Du denkst es, ich denke es, selbst der netteste Mensch der Welt denkt es manchmal: Bitte, sei einfach still! Doch nicht jeder spricht den Gedanken auch aus.
Das ist schade, denn wenn man so darüber nachdenkt, ist es ziemlich unhöflich, jemandem Zeit zu stehlen, indem man ihn zutextet. Ganz besonders, wenn es dann auch noch um ziemlich triviale oder unsinnige Dinge geht.
Hier kommen also 20 Wege, um jemandem zu sagen, er soll die Klappe halten. Im Angebot sind freundliche und durchdachte Ideen, passiv-aggressive Sprüche zur eigenen Unterhaltung und richtig heftige Ansagen für diejenigen, die es einfach nicht kapieren wollen.
Von „bitte sei still“ zu „man schließe die Futterlucke“ bis „Halt deine Fresse, du Sauerstoffverschwendung mit Augen“!
Freundliche Arten, jemandem zu sagen, er soll den Mund halten
Wer harmoniebedürftig ist, wird sich in dieser Kategorie am wohlsten fühlen. Denn man kann ja sehr nett erwähnen, dass man gerade nicht auf ein Gespräch aus ist oder die Aussagen des Gegenübers einen stören.
- „Über dieses Thema möchte ich nicht sprechen.“
- „Das ist mir zu persönlich.“
- „Tut mir leid, aber ich habe gerade keine Zeit.“
- „Können wir darüber wann anders sprechen?“
- „Ich habe dafür gerade keinen Kopf.“
Stille genießen lernen? Hier entlang.
Passiv-aggressive Wege, Menschen still werden zu lassen
Nicht immer funktionieren die netten Varianten und nicht immer sind sie überhaupt angemessen. Denn wenn jemand wirklich nervt oder wirklich sehr viel Unsinn erzählt, dann ist das Ende der Höflichkeit irgendwann erreicht.
Wer aber nicht gleich einen Streit anfangen möchte, der kann es ein wenig geschickter ausdrücken. Das macht mehr Spaß und gibt ein kleines bisschen Genugtuung.
- „Ich bin sicher, es gibt Menschen, die sich dafür interessieren.“
- „Mit diesem Thema kenne ich mich aus, vielleicht kann ich dir mal ein paar Fakten zukommen lassen?“
- „Weißt du, du hast so viel zu erzählen und ich bin gerade total abgelenkt, ich möchte nicht, dass du deine Zeit verschwendest.“
- „Es gibt Gedanken, die muss man nicht aussprechen, weißt du?“
- „Die Anzahl der Wörter im deutschen Wortschatz wird je nach Zählweise auf 300.000 bis 500.000 geschätzt – beeindruckend wie die alle in ein Gespräch packen möchtest.“
Ausführliche Art, jemandem dein Ruhebedürfnis zu erklären
Zugegeben, wenn jemand Sarkasmus versteht, könnten die Beispiele aus Kapitel 2 problematisch werden. Also noch einmal der Versuch, ernsthaft nett zu sein. Speziell für Introvertierte bietet es sich nämlich an, nicht nur ein paar Worte hinzuwerfen, sondern sich zu erklären.
Leider verstehen es dann immer noch nicht alle. Aber wenn der Gesprächspartner bisher nett und höflich war, sind die folgenden Beispiele definitiv der beste Ansatz, um die gewünschte Stille zu erreichen.
- „Ich bin heute ziemlich erschöpft, tut mir leid, aber ich kann dir gar nicht ordentlich zuhören.“
- „Was du erzählst, ist interessant, aber das Thema ist wirklich nichts für mich.“
- „Ich bin introvertiert, das heißt, ich kann echt nicht gut mit Small Talk, können wir das Thema wechseln?“
- „Ich respektiere deine Meinung, aber es stört mich, was du sagst und wie du es sagst, ich empfinde das als falsch, also möchte ich nicht weiter mit dir reden.“
Kann man zu ehrlich und zu direkt sein?
Wie sage ich jemandem, dass er die Fresse halten soll?
Fertig, aus. Keine Nettigkeiten mehr. Denn viele Menschen werden sich schon von den höflichen Varianten angegriffen fühlen. Sie denken, sie hätten ein Recht darauf, dass ihnen jemand zuhört. Das ist an Arroganz kaum zu überbieten.
Wer Falschmeldungen verbreitet, diskriminiert, unnötig vulgär wird oder überhaupt kein Interesse daran hat, auch mal zuzuhören, der verdient nichts weiter als eine richtig klare Ansage.
Es bleibt dabei, dass die vorherigen Vorschläge immer an erster Stelle kommen sollten, doch wenn das nichts bringt, dann braucht man sich nicht im Kreis drehen und es weiter mit Nettigkeit versuchen. Es wird Zeit, dass dein Gegenüber endlich still ist!
- „Ein Wunder, dass du noch nicht verhungert bist. Wenn du die ganze Zeit laberst, wann hast du denn mal Zeit, deinen Mund zum Essen zu benutzen?“
- „Halt die Fresse.“
- „Du gehst mir auf den Keks, ich habe dich nicht nach deiner Meinung gefragt.“
- „Hast du so viel Angst vor deinen eigenen Gedanken, dass du nicht eine einzige Sekunde Stille aushalten kannst?“
- „Ich will dir nicht mehr zuhören. Wenn dich das beleidigt, dann denk mal bitte darüber nach, wie unhöflich es ist, dass du mich die ganze Zeit volllaberst, obwohl ich dir nicht zuhören will.“
- „Hast du eigentlich Feuchttücher dabei, damit du dir nach so viel Scheiße auch den Mund abwischen kannst?“
Musstest du in letzter Zeit jemandem sagen, dass er still sein soll? Oder schaltest du einfach auf Durchzug? So oder so ist diese Liste von Sprüchen natürlich nur der Anfang. Gerne nehme ich die kreativsten Vorschläge mit in die Liste auf.
„All right, Imma head out“ oder „Muss los“ (*dann aufstehen und gehen*)
Was anderes hilft einfach manchmal nicht -_o.O_-
Das ist wahrscheinlich die einfachste Variante, leider bin ich jemand, der sich das Leben eher schwer macht 😀
Aber ja, manche Menschen kapieren es einfach nicht und man schützt sich, indem man einfach aufsteht und weggeht!
Liebe Grüße
Felix lässt Grüßen
Im Büro sind Noise-Cancelling-Kopfhörer und ignorieren ein (durchaus unhöfliches) aber eindeutiges Signal an meinen Kollegen, der zwar nett ist, aber Smalltalk liebt, jede Banalität aussprechen und ausführlich kommentieren muss und auch bei Besprechungen und Telefonaten kein Ende findet. Der Vorteil ist: es kann mir egal sein, ob er den Hinweis versteht.
Das Zeigen der „Komm zu Potte!“ Postkarte konnte ich mir bisher noch verkneifen.
das hat leider nicht funktioniert. Aber guter versuch. 🙂