Über diese 21 kanadischen Eigenschaften stolpern Deutsche

Ein Besuch in Kanada ist auch ein Besuch in einer fremden Kultur. Obwohl es sich bekanntermaßen bei Kanada um ein westlich geprägtes Land handelt, gibt es einige Dinge, die für Deutsche zunächst einmal ungewöhnlich wirken.

Die folgenden 21 Eigenarten und Regeln sollten deutsche Besucher kennen, wenn sie sich auf den Weg ins Land des Ahornblattes machen.

  1. Sonntag geöffnet

Die meisten Geschäfte sind am Sonntag geöffnet. Das kennen sonst nur diejenigen von uns, die von der Bäderregelung in Deutschland betroffen sind. Hier in Kanada ist es mittlerweile ganz normal, dass fast alles auch sonntags geöffnet hat. Allerdings meist mit kürzeren Öffnungszeiten. Unterschiede gibt es außerdem zwischen den Provinzen, also informiere Dich vorher genau – Öffnungszeiten in Kanada.

  1. Geld wie Spielgeld

Über die kanadische Währung wurde wohl schon jeder mögliche Witz gerissen. Es stimmt, das Geld könnte man auch zum Monoplyspielen verwenden. Dafür ist es aber auch stabiler und weniger ranzig als der Euro, was sehr angenehm ist.

  1. Countdown Ampeln

Gibt es das schon in Deutschland? In Kanada ist der Countdown für die Fußgängerampel ziemlich weit verbreitet. Dadurch wissen nicht nur Fußgänger, ob sie es noch über die Straße schaffen, die Autofahrer sind auch auf die nächste Grünphase vorbereitet, wodurch seltener gehupt werden muss, weil jemand träumt.

  1. Nettigkeit

Das nächste Klischee, das seinen Ursprung aber in sehr realen Umständen hat: Kanadier sind wirklich ausgesprochen nett. Türen werden aufgehalten, Wege freigemacht und selbst wenn jemand nur aus Versehen Deinen Arm streift, gibt es gleich ein dickes „Sorry“.

typisch kanadische wörter

  1. Weed

Cannabis wurde 2018 in Kanada legalisiert. Deshalb ist es nicht nur möglich, jemanden in aller Öffentlichkeit einen Joint rauchen zu sehen, der eigentümliche Geruch dieser erheiternden Pflanze durchströmt auch Straßen und Parks. Das ist gewöhnungsbedürftig.

  1. Starbucks

Ja, auch in Deutschland gibt es Starbucks(es). Aber in Kanadas Großstädten gibt es sie an absolut jeder Ecke. Es ist ein Wunder, dass die Kaffeemaschinenindustrie dieses Land nicht schon längst zur Sperrzone erklärt hat. Für Touristen aber sehr gut: Jeder Starbucks hat freies W-LAN.

  1. Gespräche an der Kasse

Hallo und tschüss kriegen wir an deutschen Kassen ja meist auch noch auf die Reihe. Aber ein ganzes Gespräch? Unter Umständen handelst Du Dir in Kanada ein „Where are you from?“, „How long are you staying?“ und „Have you been here before?“ ein. Je kleiner der Ort umso wahrscheinlicher ist es außerdem, dass sich Kassierer und Kunde kennen und dann kann es schon mal sein, dass erst noch die Schulaufführung der Enkel besprochen werden muss, bevor der nächste Kunde dran ist.

  1. Überall Self-checkout

Umgehen lässt sich ein Gespräch an der Kasse allerdings auch recht leicht. Denn Self-checkouts oder Self-service-Kassen sind mittlerweile bei allen großen Supermarktketten Standard. Die normalen Kassen gibt es weiterhin, doch viel wird eben auch über die Geräte abgewickelt, die in Deutschland erst nach und nach auftauchen.

  1. Chloriges Wasser

Ja, man darf Leitungswasser in Kanada trinken. Doch noch vor dem ersten Schluck riecht man, dass hier mit ausreichend Chlor gearbeitet wird. Ist nicht jedermanns Sache.

  1. Rechtsabbiegen an roten Ampeln

Warum wirst Du in Kanada angehupt, wenn Du an einer roten Ampel stehst? Wahrscheinlich, weil Du rechts abbiegen möchtest. Das ist in Kanada nämlich an fast allen Kreuzungen erlaubt, wenn gerade kein anderes Auto oder ein Fußgänger kommt. An manchen Kreuzungen steht ein Schild, das Rechtsabbiegen nur bei grüner Ampel erlaubt. An allen anderen Kreuzungen heißt es, bitte fahren.

  1. Niemand will dich überfahren

Das Schöne ist, dass Dich hier niemand überfahren will. Autofahrer achten auf Fußgängerüberwege und warten, wenn Du mal nicht mit einem Affenzahn über die Straße sprintest. Du wirst sogar noch angelächelt, wenn Du selbst darauf achtest, ob das Auto auch wirklich stehen bleibt – tut es.

  1. Vorfahrt

Ampeln werden überbewertet. Kommst Du an eine kanadische Kreuzung ohne Ampeln, dafür aber mit Stoppschildern, dann wird die Vorfahrt nach dem „Wer zuerst kommt, malt zuerst“-Prinzip geregelt. Soll heißen, wer zuerst an seinem Stoppschild hält, darf auch als erstes weiterfahren. Und ja, das funktioniert tatsächlich.

spezielles aus kanada

  1. Beim Busfahrer bedanken

Wer nicht mit dem Auto fährt, wird wohl den Bus wählen. Hier wird sich (wie beispielsweise in Australien auch) oftmals noch beim Busfahrer bedankt. Ganz besonders wenn man vorne aussteigt. „Thank you“ durch den halben Bus rufen, geht aber auch.

  1. Spezielle Wörter für Kanada

Hier eine Liste einiger Wörter, die Dich verwirren könnten, wenn Du doch eigentlich dachtest, die englische Sprache ganz gut zu beherrschen. Leider ist das nur die Spitze des Eisbergs:

  • Eh? = Oder? Meinst Du nicht?
  • Loonie = 1 Dollar Münze
  • Toonie = 2 Dollar Münze
  • Toque = Ski-Mütze, Beanie
  • Terminal City = Spitzname für Vancouver
  1. Zeitzonen

In einer einzigen Zeitzone zu leben, scheint zunächst nichts Besonderes zu sein. Doch wer sich Kanada (oder die USA) anguckt, der lernt dies plötzlich zu schätzen. Sechs Zeitzonen in nur einem Land. Besonders bei der Überquerung von Provinzgrenzen solltest Du aufpassen, dass Du die Zeitumstellung nicht aus Versehen verpennst.

  1. Miserabler ÖPNV

Ach ja, noch mal kurz zurück zum Busfahren: Der öffentliche Personennahverkehr ist katastrophal im Vergleich zu Deutschland. Mit Ausnahme der Großstädte wie Vancouver oder Toronto, brauchst Du Zeit und Nerven, um Dich an das bescheidene Angebot zu gewöhnen.

  1. Steuern

In Kanada müssen Preise nicht inklusive Steuern ausgeschrieben werden. Das liegt unter anderem daran, dass verschiedene Bundesstaaten verschiedene Steuern erheben. Beim Einkaufen oder im Restaurant also immer daran denken, dass Du noch nicht den letzten Preis siehst. Das gilt auch beim Onlineshopping und Hotelreservierungen.

  1. Trinkgeld

In Kanada wird erwartet, dass Du zwischen 15 und 20 Prozent Trinkgeld gibst. Manchmal ist dieses schon in der Rechnung enthalten (dann siehst Du den Hinweis „Tip included“).

  1. Feiertage

Auch in Kanada gibt es Feiertage, die Du kennen solltest, um nicht vor verschlossenen Türen zu stehen oder von Menschenmassen verschlungen zu werden. Eine Übersicht findest Du hier: Übersicht der Feiertage in Kanada. Aber Achtung, es ist nicht ganz leicht, den Überblick zu behalten.

  1. Lange Wege

Wie bereits erwähnt, ist Kanada riesig. Dadurch ist eine 2-Stunden-Fahrt für Kanadier ein kurzer Trip. Besonders in Gesprächen mit Einheimischen wird das schnell deutlich. Denn wenn diese hören, dass Du Deutschland von Nord nach Süd in ungefähr neun Stunden durchqueren kannst und von Ost nach West in circa sechs, lachen sie sich kaputt.

kanadisches essen

  1. Nationalgericht Poutine

Kanada hat sein eigenes inoffizielles Nationalgericht namens Poutine. Dabei handelt es sich um Pommes mit Käse und Bratensoße. Es ist im Osten deutlich präsenter als im Westen des Landes, doch angeblich gehört es dazu, wenn man Kanada wirklich erleben will.


PS: Gerne kann diese Liste ergänzt werden. Wenn Du schon mal in Kanada warst und Nummer 22 ergänzen kannst, nehme ich das natürlich mit auf.


Weitere Infos über Kanada gesucht? Wie wäre es mit 7 Gründen, warum Vancouver gar nicht so toll ist, wie alle sagen. 

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