Die wiederholt negative Beschreibung vieler introvertierter Eigenschaften verleitet dazu, lieber extrovertiert sein zu wollen. Es gibt etliche Artikel, Videos und Kurse, die angeblich dabei helfen, endlich die Introversion zu überwinden.
Jeder gut recherchierte Beitrag zu diesem Thema muss jedoch eines anerkennen: Extroversion ist nichts, was man sich einverleiben kann. Ein introvertierter Mensch wird durch keinen Wunderkurs und keine 5 perfekten Tipps, die sofort wirken! zu einer extrovertierten Spaßmaschine.
Aber (!) es ist durchaus möglich, negative Konsequenzen von Introversion abzuschwächen und dafür einige Fähigkeiten zu erlernen, die theoretisch eher extrovertierten Menschen zuzuordnen sind. Die eigene Persönlichkeit sollte niemals als feindlich betrachtet werden, sondern immer als Chance.
Einen Warnhinweis, falls du darüber nachdenkst, ein Coaching in Anspruch zu nehmen, findest du in ausführlicher Form im Beitrag Hüte dich vor Coaches!
Wie werde ich extrovertiert?
Wenn du eine introvertierte Persönlichkeit hast (beziehungsweise, wenn du introvertiert bist), dann kannst du nicht extrovertiert werden. Das ist ein Trugschluss derer, die glauben, dass Introversion mit Schüchternheit oder Unsicherheit gleichzusetzen wäre.
Du kannst lediglich anfangen, extrovertierte Verhaltensweisen zu erlernen. Das ist nicht dasselbe, wie Introvertiertheit zu überwinden.
Gleichzeitig musst du verstehen, ob du etwas ändern möchtest, weil du introvertiert bist oder ob du etwas ändern möchtest, weil du schüchtern, ängstlich oder unsicher bist. Das steckt sehr viel häufiger hinter dem Wunsch, extrovertiert zu werden. Introversion ist nichts Schlechtes!
Was ist extrovertiertes Verhalten?
Es gibt Verhaltensweisen, die von uns als typisch extrovertiert angesehen werden. Das bedeutet nicht, dass alle extrovertierten Menschen exakt so sind. Allerdings sind es nun mal genau die folgenden Fähigkeiten und Merkmale, die sich einige Introvertierte (oder Ambivertierte) für sich selbst wünschen:
- Aufgeschlossen sein
- Kontaktfreudig sein
- Viel reden, gut im Smalltalk
- Gerne unter Menschen gehen
- Als interessanter Gast gelten
- Viele Freunde haben
- Selbstbewusst auftreten
Das sind die Dinge, die wir (unter anderem) an Extrovertierten wahrnehmen und schätzen. Gleichzeitig werden einige typisch introvertierte Eigenschaften – Zurückhaltung, Beobachtung, Ruhebedürfnis – meist als weniger erstrebenswert angesehen.
Doch dabei muss bedacht werden, dass Extroversion nicht bedeutet, dass jemand gut im Smalltalk ist. Nicht jeder extrovertierte Mensch ist interessant. Manche haben keine Freunde. Wir assoziieren diese Dinge zwar mit extrovertierten Personen, doch in Wahrheit ist die Veranlagung zu Extroversion keine Garantie für die Herausbildung dieser Eigenschaften.
Was ist Extroversion?
Extroveriert zu sein, heißt, auf seine Umwelt ausgerichtet zu sein. Das bedeutet, dass (stark) extrovertierte Menschen mit ihrer Umgebung und anderen Menschen im Kontakt sein wollen und müssen, um sich gut zu fühlen.
Es ist daher ganz natürlich, dass extrovertierte Menschen generell aufgeschlossener sind, da sie Zeit mit anderen genießen und sie ihnen sogar Energie gibt. Extrovertierte Personen werden also nicht generell mit einer größeren Sozialkompetenz geboren, sie suchen nur instinktiv nach sozialen Situationen und fühlen sich in ihnen wohler.
Introvertiert sein, ist nicht schlecht
Bevor es um die konkreten Tipps für ein „extrovertierteres“ Auftreten gehen kann, muss noch mal klargestellt werden, dass introvertiert zu sein, nichts Schlechtes ist. Du fühlst Dich lediglich mit einer inneren Ausrichtung wohler. Du reflektierst, beobachtest, tankst Energie, wenn Du alleine bist. Dazu wird im letzten Kapitel noch etwas mehr gesagt.
Eine Veränderung persönlicher Eigenschaften sollte niemals auf Basis von Selbsthass geschehen und die Grenzen der Veränderungen sollten jedem Introvertierten bewusst sein. Es geht also um eine gewünschte Wandlung in einem kleinen Rahmen.
5 Tipps für ein extrovertiertes Auftreten
Einige der folgenden Tipps sind universell einsetzbar. Soll heißen, dass sie in nahezu jeder Tipp-Liste für mehr Selbstbewusstsein auftauchen könnten. Andere sind hingegen sehr spezifisch für Introvertierte gedacht, die sich offener, selbstbewusster oder sozialer verhalten wollen.
(Dabei wird auch gleichzeitig auf die Tipps eingegangen, die absoluter Unsinn oder völlig unzureichend sind. Verlasse so oft es geht deine Komfortzone, ist dafür ein perfektes Beispiel.)
- Kenne Deine Bedürfnisse
- Verstehe, was Introversion ist
- Definiere Deine Komfortzonen
- Erkenne, dass sich niemand für Dich interessiert
- Verändere etwas Konkretes
Dich selbst verstehen und Deine Bedürfnisse bestimmen
Um dauerhaft etwas zu verändern, musst Du als allererstes den Ist-Zustand erkennen. Manche Introvertierte sehen sich selbst bereits sehr viel aufgeschlossener, als sie eigentlich sind, andere schätzen sich als viel zurückhaltender ein, als sie wahrgenommen werden.
Dafür solltest Du eine echte Analyse machen. Wann fühlst Du Dich unter Menschen wohl, wann willst Du nur davonlaufen? Welche Eigenschaften an Dir schätzt Du, welche schätzen andere an Dir? Willst Du Dich verändern, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen (mehr Freunde, mehr Erfolg?), oder hast Du das Gefühl, die Gesellschaft oder Einzelpersonen drängen Dich dazu?
Diese Analyse sollte nicht ausschließlich in Deinem Kopf stattfinden. Denn an einem ruhigen Sonntagmorgen mit einem Käffchen in der Hand schätzt Du Dich anders ein als an einem hektischen Freitagabend direkt vor einer langen Partynacht. Emotionen und Stimmungen trüben das Selbstbild. Mache Dir also Notizen – ein physisches Tagebuch, ein Online-Tagebuch oder auch einzelne Notizen in einer App oder auf Papier, je nachdem, was zu Dir passt.
Unterscheiden zwischen Introversion, Sozialphobien und Schüchternheit
Es wurde bereits gesagt, es muss wieder gesagt werden: Introvertiert zu sein, bedeutet erst einmal nur, eine innere Ausrichtung zu haben. Ängste, Paniken, Schüchternheit und Co. sind kein Bestandteil von Introversion!
Bevor Du also weißt, was Du eigentlich verändern möchtest, musst Du wissen, ob Du überhaupt Probleme mit Deiner introvertierten Art hast oder ob ein ganz anderes Problem vorliegt. Dafür gibt es bereits einen eigenen ausführlichen Artikel. Er öffnet sich in einem neuen Tab, Du kannst nach dem Lesen also wieder hierher zurückkehren: Kann man zu introvertiert sein?
Komfortzone und Nicht-Komfortzone
Veränderung erfordert Anstrengung. Wäre es nicht so, könnten wir unser Leben mit einem Fingerschnippen perfekt machen. Unter anderem die Diätindustrie ist hocherfreut, dass das noch nicht möglich ist, da sie davon lebt, dass Motivation schwinden kann.
Was die meisten Empfehlungen daraus machen, ist der berühmte Satz: Raus aus der Komfortzone! Leider ist das ein völlig unzureichender Tipp, der trotzdem einen wahren Kern besitzt.
Zunächst einmal zur Erklärung: Als Komfortzone gilt der Bereich des Lebens, der keine großen Reize setzt und somit keine Anstrengung oder Unbehagen verlangt. Hier fühlen wir uns wohl. Allerdings findet in ihr auch wenig Entwicklung statt. Sie ist der Status quo.
Der Job, der gut bezahlt wird und tagein tagaus gleich aussieht. Die Beziehung, in der alle Geheimnisse bereits auf dem Tisch liegen und nichts mehr überrascht. Das Wohlfühlgewicht, das vielleicht nicht gesund ist, aber auch nicht die Aufgabe von Kuchen verlangt.
Um sich zu verändern, muss die Komfortzone also tatsächlich verlassen werden. Allerdings ist die plumpe Anweisung: Verlasse Deine Komfortzone so oft wie möglich – denn nur so wirst Du glücklich und erfolgreich – toxisch und nicht zielführend.
Wir sagen ständig, wir müssen besser, besser, besser werden und niemals stillstehen, drehen uns dann um und fragen uns, woher die ganzen gestressten Menschen kommen. Komfort ist kein Schimpfwort. Wir dürfen uns erlauben, zufrieden und ungestresst zu leben. Erst wenn wir uns damit nicht mehr wohlfühlen, sollten wir etwas ändern – und das kontrolliert und bedacht. Wer permanent nur einem fiktiven Ideal hinterherhetzt, wird (besonders als Introvertierter) irgendwann ausgebrannt und unglücklich sein.
Komfortzonen bestimmen
An dieser Stelle wird es sehr viel konkreter: Lege drei verschiedene Zonen fest. Deine Komfortzone 1, in der Du nichts veränderst und somit auch nicht viel Veränderung stattfindet. Deine provokative Komfortzone 2, in der Du an Dir arbeitest und schrittweise versucht, glücklicher und zufriedener zu werden. Und Zone 3, die Frustzone.
(An anderer Stelle werden diese auch als Komfort-, Wachstum-, und Panikzone beschrieben. Für jeden sieht das Ausmaß der Zonen anders aus: Manch einer hat eine winzige Komfortzone, manch anderer eine winzige Frustzone. Die folgende Grafik ist somit für die meisten Menschen nicht richtig skaliert.)
Wie Du am besten mit der provokativen Komfortzone umgehst, wird Dir in den nächsten zwei Tipps erklärt. Interessanter ist an dieser Stelle die Frustzone. Halte Dich von ihr fern. Es ist absolut nichts verwerflich daran, bestimmte Dinge nicht tun zu wollen.
Wer nicht gerne Achterbahn fährt, muss diese Angst nicht überwinden, wenn er oder sie das nicht möchte. Wer nicht Karaoke singen will, sollte nicht Karaoke singen. Wer in Menschenmassen nur an Flucht denkt, der darf große Menschenansammlungen so gut es geht meiden.
Die Idee des Verlassens der Komfortzone ist so diffus, dass sie viele Hilfesuchende einfach nur dazu verleitet, ständig frustriert zu sein. Unentwegt Stressreize zu setzen, die möglicherweise keinerlei wünschenswerte oder nachhaltig positive Veränderungen bringen, ist – so klar muss man das sagen – höchstgradig schädigend und einer der Gründe, warum so viele Menschen bereits im jungen Alter ausbrennen und nie echte Zufriedenheit kennenlernen.
Lege ruhig fest, was Dir nichts bringt, was Du nicht willst, was Dir mehr schadet, als hilft. Die Magie im Bezug auf Veränderung findet ausreichend in der provokativen Komfortzone statt, so lange Du Dir im Klaren bist, was Du willst und dass es bestimmte Dinge gibt, die bereits verankert sind und sich nicht mehr ändern werden.
Erkenne, wie unbedeutend du bist
Direkt im Anschluss an den vorherigen Punkt, sollte Dir eines deutlich werden: Niemand interessiert sich wirklich für Dich.
Okay, okay, das ist natürlich überspitzt dargestellt. Doch es ist wahr: Die überwiegende Mehrheit an Personen, die Dir in Deinem Leben begegnen, hat keinerlei Interesse an Dir, Deinem Leben oder Deinem Streben nach Glück.
Häufig ist der Wunsch nach Veränderung jedoch eine Folge der Reaktion anderer. Introvertierte können frustriert sein, weil sie nicht zu Wort kommen oder weil sie als arrogant (ein Vorurteil) gelten, nur weil sie seltener sprechen. Gute Freunde und enge Verwandte, die mehrere Facetten eines Introvertierten kennen, wissen hingegen, wie viel Interessantes sie zu sagen haben oder dass sie in Wahrheit nicht arrogant sind – es gibt selbstverständlich auch Ausnahmen, denn Introvertierte können (fast) alles sein, was sie wollen, auch arrogant (aber: nicht extrovertiert).
Es klingt abgedroschen, doch am Ende des Lebens denkt sich niemand: Hätte ich doch mal genau das Leben gelebt und die Persönlichkeit gehabt, die alle anderen von mir erwartet haben.
Trotzdem modellieren wir unser Selbstbild auch anhand von Fremden, die letztlich nicht länger als ein paar Sekunden über uns nachdenken. Mach Dir das klar, damit Du auch wirklich auf dem Weg zu einer Version von Dir bist, die Dir gefällt und nicht etwa den Personen, die keinerlei Relevanz für Dein Leben haben.
Dazu ein passendes Video von The School of Life: Don’t worry, no one cares.
Ein Schritt nach dem anderen
Das Drei-Zonen-Modell versucht, den schädlichen Teil der Selbstoptimierung zu verringern. Daher findet die Magie in der provokativen Komfortzone beziehungsweise Wachstumszone statt.
Du hast ja bereits gelernt, ob Deine Probleme Folge von Introversion, Sozialphobien oder anderen Dingen sind. Außerdem kennst Du nach ausreichender Selbstbeobachtung Deine Bedürfnisse besser. Nun musst Du regelmäßig versuchen, Dich Deinen (vollständig selbstbestimmten!) Zielen zu nähern.
Dafür sind kleine Schritte fast immer besser als große. Denn je wohler sich ein introvertierter Mensch fühlt, umso weniger Energie verliert er in stressigen Situationen. Wer also „ins kalte Wasser“ geworfen wird und nach einem Monat Isolation mit der gesamten Familie in den Camping-Urlaub fährt, wird so gestresst sein, dass kaum Fortschritt zu erwarten ist.
Wenn dieselbe Person jedoch nach der Isolation nach und nach alle Freunde einzeln trifft, mal Frühstück im Café und nicht in der eigenen Wohnung isst und einen Gesprächspartner darauf hinweist, dass es unhöflich ist, andere zu unterbrechen, dann wird sich nach und nach Sicherheit aufbauen.
Bücher mit persönlichen Geschichten von anderen Introvertierten (siehe: Still von Susan Cain) oder Blogs und YouTube-Videos können außerdem dabei helfen, sich weniger allein zu fühlen und praktische Tipps abzuholen. Aber Achtung: Immer erst prüfen, ob die Personen dahinter auch wirklich Ahnung haben oder ausschließlich auf Geld aus sind oder keinerlei Recherche betrieben haben.
Extrovertierter wird man, indem man lernt, sich ähnlich wie Extrovertierte, in sozialen Situationen nicht mehr so unwohl zu fühlen. Freunde, die gleiche Interessen haben, trifft man lieber, als diejenigen, die eigentlich nicht wissen, warum man ein Buch, Videospiel oder einen Film so liebt. Wer in seinem Job zufrieden ist, der kommt eher damit klar, auch Kollegen unterhalten zu müssen. Mit dem besten Kumpel an der Seite kann ein stressiger Arztbesuch oder ein Vorstellungsgespräch gleich weniger bedrohlich wirken. Verändere nicht alles, was Dich ausmacht, verändere Deinen Umgang mit Deiner Umwelt.
Warum du nicht so tun solltest, als wärst du extrovertiert
Um sich hier nicht vollständig auf persönliche Erfahrungswerte zu verlassen, werden nun einige Nachweise dafür erbracht, dass ein übertriebenes Streben nach Extroversion nicht erfolgsversprechend ist.
Wandel = Anstrengung
Eine Studie unter amerikanischen College Studenten wurde durchgeführt, um herauszufinden, inwiefern man ohne Unterstützung von außen (Coaching, Seminare, Therapie), in der Lage ist, sein Verhalten zu verändern.
Dabei wurde gezeigt, dass Veränderungen zu offenerem und sozialerem Verhalten zwar möglich sind, die Teilnehmer der Studie jedoch von zwei Dingen stark beeinflusst wurden: einer Verzerrung der Selbstwahrnehmung und der emotionalen Stabilität.
Ersteres bedeutet, dass die Probanden ihre Erfolge deutlich höher einschätzten, als die messbaren Ergebnisse vermuten ließen. Die Veränderungen waren also gar nicht besonders stark, doch die Teilnehmer meinten, sich sehr stark verändert zu haben.
Wie gut ihnen das gelang, war außerdem stark mit ihrer emotionalen Stabilität verbunden. Wenn es ihnen gut ging und sie wenig Stress hatten, konnten sie die neuen Verhaltensweisen und Eigenschaften deutlich besser einsetzen, als in den Zeiten, in denen sie nicht klar denken konnten, gestresst waren oder sich unsicher fühlten.
Das legt unter anderem Nahe, dass die gewünschten Wandlungen viel Energie verlangten. Das sollte jedem bewusst sein, der auf der Suche nach mehr Extroversion ist: Es wird wahrscheinlich nie leicht oder natürlich sein, anders aufzutreten.
Sag mir, wie du warst und ich sag dir, wer du bist
Eine Studie an der Havard University hat herausgefunden, dass man bereits im Kindesalter ablesen kann, ob ein Mensch später eher introvertiert oder extrovertiert ausgerichtet ist. Die Kinder wurden Reizen ausgesetzt und dann wurde die Reaktion auf sie gemessen. Laute Geräusche oder grelle Lichter lösen bei introvertierten und sensiblen Kindern eine stärkere körperliche Reaktion aus. Kinder, die später zu extrovertierten Erwachsenen wurden, reagierten hingegen deutlich weniger auf ihre Umwelt.
Das deckt sich mit der Idee, dass Introvertierten Energie genommen wird, wenn sie vielen Stimuli ausgesetzt werden. Das ist nicht etwa eine Charakter- oder Motivationsfrage, es ist bereits von klein auf verankert.
Wie schaden sich Introvertierte?
Es gibt unzählige Erfahrungsberichte von Menschen, die erst spät in ihrem Leben verstanden haben, dass sie introvertiert sind. Viele von ihnen fragen sich selbstverständlich, ob ihr Leben anders verlaufen wäre, wenn sie sich eher erkannt und akzeptiert hätten.
Durch zwielichtige Internet Gurus, die selbst keinerlei Erfahrung mit Introversion haben, oder schlecht recherchierte Internetbeiträge, wird Introvertierten wieder und wieder weisgemacht, dass mit ihnen etwas nicht stimmt.
Daher ist wichtig, zu verstehen, ja, es gibt bestimmte Eigenschaften, die unter Introvertierten weit verbreitet sind – Schüchternheit, Zurückhaltung, Unsicherheit. Introversion an sich ist jedoch kein Problem und keine Krankheit. Genau wie Extroversion kein Garant für Glück ist.
Wenn Du offener, selbstsicherer und charismatischer werden möchtest, dann gelingt das nur mit der Akzeptanz Deiner Introversion. Sie ist Teil der Lösung. Je wohler Du Dich in Deiner eigenen Haut fühlst, umso ruhiger wirst Du in sozialer Umgebung und umso selbstbewusster trittst Du auf. So wirkst Du extrovertierter.
Die oben gegebenen Tipps können dabei helfen, Dich besser zu verstehen und somit besser mit Deinen Bedürfnissen umzugehen. Selbsthass, Verleugnung und Täuschung sollten jedoch vermieden werden. Und wenn Dir jemand verspricht, Introversion überwinden und Dich zu einem perfekten Extrovertierten machen zu können, dann dreh Dich um und lauf weg. (Oder sag mir hier Bescheid, damit ich meinen Kampf gegen die Fehlinformation über Introvertierte fortsetzen kann: KONTAKT)