Bist du ambivertiert? Ambiversion anschaulich erklärt

Die Begriffe introvertiert und extrovertiert sind mittlerweile keine Mysterien mehr. Ambivertiert sein, ist hingegen eher unbekannt – was Ambivertierte ausmacht, wie ihre Stärken aussehen, wo sie Probleme haben.

Besonders in der Diskussion mit Introvertierten herrscht immer wieder Verwirrung. Kann man denn introvertiert sein, wenn man gerne feiern geht? Sind Introvertierte nicht eher zurückhaltend, warum bin ich dann so gerne mit meinen Freunden unterwegs? Alle sagen, ich wäre aufgeschlossen, wie kann ich da introvertiert sein?

Wer das Gefühl hat, gleichzeitig introvertiert und extrovertiert zu sein, ist wahrscheinlich ambivertiert. Das bedeutet, dass jemand nicht eindeutig einem der beiden Extreme zuzuordnen ist, sondern Eigenschaften beider Seiten besitzt.

Da niemand zu 100 Prozent introvertiert oder extrovertiert ist, wird manch einer argumentieren, dass wir alle irgendwie ambivertiert sind. Das würde es jedoch schwieriger machen, uns selbst einzuschätzen. Also ist dieser Beitrag vor allem den Ambivertierten gewidmet, die sich auch so benennen wollen!

Introversion – Ambiversion – Extroversion: eine Skala

Menschen wünschen sich klare, eindeutige Definitionen. Wenn sie etwas verstehen wollen, brauchen sie Wissen darüber, was eine Sache ist und was eine Sache nicht ist. Umso anstrengender wird das heutige Leben, da so viele Dinge nicht mehr als Ja-Nein-Frage formuliert werden können.

Das verhält sich bei den Themen Ambiversion, Introversion und Extroversion nicht anders. Ursprünglich wurden diese Begriffe von Carl Gustav Jung entwickelt und auf ihn wird sich (teilweise) auch heute noch berufen – allerdings handelt es sich bei diesem Teil der Persönlichkeitspsychologie nur um einen kleinen Teil seiner Forschung.

Extrovertierte Menschen sind demnach auf die Außenwelt ausgerichtet und Introvertierte auf die Innenwelt. Allerdings gibt es niemanden, der zu 100 Prozent eine Seite bedient. Daher sollten wir unseren Persönlichkeitstyp als Skala oder Spektrum begreifen und nicht als feste Definition.

extrovertiert und introvertiert sein
Viele Menschen bewegen sich zwischen den Extremen, keine Sorge

Wenn wir das Thema so angehen, dann wird nämlich schnell klar, dass ambivertiert sein eigentlich ziemlich normal ist. Mit normal ist in diesem Fall gemeint, dass es ausreichend ambivertierte Menschen gibt, um sie nicht als außergewöhnlich wahrzunehmen.

Je nach Definition würden manche Autoren und Wissenschaftler sagen, dass alle Menschen, die nicht in den „extremen“ 10 Prozent der Extroversion oder Introversion stecken, als ambivertiert eingestuft werden können. Manche sprechen auch von 25 Prozent. Wieder andere glauben nicht, dass Prozente wirklich hilfreich sind.

So oder so gilt: Wenn introvertierte Menschen sich durch ihre Ausrichtung auf das Innenleben auszeichnen und durch soziale Stimulation Kraft verlieren und Extrovertierte sich nach außen richten und auf soziale Stimulation angewiesen sind, dann nehmen sich ambivertierte Personen ein bisschen von beidem.

Soll heißen: Ambivertierte können in bestimmten Situationen extrovertierte Verhaltensweisen an den Tag legen und in anderen introvertierte. Sie suchen Kontakt, während sie gleichzeitig Rückzug einplanen. Sie können das Leben der Party sein und fünf Minuten später in einer ruhigen Ecke sitzen und nur beobachten. An manchen Tagen haben sie die Energie, neue Leute kennenzulernen, an anderen hält man sie für Eigenbrötler.

Unglaublich viele Menschen finden sich hier wieder. Sowohl vermeintlich extrovertierte Menschen, die sich fragen, warum sie manchmal einfach alleine sein müssen, als auch vermeintlich introvertierte Menschen, die von Zeit zu Zeit soziale Situationen suchen und genießen.

ambivertiert definition
Soziale Kontakte und Pausen müssen sich bei Ambivertierten die Waage halten.

Ambivertierte Persönlichkeiten

Dass wir am Ende keine perfekte Definition für Ambiversion finden werden, bedeutet nicht, dass eine Bestimmung unmöglich ist. Um näher heranzukommen, werden nun einige typische Situationen aufgezeigt, in denen sich jemand weder als klar introvertiert oder als klar extrovertiert definieren würde.

Hinweise für Ambivertiertheit:

  • Ein Partytier, das seine Urlaube lieber alleine verbringt.
  • Ein Eigenbrötler, der in seinem Job mit vielen Menschen Kontakt hat und das genießt.
  • Ein Klassenclown, für den lange Spaziergänge in der Natur Teil des Glücks sind.
  • Ein Einzelgänger, der seine Wochenenden am liebsten in Bars und Clubs verbringt.

Diese Beispiele reichen natürlich noch nicht, um die Frage „Bin ich ambivertiert“, ausreichend zu beantworten. Doch an dieser Stelle sollte bereits klargeworden sein, dass Ambiversion sehr schwer zu fassen ist. Gleichzeitig ist es jedoch notwendig, sich mit den Bedürfnissen von Ambivertierten auseinanderzusetzen, da sie sonst genau wie Introvertierte und Extrovertierte Gefahr laufen, sich in schädliche Umgebungen und Situationen zu zwängen.

Daher sollten sich Menschen, die vermuten, dass sie ambivertiert sind, einige Fragen stellen:

  • Kann ich eine Woche ohne soziale Kontakte auskommen, ohne unglücklich zu sein?
  • Werde ich schnell müde, wenn ich mit vielen Menschen sprechen muss?
  • Würden mich andere als offen und enthusiastisch bezeichnen?
  • Könnte ich alleine auf Reisen gehen und mich wohlfühlen?

Einer der sichersten Hinweise darauf, dass man nicht klar intro- oder extrovertiert ist, zeigt sich darin, dass diese Frage nicht eindeutig beantwortet wurden. Kommt darauf an, manchmal, bis zu einem bestimmten Punkt …

Stark introvertierte Personen können eine Woche ohne Kontakte aushalten, stark extrovertierte fühlen sich so nicht wohl. Introvertierte halten es unter vielen Menschen nie lange aus, ohne Energie zu verlieren, Extrovertierte gewinnen sie sogar dazu.

Obwohl introvertierte Persönlichkeiten unter Umständen offen und enthusiastisch sein können, werden sie darüber garantiert nicht von anderen definiert, während Extrovertierte auf Menschen zugehen.

Mit einem anderen Menschen wochen- oder monatelang zu reisen, klingt wie die Hölle für Intros, alleine Reisen kommt für Extros nicht infrage.

Ambivertierte Typen sind also diejenigen, die dazwischen stehen und bei denen sich introvertierte und extrovertierte Seiten häufig je nach Situation oder Befinden zeigen. Diese „Definition“ kann zweifelsfrei als zu locker betrachtet werden. Denn sie lässt Ambivertierte ohne klare Antworten zurück.

Um an den Punkt zu gelangen, an dem klar wird, wie ambivertierte Persönlichkeiten sich selbst verstehen und entsprechend ein gutes Leben leben können, müssen also noch weitere Aspekte beleuchtet werden – zum Beispiel die Stärken und Schwächen.

ambivertiert schwächen
Ambivertierte Menschen haben oft tolle Eigenschaften von beiden Seiten, die sie besonders machen.

Introvertiert und extrovertiert gleichzeitig

Es ließe sich schnell behaupten, dass Ambivertierte das Beste aus beiden Welten bekommen. Nicht nur, dass sie (potentiell) sozial kompetent sind, sie können auch bedacht und ruhig sein und sich zurückzuziehen, ohne gelangweilt zu sein.

Doch da sie sich einer klaren Definition entziehen, sind auch die Stärken und Schwächen von Ambivertierten nicht eindeutig zu bestimmen. Da es in diesem Beitrag jedoch darum geht, Ambivertierten Mittel an die Hand zu geben, um sich selbst besser zu verstehen, sollen nun trotzdem das Potential und die Stolperfallen aufgezeigt werden.

Stärken ambivertierter Persönlichkeiten

Ein Ambivertierter, der mit sich selbst im Reinen ist, kann gleichzeitig sozial und tiefgründig sein. Er bringt die Fähigkeit mit, sich recht lange unter Menschen aufzuhalten und Teil des Geschehens zu sein. Gleichzeitig passiert es ihm jedoch nicht, dass er sich so im Geschehen verliert, dass er nicht mehr beobachten oder zuhören kann.

Statt ständig auf der Suche nach neuer Stimulation zu sein, kann er zwischen aktiver und passiver Teilnahme wechseln. In einem Moment kann er eine tolle Geschichte erzählen, die alle fasziniert, im nächsten wird er ein Vieraugengespräch mit einem Freund führen, der ein Problem hat.

Es gefällt ihm, wenn er Freunde hat, die sich auf einen Kaffee treffen wollen, und Freunde, die in den Freizeitpark fahren wollen. Am Ende des Tages wird er so oder so einen ruhigen Moment brauchen, um den Tag Revue passieren zu lassen und wieder Kraft zu tanken.

Schwächen ambivertierter Charaktere

Schwächen entstehen nicht durch Ambivertierheit an sich, sondern durch die eigene Reaktion darauf beziehungsweise durch die Reaktion der Umwelt. Damit geht es Ambivertierten wie Introvertierten und Extrovertierten.

Das Ruhebedürfnis von introvertierten Personen wird nur dann zum Problem, wenn sie selbst nicht darauf hören oder andere ihnen einreden, dass sie ein Problem hätten. Extrovertierte Eigenschaften werden dann problematisch, wenn Verhaltensweisen entarten und somit toxische Auswüchse entwickeln.

Ambivertiert sein wird dann zur Schwäche, wenn sich Ambivertierte ihrer Bedürfnisse nicht bewusst sind. Wenn sie also zu sehr versuchen, sozial zu sein oder wenn sie sich zu sehr zurückziehen. Außerdem kann es passieren, dass sie sich selbst als unbeständig wahrnehmen. Auch Freunde können verwirrt sein, wenn jemand, der an einem Tag zehn Stunden Party macht, am nächsten Tag das Smartphone ausstellt und für ein paar Tage nicht erreichbar ist.

Ambivertierte müssen also verstehen, was sie ausmacht und wie sie auf sich selbst hören können. Damit sie nicht denken, sie seien komplett introvertiert und bräuchten keine Menschen und damit sie nicht behaupten, sie bräuchten keinen Rückzug, sondern ständig soziale Kontakte.

ambivertiert bedürfnisse
Kommunikation ist alles: das gilt auch für Ambivertierte und ihre Freunde und Liebsten.

Ist es gut, ambivertiert zu sein?

Es ist sehr gut, ambivertiert zu sein. Denn Ambivertierte vermeiden die Stolperfallen der Introvertierten und Extrovertierten, während sie gleichzeitig die Vorteile beider Seiten in sich vereinen.

Zumindest theoretisch. Denn das bezieht sich logischerweise nur auf die Ambivertieren, die reflektieren und beobachten, wann sie Stimulation und wann sie Ruhe brauchen. Sonst laufen Ambivertierte Gefahr, sich gleichzeitig extrem zurückzuziehen und ständig anderen Menschen auszusetzen. Physisch sind sie anwesend, psychisch überfordert. Oder sie sind physisch abwesend, ihnen fehlt es aber am psychischem Wohlbefinden.

Da geht es Ambis wie allen anderen Menschen: Sie müssen erkennen, was ihnen guttut und was nicht. Leider geht das nicht im Handumdrehen, das ist ein langer Prozess. Gerade weil wir von einer Skala sprechen, auf der sich Menschen im Laufe ihres Lebens auch noch (ein wenig) bewegen können. So werden viele Menschen im Alter etwas zurückhaltender und würden sich als introvertierter beschreiben. Oder sie haben sich lange zurückgehalten und durch einen neuen Job oder Partner lernen sie plötzlich, sich offener zu verhalten.

Es muss jedoch klargestellt werden: Ein introvertierter Mensch wird nicht extrovertiert, ein extrovertierter nicht ausschließlich introvertiert und Ambivertierte können sich nicht nur auf eine Seite schlagen, um glücklich zu werden. Meditation und Bewusstheit machen einen Extrovertierten vielleicht weniger rastlos und Selbstbewusstsein und Mut machen einen Introvertierten offener für neue Erfahrungen. Doch sie werden sich nicht umpolen können.

Gleichbedeutend können Ambivertierte sich nicht vollständig zurückziehen und damit (extrem) introvertiert werden, ihnen fehlt dann die soziale Stimulation, oder immer unter Menschen sein, um (extrem) extrovertiert zu werden, dann fehlt ihnen die Erholung und Reflexion.

ambivertierte persönlichkeiten
Best of both worlds: Ambiversion ist eine kleine Superkraft

Wie können sich ambivertierte Menschen besser verstehen?

Es gibt zwei praktische Tipps, die für Ambivertierte wichtig sind. Beide lassen sich theoretisch auch auf Intros und Extros anwenden.

  1. Umgib dich niemals ausschließlich mit Introvertierten oder ausschließlich mit Extrovertierten. Beides verleitet dich dazu, nur einem Teil deiner Persönlichkeit Aufmerksamkeit zu schenken, während der andere Teil – der genauso wichtig ist – vernachlässigt wird.
  2. Mach dir Notizen. Dieser Tipp gilt definitiv für alle Menschen, ganz unabhängig vom Persönlichkeitstyp. Denn da wir uns oftmals von unseren Emotionen leiten lassen, verlieren wir schnell den klaren Blick. Wann fühlst du dich gut, wann fühlst du dich erschöpft? Wann nimmst du die Erschöpfung in Kauf, weil du trotzdem ein tolles Erlebnis hattest? Wann fühlst du dich, als würdest du eine Rolle spielen und nicht du selbst sein?

Der Grund für die Notizen ist folgender: Nach einem langen Tag unter Freunden, der dir Spaß gemacht hat, fühlst du dich müde, aber gut. Wenn du am nächsten Morgen aufwachst, bist du allerdings vielleicht noch immer so ausgelaugt, dass du dich fragst, ob es das wert war. Reflektiert betrachtet, hat dir der soziale Kontakt viel gebracht. Übergehst du diese logische Erkenntnis jedoch, lehnst du die nächste Einladung vielleicht ab, weil du dich nur an den nächsten Tag erinnerst, an dem du fertig warst.

Oder du bist einsam, wenn du alleine bist. Dann gehst du unter Menschen, um das zu ändern, und hast eine negative Erfahrung (z.B. ein Streit, ein peinlicher Moment). Du wirst dir denken, du warst glücklicher, als du alleine warst, doch in Wahrheit war keine der beiden Situationen ideal. Die Lösung ist nicht der Rückzug, sondern eine andere Form des sozialen Kontaktes.

Um wirklich zu lernen, was dir guttut, ist ein Tagebuch wichtig. Davon muss niemand wissen. Es ist nur für dich. Die therapeutische Wirkung von Reflexion ist längst bewiesen und sie ist somit nicht nur für Menschen förderlich, die psychische Probleme haben.

ambiversion tipps
Ambivertierte Menschen haben Freuden und Schwächen und Probleme und tolle Eigenschaften wie alle anderen auch.

Willst du also herausfinden, ob du ambivertiert bist, dann finde heraus, wann du dich wohl fühlst und wann nicht. Dann brauchst du vielleicht gar keine perfekte Antwort oder klare Definition. Du kannst dir deine Tipps von den Intros und den Extros holen. Du kannst als tiefgründig und redegewandt gelten. Als Partytier und guter Zuhörer. Als Grübler und Spaßvogel.

Kennst du Vorurteile gegenüber Introvertierten? Hier ist noch eins:
Sind Introvertierte langweilig?

4 Kommentare

  1. Ich danke dir sehr für deine Infos.. Schön zu wissen, dass das Konzept von Intro- und Extraversion auch noch diese dritte „Spielart“ bereithält.. Ich habe deinen Artikel übers telefonieren gelesen und kann nur sagen, mir geht es in dem Punkt genau andersrum: Ich bin froh, dass die – mich irritierenden – Punkte Gestik und Mimik dabei wegfallen. Außerdem bin ich dabei in meinem geschützten Raum und kann mich der Situation schneller wieder entziehen. Tatsächlich bevorzuge ich (obwohl ich auf die 40 zugehe 😉 aber Whatsapp und Social Media.

    Um dich restlos zu irritieren: Ich liebe Vertrieb und speziell Telefonmarketing ist meine absolute Spezialität! Du musst es dir so vorstellen: Ich könnte auf die eigentlichen Kontakte gut verzichten (bis auf gewisse „bereichernde“ Ausnahmen!“). Durch eine ausgeprägte Sozialphobie, die mich bis zu meiner noch laufenden Therapie durch das gesamte Leben begleitet hatte, war es immer so, als wäre ich wie ein „Zwitter“ aus gestandenem, auch nicht unerfolgreichen Verkäufer und kleinem, ängstlichen Kind. Zwei krasse Seiten einer Medaille. Ich glaube, durch das ständige bewältigen müssen der Sozialphobie habe ich derart an meinen Kommunikations-Skills gefeilt, dass mir der Verkauf so gut liegt – und eben auch wiederum Spaß macht.

    Ich kann mir auch gut vorstellen, vor größerem Publikum zu reden und habe keine Probleme auf Konzerten oder in Stadien (mal von der Reizüberflutung abgesehen, habe nämlich auch noch ADS ohne H xD). Ich nehme die Leute dort eher als „anonyme Masse“ war und mag dann sogar die Atmosphäre. Ich glaube, ich könnte Speaker werden, aber niemals „Coach“ (intensive 1:1-Situation mit gleich mehreren Leuten).

    Faszinierendes Thema auf jeden Fall =) Sorry, es ist schon wieder so ein langer Kommentar geworden..

    • Ich freue mich über lange Kommentare 🙂

      Es ist sehr interessant zu lesen, wie Du so durch das Leben gehst. Ich kenne diese scheinbaren Widersprüche auch sehr gut. Konzerte und Stadionbesuche liebe ich absolut, aber wehe vor der Tür redet jemand leise, dann drehe ich durch 😀

      Wichtig ist einfach, dass man überhaupt mal ein wenig auf seine Eigenarten und Verhaltensweisen guckt. Manch einer hat dann Erfolg damit, sich genau zu definieren, manch anderer möchte das nicht. Schade ist es nur um die Menschen, die nie hinterfragen, wer sie so sind und was sie so machen. Die finde ich meist etwas weniger interessant, weil sie so kantenlos durch das Leben zu gleiten scheinen. Da sind mir Menschen, die hier lange Kommentare hinterlassen doch lieber 😀

      Liebe Grüße

  2. Wow mir geht es genau gleich wie Sebastian. Inkl ads. Das ist so toll!! Da fragen sich die leute wieso ich unbedingt an ein openair will. Aber nachher will ich wochenlang kaum reden während die anderen weiterfeiern. Ich liebe es zu telefonieren weil ich da bei mir bin und einfach „auflegen“ kann wenns genug ist und dann nicht noch völlig überreizt nach Hause muss. Dankr Sebastian, toll dass es dich gibt!

  3. Das zu lesen hat mir echt gut getan. Ich konnte mich nie mit einem der extremen Ausprägungen eindeutig identifizieren. Beispiel: Ich gehe zwar gern feiern und unterhalte mich dort auch gern viel und mit fremden Leuten, doch mit anderen Menschen vorglühen und nachher esse zu gehen, empfinde ich als zuviel und anstrengend. Ich bin eigentlich eher der ruhige/schüchterne Typ der sich aber in der Schule den ganze Tag mit seinem besten Kumpel unterhalten hat, doch nach der Schule viel alleine war.
    Mittlerweile bin ich in einen extrovertierten Job mit viel Kundenkontakt(Schornsteinfeger), wodurch ich meine extrovertierten Eigenschaften/Fähigkeiten auch deutlich erweiter konnte. Doch nach der Arbeit habe ich nur noch sehr selten das Bedürfnis bzw. die Energie mich unter andere Menschen zu begeben.
    Ich glaube das es dafür noch andere Gründe wie z.B. Bindungsangst, die auch sehr ambivalent sein kann gibt. Aber Ambiversion ist einer davon. Mittlerweile spiele ich sogar mit dem Gedanken in einen neuen Job zu wechsel, der ruhiger und entspannter ist, um mir meine soziale Batterie für den Feierabend aufzuheben.
    Durch diesen Artikel konnte ich mich besser verstehen, da ich bisher noch keinen Artikel gelesen habe der sich ausschließlich der Ambiversion widmet.
    Danke dafür 😀

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