psychologen anzugehen.

    Durch diesen 1. wichtigen Schritt wurde mir folgendes klar vor Augen geführt:

    Ich befand mich in einem narzisstischen Familiensystem in der in gut und schlecht eingeteilt wurde, sowie waren die Anzahl der Rollen von allen (auch von mir selbst in Form von einem „Sündenbock“) besetzt. Diese Familienrollen waren so festgelegt, dass schwierig die Möglichkeit bestand dies ohne weiteres zu erkennen oder ihnen zu entgehen. In meinem Fall basierten diese Rollen auf Projektion. Dies bedeutete, dass jegliche Konstellation in der diese Fassade zu bröckeln drohte vermieden werden mussten – dies spiegelte sich massiv mit Anfeindungen und Unterdrückungen auf meine Person wieder.
    Des Weiteren verstand ich bald das dieses Familiengebilde einer Persönlichkeitsstörung unterliegt, also die Rollen auf einem Kompensationsmechanismus mit extrem geringen Selbstwertgefühl basierten.

    Mein Erkennen vom emotionalen Missbrauch in diesem narzisstischen Familiensystem war einer der wichtigsten Schritte überhaupt – plötzlich fügte sich alles zusammen und ergab einen Sinn!

    Im weiteren Prozess kam es zu Wut und Schmerz während konkrete Erinnerungen zur Oberfläche kamen, sowie gefolgt von Schwermut. Während diese Schritte bei mir auf Grund der kindlichen Intuition schnell durchlaufen werden konnten, brauchte ich eine sehr lange Zeit bis ein gewisses Gefühl der Befreiung bei mir erreicht wurde.

    Die Arbeit am eigenen Leben wurde mit dem Verstehen des emotionalen Missbrauch im narzisstischen Familiensystem in Gang gesetzt.

    Ich möchte nicht verschweigen, dass mich auf diesem Weg über viele Jahre emotionale Zwischenschritte und schmerzhafte Erfahrungen begleitet haben.

    Nach diesen Zwischenschritten/Erfahrungen habe ich begonnen mich intensiv mit dem Thema Narzissmus zu beschäftigen, die kontinuierlich durch Selbstreflexion und gehaltvolle Fachliteratur ergänzt wurde.

    Ich habe mir durch den Prozess der Bewusstwerdung die Option erarbeitet, dieser generationsübergreifenden Weitergabe des emotionalen Missbrauchs in einem narzisstischen Familiensystem mit allen Konsequenzen ein Ende zu setzen.

    Dies bedeutet nicht, dass mir der Narzissmus seither nicht mehr begegnet, aber ich habe bewusst gelernt diesen zu durchschauen und kann für mich somit klare Grenzen ziehen.

    Ein wichtiger Hinweis zum Abschluss:

    Mein Erfahrungsbericht bezieht sich ausschließlich auf das eigene Erleben in einem narzisstischen Familiensystem mit emotionalen Missbrauch.

    Dieser Bericht beruht weder auf eine Hilfestellung zu dieser Thematik, noch ersetzt dieser eine professionell Therapie, die explizit nur durch eine Dipl. Psychologin oder einem Dipl. Psychologen (m/w/d) erfolgen sollte!

    Ich warne ausdrücklich vor selbsternannte „Pseudo-Experten“ die in Social-Media ihr Unwesen treiben.

    Hierzu verweise ich auf fundierte Beiträge und Fachliteratur zum Einstieg:

    https://wanderlust-introvert.com/introvertiert-coaches/

    https://wanderlust-introvert.com/toxic-positivity-erklaert/

    https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/gesundes-leben/psyche-wohlbefinden/hilfe-bei-psychischen-problemen-diese-stellen-koennen-sie-sich

    Fachliteratur

    Vergiftete Kindheit – Elterliche Macht und ihre Folgen (Dr. Susan Forward)
    Emotionale Erpressung (Dr. Susan Forward – Donna Frazier Glynn)
    Wenn Mütter nicht lieben (Dr. Susan Forward – Donna Frazier Glynn)
    Ärgern ist gesund! (Dr. Günter Scheich)

    Es grüßt Euch

    Tina Eberlein mit ihren Antennenohren `-)

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein