Am Arbeitsplatz solltest du dich wohlfühlen dürfen. Das ist aber manchmal gar nicht so einfach. Denn manche Kollegin oder mancher Kollege tut viel dafür, um die Stimmung zu verderben. Zickiges Verhalten, negative Grundeinstellungen, Lästereien, Faulheit – es gibt viel, was das Arbeiten zur Hölle macht.
Eine besondere Herausforderung stellen intrigante Kollegen dar. Denn sie manipulieren dich und deine Kollegen oft heimtückisch und nahezu unbeobachtet. Meist kannst du ihnen kein Fehlverhalten nachweisen – oder schlimmer noch, ihrer hinterhältige Art wird sogar noch belohnt.
Vielleicht träumst du davon, eine solche Kollegin zu entlarven. Die schlechte Nachricht ist: Du spielst mit dem Feuer. Denn manche intriganten Kollegen sind so gut in dem, was sie tun, dass du sie niemals loswerden wirst.
5 Eigenschaften und Verhaltensweisen intriganter Kollegen
Intrigante Menschen sind gemeinhin: hinterhältig, erfolgsorientiert, scheinheilig, skrupellos und wandelbar. Daraus folgt, dass sie auch sehr gefährlich sind. Denn nur wer geschickt Pläne schmiedet und mit Heimtücke vorgeht, ist wirklich intrigant. Alle anderen Menschen sind vielleicht hinterlistig oder falsch, aber eine wahrlich intrigante Person läuft allen anderen den Rang ab.
Hinterhältiges Verhalten
Ein häufiges Anzeichen für unehrliches Verhalten von Kollegen ist, dass sich ihr Auftreten je nach Gesprächspartner ändert. Es ist natürlich, mit einem Vorgesetzten anders zu sprechen als mit einem Kollegen. Doch unaufrichtige Menschen passen ihre Art so oft an, dass kein klares Bild ihrer Persönlichkeit übrig bleibt.
Das heißt, dass sie ihre wahren Intentionen verstecken. Daraus folgt auch, dass sie unmöglich in der Lage sind, ihre Gedanken und Ziele ehrlich zu kommunizieren. Zu jedem Zeitpunkt sind sie bereit, hinter dem Rücken einer Person Pläne zu schmieden, Urteile zu fällen oder sogar Steine in den Weg zu legen. Mehr dazu: Falsche und hinterhältige Kollegen erkennen.
Erfolgsorientierte Einstellung
Kollegen, die unaufrichtig sind, geben oft vor, jedem den Erfolg zu gönnen, während sie in Wirklichkeit sehr neidisch sind. Diese heimtückischen Kollegen streuen gerne Gerüchte darüber, warum jemand befördert wurde. Das zeigt: Zwischen falschen Menschen, die ein wenig täuschen, und intriganten Menschen gibt es noch mal einen Unterschied.
Falschheit mögen die meisten von uns zwar auch nicht, aber sie schadet erst einmal niemandem. Intriganz kommt hinzu, wenn Lügen genutzt werden, um sich Vorteile zu erspielen. Erfolgsorientierung ist dabei übrigens nicht nur auf die Karriereleiter bezogen – für manche Personen bedeutet Erfolg, dass sie andere heruntermachen oder dass sie von anderen bewundert werden. Eine intrigante Person will immer etwas erreichen.
Scheinheilige Außendarstellung
Viele Menschen wollen gewinnen und Erfolg haben. Beförderung, Gehaltserhöhung, Status, Beliebtheit – es ist nicht ungewöhnlich oder verwerflich, sich Ziele zu setzen. Zumindest dann, wenn mit offenen Karten gespielt wird und das Gewissen eine Rolle spielt.
Intriganz wird durch Scheinheiligkeit bedingt. Denn wer offen sagt, dass er über Leichen geht, der kann schlecht hinter dem Rücken Pläne schmieden. Jeder schaut so einer Person auf die Finger. Stattdessen sind die „besten“ intriganten Menschen darauf bedacht, sich nach außen als nett, hilfsbereit und sympathisch zu präsentieren. Es ist einfacher, jemandem in den Rücken zu fallen, der einem vertraut.
Skrupelloses Vorgehen
Ein schlechtes Gewissen zu haben, macht es schwer, über Leichen zu gehen. Intrigante Arbeitskollegen können es sich nicht leisten, Rücksicht auf dich zu nehmen. Sie sehen dich entweder als Mittel zum Zweck oder als Hürde, die es zu überkommen gilt. Wenn du auf dem Weg zu ihren Zielen nicht dienlich bist, wirst du im besten Fall ignoriert und im schlechtesten Fall aus dem Weg geräumt.
Genau deshalb ist es auch so schwer, dich gegen intrigante Mitarbeiter zu wehren. Ignorierst du sie, klettern sie über deinen Rücken zu ihren Zielen und halten dich klein. Weist du sie in ihre Schranken oder bietest ihnen die Stirn, werden sie dich als Feind sehen und fertigmachen wollen. Da du aber wahrscheinlich Skrupel spürst und nicht rücksichtslos bist, wirst du nicht lange mithalten können.
Falschheit auf einem hohen Level
Intriganz als Persönlichkeitsmerkmal muss sich über Jahre hinweg entwickeln. Niemand wird so geboren. Stattdessen lernt eine hinterlistige und verschlagene Person über Jahre hinweg, womit sie durchkommt und womit nicht. Dabei entwickelt sich ein Instinkt dafür, wer manipulierbar ist und wer eine Gefahr für die Ziele darstellt.
Je häufiger eine intrigante Person ihr Verhalten an eine neue Situation anpasst, umso weniger Persönlichkeit bleibt übrig. Deshalb wirken intrigante Kollegen auch unglaublich falsch, wenn du sie erst einmal enttarnt hast. Nichts, was sie sagen, hat Substanz. Sie stehen für nichts.
So gehst du mit intriganten Kollegen am Arbeitsplatz um
Wie bereits eingangs erwähnt wurde, ist intrigantes Verhalten anstrengend und sogar gefährlich. Du kannst durch hinterhältige Arbeitskollegen schlechter aussehen, dein Job verlieren oder psychische Leiden entwickeln. Deshalb solltest du die folgenden Absätze sehr genau lesen und an deine spezifische Situation anpassen.
Wichtig: Nicht alle intriganten Kollegen sind gleich. Ein falscher Kollege ist anders zu behandeln als ein ganzes Team voller Giftspritzen. Und wie widerstandsfähig du bist, hat ebenfalls einen Einfluss darauf, wie du vorgehen solltest.
Abstand halten und Ruhe bewahren
Zu allererst solltest du tief durchatmen. Das gelingt dir eher nicht, wenn du diesen Artikel gerade auf Arbeit liest, während eine intrigante Kollegin oder ein hinterlistiger Kollege im Pausenraum über dich lästert. Aber es ist eben doch wichtig, dass du dich nicht in das Drama hereinziehen lässt.
Denn: Du solltest dir eine Fähigkeit von deinen durchtriebenen Kollegen abschauen. Bleib im Hintergrund. Von dort aus lässt sich viel besser beobachten – und du wirst klarer sehen können. Das ist wichtig, um einzuschätzen, ob sich eine Konfrontation lohnt.
Je länger du aus der Entfernung auf die Situation guckst, umso besser kannst du dich auf intrigantes Verhalten einstellen. Manchmal lässt du einfach die Finger davon. Scheint das ganze Büro oder Team langsam zu merken, dass da jemand hinterhältig und rücksichtslos ist, löst sich das Problem mit der Zeit vielleicht von selbst. Siehst du hingegen, dass Schaden entsteht, muss du wohl eingreifen.
Fakten sammeln und Emotionen ausklammern
Erzählt jemand eine Lüge, manipuliert ein Projekt oder verdirbt die Stimmung, dann kannst du erst einmal nichts machen. Dumm gelaufen. Glaube mir, wenn du mit einem Gefühl oder ein bis zwei Beispielen auf eine Person zugehst und sie konfrontierst, wird nicht viel passieren. Gleiches gilt für Beschwerden bei Vorgesetzten – ohne Nachweise und tiefergehende Kritik brauchst du das gar nicht versuchen.
Also sammle erst einmal Fakten. Dokumentiere Lügen, Faulheit, Fehler und Momente, in denen jemand zum Schaden anderer handelt. Ganz besonders wichtig sind hier Verhaltensweisen, die dem Unternehmen schaden. Um intrigante Kollegen zu entlarven, zu kritisieren und loszuwerden, musst du leider viel Vorarbeit leisten – ganz egal, wie offensichtlich ihr toxisches Verhalten auf dich wirkt.
Je weniger du dich dabei von deinen Gefühlen leiten lässt, umso besser. Das schützt einerseits deine Psyche und gibt dir andererseits mehr Munition, sollte die Situation am Arbeitsplatz irgendwann mal eskalieren.
Fehlverhalten kritisieren
Nicht alle intriganten Menschen haben Nachhilfe beim Antichristen genommen. Manche sind einfach nur ihr ganzes Leben mit schlechtem Verhalten durchgekommen. Es fehlt an Verantwortungsbewusstsein und Einsicht. Bei solchen Kollegen kannst du das Gespräch suchen.
In einer ruhigen Umgebung und ohne andere Augen gelingt das am ehesten. Viele hinterlistige Menschen wollen ihr Ansehen schützen – somit würden sie in einer Gruppensituation immer ausweichen oder sofort zurückschießen.
Mit Ruhe und Besonnenheit kannst du ansprechen, dass du dich mit bestimmten Verhaltensweisen unwohl fühlst. Zeige auf, dass andere Kollegen rücksichtsvoller sind. Erwähne, dass du gerne weiterhin respektvoll zusammenarbeiten möchtest. Wird so aus einer heimtückischen Person ein Engel? Eher nicht. Aber du gibst das klare Signal, dass du diesen Kollegen bzw. diese Kollegin im Auge hast.
Kollegen und Unternehmen schützen
Manchmal artet Intriganz total aus. Dann kommt es zu Mobbing oder das Unternehmen, in dem du arbeitest, ist in Gefahr. Solltest du sehen, dass jemand stark mental belastet wird, schreite ein und sprich mit der Person oder dem Chef.
Gleiches gilt dafür, wenn jemand großen Mist baut. Intrigante Kollegen wollen ihr Fehlverhalten nicht zugeben. Schuld sind immer die Anderen. So können aber Kunden verloren gehen, teure Fehler entstehen und in manchen Arbeitsumgebungen (z. B. auf Baustellen) kann sogar Lebensgefahr entstehen.
So wehrst du dich gegen eine intrigante Kollegin
Wenn du das Opfer von Mobbing bist, sollte es keine falsche Vorsicht geben. Du musst dich schützen – und Mobbing ist kein Kavaliersdelikt. Sollte dich jemand beleidigen oder gar körperlich bedrohen, dann kannst du dies theoretisch sofort zur Anzeige bringen. Meist ist es sinnvoller, erst einmal mit Vorgesetzten zu sprechen.
Die meisten Unternehmen sind daran interessiert, Mobbing zu unterbinden, um selbst nicht haftbar zu sein. Gleichzeitig wird aber auch gerne mal der Weg des geringsten Widerstands gesucht. Dann wird ein Bild gemalt, bei dem du auch deinen Anteil an einer toxischen Situation hattest. Wichtig: Selbst wenn es so wäre, darf dich niemand bedrohen oder beleidigen. Lass dir das nicht einreden und mache klar, dass du dich auch rechtlich wehrst, wenn nicht unmittelbar Konsequenzen gezogen werden.
Zur Not melde dich krank, um nicht zurück an den Arbeitsplatz zu müssen, an dem du bereits hart und unfair angegangen wurdest.
Jobwechsel aufgrund von toxischen Arbeitskollegen: Manchmal nicht zu verhindern
Ich kann dir nicht sagen, ob du rechtlich gegen Mobbing vorgehen solltest. Wenn das jeder tun würde, wären vielleicht mehr Menschen vorsichtiger bei ihren Lästereien und Drohungen. Aber die Erfolgschancen fallen auch sehr unterschiedlich aus. Und am Ende des Tages bleibst du der Mitarbeiter, der einen Kollegen verklagt hat – nicht jeder ist bereit, damit zu leben.
Manchmal bleibt nichts anderes übrig, als den Arbeitsplatz zu wechseln. Kannst du dich gerade nicht auf Konfrontationen einlassen, dann wirst du an einem toxischen Arbeitsplatz zu Grunde gehen. Besteht ein ganzes Team aus rücksichtslosen Lästermäulern, wirst du allein keine positive Veränderung bringen. Also ist ein Jobwechsel einfach Selbstschutz – auch wenn es sich furchtbar anfühlt, diese fiesen Leute „gewinnen“ zu lassen.
Solltest du Intriganz vielleicht lieber nicht entlarven?
Zum Glück artet Intriganz nur selten in Mobbing aus. Das ist zwar gut, weil die Situation nicht eskaliert. Gleichzeitig gibt es dir aber auch weniger Möglichkeiten, etwas zu unternehmen. Manchmal wirst du also einen intriganten Kollegen erkennen, kritisieren und dann doch mit ihm leben müssen.
Solltest du weder dich noch andere am Arbeitsplatz bedroht sehen, dann kannst du dich dafür entscheiden, den Umgang entspannter zu gestalten. Soll heißen: Du sprichst hinterlistiges Verhalten nicht an, beobachtest es aber. Du konzentrierst dich auf deine Arbeit und lässt dich nicht auf Drama ein. Sollte ein Vorgesetzter mal auf dich zukommen und Fragen zu der intriganten Kollegin oder dem intriganten Kollegen stellen, kannst du natürlich ehrlich sein.
Fazit: Niedertracht am Arbeitsplatz tut weh
Je empathischer du bist, umso schlechter geht es dir, wenn falsche und hinterhältige Menschen ihre Spielchen treiben. Ihnen das Handwerk zu legen, ist fast nur möglich, wenn du dich auf ihre Spielchen einlässt – und das willst du wahrscheinlich nicht.
Im Idealfall wird das intrigante Verhalten allen Mitarbeitern und Vorgesetzten irgendwann auffallen. Dadurch wird es weniger effektiv. Im schlechtesten Fall wirst du auf Dauer nicht glücklich werden in einer Arbeitsumgebung, die toxisches Verhalten zulässt oder gar fördert. Dann mach dich auf die Suche nach Jobs, die eher zu deiner Art passen.