Ich hasse telefonieren: Das sagen Wissenschaftler dazu

Ich verpasse Anrufe nicht, ich ignoriere sie – ein berühmter Spruch auf den Kaffeetassen vieler (vornehmlich introvertierter) Menschen. Das Starren, während das Display leuchtet und der Klingelton dudelt, ist Grundhandwerk für eine beachtliche Anzahl an Menschen in unserer Gesellschaft.

Telefonieren zu hassen, heißt nicht automatisch, dass jemand Angst davor hat. Doch auch das gibt es. Also – Spoiler-Alarm – die Anzahl an verschiedenen Ursachen dafür, dass jemand einfach nicht zum Hörer greift, ist kaum zu erfassen.

Trotzdem sollten wir es mal versuchen. Denn nur wer die Ursache für etwas kennt, hat gute Chancen, diese Sache hinter sich zu lassen. Dafür klären wir hier erst einmal, was der Unterschied zwischen Unbehagen beim Telefonieren und einer ausgewachsenen Phobie ist.

Anschließend berichte ich sehr persönlich aus der Sicht einer Introvertierten, warum man mir, statt anzurufen, auch gleich eine heiße Grillzange ins Ohr stecken kann. Und wie im Titel versprochen, holen wir dann ein paar Studien dazu, die noch etwas mehr Kontext liefern.

Unterschied zwischen Angst und Unbehagen

Es sollte selbstverständlich sein, doch stellen wir es trotzdem klar: Es gibt einen Unterschied zwischen nicht gerne telefonieren, telefonieren hassen und einer ausgewachsenen Telefonphobie. Letztere wird dabei häufig zur sogenannten Logophobie gezählt, also eine Sprechangst.

Angst vor dem Telefonieren

Menschen mit einer Logophobie (die sich beispielsweise auch in Lampenfieber oder Sozialangst äußern kann) zeigen verschiedenste Symptome: Ihre Stimmlage verändert sich, ihre Atmung wird schneller, sie zittern oder es gelingt ihnen nicht, flüssig zu sprechen.

Diese Menschen mögen nicht nur nicht telefonieren, der Gedanke daran versetzt sie in massiven Stress. Somit ist für sie auch kein einfacher Tipp hilfreich, meist ist jahrelange Arbeit an der Angst, unter Umständen mit Hilfe eines Therapeuten, notwendig.

Telefonhass

Jemand, der nur leichte Reaktionen auf das Telefonieren hat, fällt wohl eher unter die Kategorie: Telefonhass. Auch hier können Stress, Unwohlsein und Vermeidungsstrategien auftreten. Alles erscheint besser, als jetzt ein Gespräch am Telefon zu führen.

Wenn es sein muss, werden Telefonhasser einen Anruf tätigen oder den Hörer abnehmen. Lässt es sich irgendwie vermeiden, werden Telefonhasser den Anruf nicht tätigen und den Hörer auch nicht abnehmen. Stattdessen schreiben sie eine Nachricht oder warten, ob die Sache sich von selbst löst. Auch Ausreden, um nicht zu telefonieren, haben sie stets parat.

Ungern telefonieren

Letztlich gibt es auch einfach Menschen, die nicht gerne telefonieren. Sie fühlen sich nicht gestresst oder überfordert, ihnen gefällt diese Form der Kommunikation einfach nicht. Also vermeiden sie das Telefonieren, wo es geht, aber sie werden keine Ausreden oder überaus kreative Alternativen suchen.

ungern telefonieren

Warum ich telefonieren hasse

Kommen wir zum Eingemachten, nämlich, warum ich telefonieren hasse und mir ganz bestimmt immer die Alternative suche – ohne allerdings eine echte Telefonphobie zu haben.

Anrufe unterbrechen wichtige Dinge

Anrufe stören meinen Tagesablauf, meine Gedanken, einfach alles. Wenn ich einen Anruf nicht erwarte, dann ist er eine unangenehme Unterbrechung. Egal ob ich gerade den Beitrag des Jahrhunderts schreibe oder mir die Nägel feile – ich bin absolut empört, wenn dieser kleine Supercomputer es wagt, sich als Telefon auszugeben.

Ich bin introvertiert, also kommt mir bitte nicht mit Spontanität – ein ungeplanter Anruf ist die Definition von spontan, okay? Ich bin gerne vorbereitet, also schreibt mir doch einfach eine Nachricht, dann kann ich selbst entscheiden, wann es losgeht.

Quasselstrippen

Manche Menschen hören einfach nicht auf zu reden. Das ist im echten Leben schon ziemlich nervig, aber am Telefon? Holla die Waldfee. In realen Gesprächen (und sagt mir nicht, Telefonate wären auch real, das ist keine Comedy-Seite, okay?) habe ich wenigstens die Chance, etwas zu sagen, etwas anzudeuten oder gegebenenfalls sogar zu unterbrechen, ohne dabei unhöflich zu wirken.

Außerdem ist es für Quasselstrippen ohne Telefon selbst einfacher, zu merken, wann sie die 5.000-Wörter-ohne-Atemzug-Grenze überschritten haben. Telefonierfetischisten lieben das Reden, selbst wenn es um nichts Wichtiges geht. Danke, nein danke.

Was denkt mein Gegenüber?

Beim Telefonieren sind mir Gesichtsausdrücke und Umstände unbekannt, was es schwerer macht, Situationen einzuschätzen. Mir fehlt also ohne Ende Kontext. Aber ich liebe Kontext. Ihr seht mein Problem…

Wie jemand guckt, während er spricht, wie er sich bewegt und wo er sich befindet – das sind Dinge, die mir wichtig sind. All diese Informationen fehlen mir. Ich kann also theoretisch verpassen, wenn der Gesprächspartner traurig ist. Oder wütend. Oder sich über mich lustig macht.

Ich muss mich beim Telefonieren konzentrieren

Das mag sehr stark auf mich und sehr schwach auf viele andere Menschen zutreffen, doch ich muss mich unglaublich doll konzentrieren, wenn ich mit jemandem am Telefon spreche. Sonst verpasse ich die Hälfte. Die Fliege an der Wand ist einfach wichtiger, also stellt mein Gehirn um.

Somit raubt mir ein Telefonat echt Energie. Das passiert für mich nicht nebenbei (ganz wenige Ausnahmen gab und gibt es mal) und somit könnte ich auch zehn Minuten Homeworkout machen statt zehn Minuten zu telefonieren – beides lässt mich erschöpft zurück.

Wann und wie verabschiedet man sich

Leute, ich erkläre euch gerne stundenlang, wieso ein Satz besser funktioniert als ein anderer. Ich diskutiere tagelang über Storytelling. Fußballtaktiken können wir gerne zum täglichen Gespräch machen. Aber, um Himmels Willen, ich werde niemals lernen, wie man sich vernünftig verabschiedet.

Wenn ich gerade etwas erzählt habe, fühlt es sich unhöflich an, danach einfach das Gespräch zu beenden. Hat der andere gerade etwas erzählt, dann … auch. Also wann kann ich auflegen? Was sage ich dann? Wie sage ich es? Einen Anruf zu beenden, ist fast so stressig, wie einen Anruf anzunehmen.

angst vor dem telefonieren

Studien zur Angst vor dem Telefonieren

Wer eine perfekte Antwort und somit eine perfekte Lösung erwartet, der wird sich hier genauso unwohl fühlen wie bei einem langen Telefonat: Es gibt unterschiedlichste Gründe für die Abneigung gegen das Telefonieren und für jeden lässt sich irgendwie wissenschaftlich etwas hinbiegen. Daher folgen Ideen und nicht etwa Allzweckantworten.

Mehr junge Leute betroffen

Eine interessante Sache, die aber nicht direkt mit den Ursachen zu tun hat – bisher zumindest, da ich bei meiner Recherche nichts gefunden habe, was einen kausalen Zusammenhang suggerieren würde –, ist, dass junge Menschen häufiger Ängste oder Unwohlsein beim Telefonieren empfinden als ältere (Beispielstudie UK).

Viele Menschen unter 25 Jahren kennen Telefone bereits hauptsächlich als Smartphones. Die Hauptfunktion der wenigsten dieser Geräte ist es, Anrufe zu starten oder anzunehmen, es wird eher gesurft, gechattet oder gegoogelt.

Für Menschen, die noch nicht so mobil waren, wie wir heute, oder für die Telefonieren einer der wichtigsten (oder einzigen) Kommunikationswege war, ist das Sprechen über Distanzen also früh erlernt worden und scheinbar nicht wieder verlernt. Junge Menschen müssen nicht telefonieren, also tun sie es auch nicht.

Visuelles Denken vs Sprachliches Denken

Telefonieren ist vor allem für Menschen schwierig, die eher visuell als sprachlich denken. Soll heißen, es ist nicht das Wort selbst, das ihnen verrät, worum es geht, sondern das Bild, in das es übersetzt wird.

Ratet mal, was das bedeutet, wenn wir jemandem nur zuhören können: Richtig, wir übersetzen ständig Wörter in Bilder und müssen uns gleichzeitig vorstellen, wie unser Gesprächspartner dabei aussieht. Das ist ziemlich anstrengend und kann – so blöd es auch klingt – unseren Denkprozess verlangsamen. Beim Bau des menschlichen Gehirns waren solche Gespräche ursprünglich nicht vorgesehen, also haben sich noch nicht alle von uns daran gewöhnen können.

Sensibilität und Ängste

Menschen, die sensibler sind, sind auch mehr darauf angewiesen, ihr Gegenüber einzuschätzen. Sie reagieren heftiger auf Kritik, Lob oder Veränderungen. Gehörst du zu diesen Menschen, ist es wahrscheinlich extrem schwierig, diese Dinge auch bei einem Telefonat zu tun.

Nicht nur Sensibilität auch Schüchternheit oder soziale Ängste spielen beim Telefonieren eine Rolle – erwartete Ablehnung, die Angst, etwas falsch zu machen, Selbstzweifel. All diese Dinge werden noch schwieriger, wenn typische Mechanismen (Augenkontakt, Körpersprache, Gesichtsausdrücke) fehlen.

Kombiniert man Stressreaktionen damit, dass wir am Telefon schnell denken und schnell antworten müssen – immerhin sind Pausen am Telefon viel länger als im echten Leben – dann fühlen wir uns ziemlich schnell inkompetent. Wir sagen nicht, was wir meinen, verhaspeln uns, verlieren den Faden.

ausrede für nicht telefonieren

Small Talk am Telefon

Beenden wir diesen Beitrag mit dem Grund schlechthin, der vor allem introvertierte Menschen in ihrem Hass für Telefonate bestärkt: Small Talk am Telefon. Diese grausame Sache ist schon Angesicht zu Angesicht eine nervige Angewohnheit der Spezies Mensch, doch am Telefon? Reine Folter!

Und anders als im echten Leben, können wir manchmal nicht einfach das Thema wechseln. Oft geht es um berufliche Telefonate oder darum, dass irgendwie ein Sinn hinter dem Gespräch steckt – trotzdem wird darauf bestanden, erst Small Talk zu machen. Da rauszukommen, wird schwer.

Selbst geliebte Menschen werden hier zu Gefängniswärtern unserer persönlichen Hölle: Sie glauben, einfach mal wieder anzurufen, wäre nett und gut. In Wahrheit wären ein Text oder sogar ein persönliches Treffen viel angenehmer für uns – ja, hier wählen viele Introvertierte doch wieder den zusätzlichen sozialen Kontakt.

(Falls du noch Fragen hast, was denn nun mit Introversion gemeint ist: So sind introvertierte Menschen.) 


Halten wir also fest, ich hasse telefonieren und du wahrscheinlich auch. Aber ganz ehrlich, wer wirklich zielstrebig und motiviert ist, kann seine Telefonzeit massiv verringern. So mache ich es, so machen es Millionen andere Introvertierte oder Telefon-Hasser. Nur im äußersten Notfall zu telefonieren, ist keine Schande. Das Leben ist einfach nicht lang genug, um es mit Gesprächen am Telefon zu verbringen. Es ist auch nicht lang genug, sich dafür zu schämen, dass man nicht gut im Telefonieren ist.

Also denkt dran: Habt ihr eine Frage an mich, dann schreibt eine Mail oder bei Instagram. Wagt es ja nicht, mich anzurufen! (Ausnahmen: Jemand brennt, etwas brennt, die Apokalypse geht los, jemand muss unter die Erde gebracht werden (tot oder lebendig) …)

30 Kommentare

  1. Wiedermal super geschrieben liebe Jennifer!
    Mir geht es so ähnlich, aber leider lässt es manchmal nicht vermeiden an Telefonat zu führen,da es manchmal doch einfacher ist,als zu texten und es vorallem schneller geht,da nicht jeder direkt zurück schreibt wenn man schnell eine Antwort will oder braucht! Aber ich ziehe es auch immer soweit wie möglich hinaus! Morgens, nach dem aufstehen nehme ich mir oft vor,heute rufe ich mal an, aber verwerfe das abends dann aber wieder schnell! Vor allem bei meinem Vater ist das so, er ist das komplette Gegenteil von mir und kann reden wie ein Wasserfall und das ist wirklich anstrengend! Ich zögere das immer soweit hinaus bis ich wirklich anrufen z.b. Geburtstag und Weihnachten!
    Bei manchen Leuten,wo ich wirklich weiß, dass wird jetzt anstrengend mit ihnen zu reden, gehe ich nicht ran und schreibe später dann,sorry mein Mikrofon am Handy ist kaputt und kann nicht telefonieren oder lasse sonst was einfallen!
    Aber manchmal ist es allerdings auch so, dass ich nicht ran gehen wollte und dann doch gemacht habe und ende froh war das ich es gemacht habe! Und es gibt sogar eine Person bei der ich immer ran gehe!
    Ich finde schon,dass auch wenn man nicht die Mimik von seinem Gegenüber sieht ,man merkt ob es der Person gut oder schlecht geht auch ohne danach zu fragen!

    • Moin Ralf,

      danke für das Lob. Ich habe auch ein paar Menschen, mit denen ich sogar (manchmal) gerne telefoniere. Aber das sind wirklich die Ausnahmen, die Regel ist: Wenn es anders zu lösen ist, dann löse ich es definitiv anders 😀

      Liebe Grüße
      Jennifer

  2. Du sprichst mir aus der Seele. Ich war noch nie ein Fan von Telefonieren. Schon gar nicht spontan oder stundenlang.

    Und wenn dann am liebsten wenn man sich vorher dazu verabredet. Dann weiß ich was mir bevor steht und kann mich seelisch und moralisch darauf einstellen.

    • Hey Pia, genau das meinte mein Mitbewohner auch, als er den Beitrag gelesen hat – wenn wir halbwegs wissen, was auf uns zukommt, dann ist es nicht ganz so schlimm, aber spontanes Aufleuchten (und Aufschreien) des Telefons? Hölle 😀

      Liebe Grüße

  3. Moin an alle Mitleser, ich habe gerade noch ein Video bei YouTube gefunden, das unter anderem auch das Telefonieren mit abarbeitet – vielleicht gefällt es dem ein oder anderen 🙂

    https://www.youtube.com/watch?v=uSqN0fDZB3A

    (Wichtiger Hinweis: So wie es im Titel des Videos steht, es geht darum introvertiert und schüchtern zu sein – nicht alle Beispiele im Video sind also auf Introversion zurückzuführen.)

    Grüße

  4. Ach, schön! Bin ich doch nicht alleine! Ich drücke mich vor Telefonaten mit lieben Freunden und der Familie. Es ist nicht so schlimm, wenn sie anrufen (naja, freiwillig für das Geklingelt aufstehen, tue ich eher nicht), dann brauche ich etwas um mich darauf einzulassen, aber dann geht es. Aber Geburtstagsanrufe und co sind eine echte Disziplinleistung von mir. Ich bin ganz gut im Briefe schreiben und versuche ab und an so meine Nähe auszudrücken. Während mich bei Telefonaten das Fehlen von Gestik und Mimik verunsichert und ich mir immer wie ein unangekündigter Eindringling vorkomme, wird der Zeitpunkt für das Lesen des Briefes ja frei gewählt. Auch kann ich durch die Art, wie ich den Text baue ja an den Mikrostrukturen rumschrauben….

    • Hey Natasha, du bist damit absolut nicht alleine! Es geht wirklich vielen von uns so.

      Die Idee mit dem Briefeschreiben finde ich sehr gut. Ich nehme mir so oft vor, auch mal wieder einen Brief oder eine Karte zu schreiben – mache es aber dann doch nie. Mal sehen, ob ich die Motivation jetzt finde! Das ist so schön persönlich 🙂

      Liebe Grüße

  5. Hmmm. Ich lese Deine Artikel mit Genuss!
    Ich bin auf diese Seite gestoßen, um herauszufinden, „was mit mir nicht stimmt“… Ich versuche, mich in Deinen Artikeln und den Kommentaren der anderen Leser wiederzufinden. Manches passt, manches wieder nicht.
    Gilt man denn nun auch als introvertiert, wenn man sowohl geplante (und lange) Telefonate genauso ablehnt wie auch spontane Anrufe (sowohl ein- wie auch ausgehend)?
    Kann ich denn überhaupt introvertiert sein, wenn ich hin und wieder auch gern gern mal im Mittelpunkt stehe und beispielsweise überhaupt kein Problem habe damit, vor anderen Leuten Vorträge zu halten?
    Ach ja, alles nicht so einfach. Wie dem auch sei, egal ob ich die klassische (?) introvertierte Person bin oder irgendwas anderes… ich bin beruhigt, dass es noch andere Menschen gibt, denen es genauso – oder ähnlich – geht wie mir.
    Lass noch mehr von Dir lesen. Ich liebe Deine Rechtschreibung. 🙂

  6. Der Artikel ist so herrlich geschrieben!

    Nachdem ich gestern wieder genötigt wurde zu telefonieren, bin ich aus Interesse hierauf gestoßen.

    Mit einer Freundin mache ich Telefontermine und dann wird auch richtig lange geredet.

    Aber das spontane Anrufen?! Für was hat man denn die ganzen Messenger-Dienste…

    • Jemand: „Wie können wir Sie denn erreichen?“
      Ich: „Per E-Mail…oder per SMS. Whatsapp habe ich auch – oder Telegram? Wissen Sie was, ich bin für gewöhnlich auch hervorragend per Brieftaube erreichbar!“

  7. Und ich dachte schon ich bin allein. Ich hab keine Angst vorm Telefonieren oder Sprachprobleme. Aber ich hasse es… es wiederstrebt mir einfach. Keine Ahnung warum. Ich red lieber persönlich mit den Leuten. Obwohl ich eigentlich introvertiert bin, geht mir das Home Office total auf den Sack. Ich bin gezwungen ständig zu telefonieren. Ich ruf niemanden an wenn es nicht absolut sein muss. Im Büro zu sitzen und einfach ungezwungen was zu besprechen wäre mir wesentlich lieber.

    • Hey Marco,

      das zeigt mal wieder, dass nicht alle Intros gleich sind 😀 Ich habe schon von einigen Leuten gehört, dass ihnen das Homeoffice gar nicht gefällt, obwohl es besser zu ihnen passen sollte. Ständiges Telefonieren würde mich auf kirre machen.

      Liebe Grüße

  8. Schön, die Kommentare hier zu lesen. Schon weiß ich, mit mir ist alles in bester Ordnung.
    Danke für den Artikel und für die Kommentare.

  9. Hi Jennifer ,

    bin seit dreieinhalb Jahren in DE, und habe immer noch angst wegen meiner Aussprache zu telefonieren und auch mich zu den anderen zu gesellen. Das belastet mich sehr und kann einfach nicht mehr auf meine Arbeit konzentrieren. ich suche ein Seminar, dass es mir hilft, diese Ängste zu überwinden. Hast du vlt. eine Idee?

    VG
    Evans

  10. Hallo, ich bin schon 71 Jahre und telefoniere auch überhaupt nicht gern, es nervt mich und das Meiste, was das Gegenüber erzählt, interessiert mich nicht.
    Ich habe lieber ein Gegenüber, mit dem man sich unterhält. Ich danke dir für diesen Artikel. Ich dachte schon, dass ich unnormal bin.

    • Hallo Heidi,

      es gibt so, so viele Menschen, die nicht gerne telefonieren. Seitdem ich das etwas offener zugebe, sagen mir ganz viele „Geht mir auch so“. Bist also definitiv nicht unnormal!

      Liebe Grüße
      Jennifer

  11. Hey, ich hasse es z. B. auch, telefonisch Arzttermine zu machen. Da halte ich lieber mal im Vorbeifahren kurz dort an, und mache persönlich einen Termin. Zu Corona-Zeiten eine echte Herausforderung…
    LG Ruth

    • Hey Ruth,

      geht mir ganz genau so! Viele Menschen verstehen das nicht und sagen: Ruf doch einfach an. Wenn es nicht anders geht, mache ich es auch. Aber wenn es persönlich geht – dann lieber so 🙂

      Liebe Grüße
      Jennifer

  12. Hallo.

    Mir geht es genauso, wobei ich private Telefonate durchaus führen kann, je nach Gegenüber, Behördliche Anrufe eher meide, aus eben den hier erwähnten Gründen.

    Herzliche Grüße

    Andrea

    • Hi Andrea,

      oh ja, bei mir gibt es auch einen großen Unterschied zwischen privaten und behördlichen/beruflichen Telefonaten. Aber das ist ja okay 🙂

      Liebe Grüße
      Jennifer

  13. Hei Jennifer, ich liebe deine Beiträge sie sprechen mir einfach aus der Seele. Ich verstehe Menschen die gerne telefonieren einfach nicht.
    Mich treibt schon alleine das Klingeln eines Telefons oder Benachrichtigungstöne fast in den Wahnsinn und es muss nichtmal mein eigenes sein weil das ist immer auf stumm. Am schlimmsten sind die Art von Anrufer die entweder gefühlt 100 mal anrufen bis man ran geht oder erst eine Nachricht schicken wie ein Köder in der Mausefalle um sofort anzurufen wenn sie sehen das man auf die Nachricht antwortet. Manchmal denke ich mir echt bitte lösch meine Nummer und schickt mir lieber nur noch emails.

    Ich freue mich schon weitere Beiträge von dir zu lesen.

    Liebe Grüße, Alexander

    • Hallo Alexander, vielen Dank für dein Feedback. Mein Telefon ist auch zu 99% ohne Ton unterwegs. Zum Glück habe ich solche „Anfütter“-Taktiken in meinem Umfeld nicht, die meisten Menschen wissen, dass ich nicht gerne telefoniere. Tut mir leid, dass du da noch einige zu haben scheinst, die zu viel Spaß daran haben und erwarten, dass es anderen auch so geht.
      Liebe Grüße

  14. Liebe Jennifer, ein herrlicher Artikel, in dem ich mich absolut wieder erkenne. Ich bin eine introvertierte, hochsensible Person (HSP, sagt sicherlich vielen Menschen nichts) und hasse telefonieren sowohl dienstlich als auch privat. Alle hier genannten Gründe treffen auf mich gleichermaßen zu. Das größte Problem mit dem nicht-telefonieren-wollen habe ich mit meiner Mutter, die schon MItte 80 ist und sich beharrlich den moderneren Kommunikationsformen wie E-Mail, whatsapp etc. verweigert. Sie kann wohl Nachrichten lesen, aber nicht beantworten, so dass eigentlich außer telefonieren nichts bleibt. Ich drücke mich ständig davor, so dass ich mittlerweile nur noch alle 2 Wochen anrufe und mich selbst dazu tagelang aufraffen muss. Und ich habe permanent ein schlechtes Gewissen deshalb. Ich habe eine ältere Schwester, die das Telefonieren liebt und meine Mutter sicherlich 3-4 x pro Woche anruft. Sie telefoniert einfach gern und oft frage ich mich, tut sie das nun eigentlich für unsere Mutter oder befriedigt sie dadurch eher eigene Kommunikationsbedürfnisse… 😉 für mich gibt es kaum etwas schlimmeres als small talk, egal ob am Telefon oder in natura. Unterschwellig habe ich aber immer das Gefühl, dass dieses nicht-telefonieren-wollen in der Gesellschaft trotz der geänderten Kommunikationsformen insgesamt als eigenartig empfunden und dass man dadurch schief angeguckt und als „Sonderling“ wahrgenommen wird. Das macht mir schon ab und an mal zu schaffen. Auch im Kollegenkreis ist es so, dass ich nur dann telefoniere, wenn es unumgänglich ist. Da wir hier „teams“ nutzen und man auch die Kamera einschalten kann, finde ich das besser als das „normale“ Telefon bzw. Handy. Ich leide also auch unter der Erwartungshaltung anderer, die ich in meinen eigenen Augen oft leider nicht erfülle. Hast Du einen Rat, wie ich das Problem lösen kann? Ich verabrede mich übrigens gerne und genieße das Zusammensei mit Familie/Freunden sehr, nur das Telefonieren mag ich eben absolut nicht. Ich war schon in jungen Jahren kein Fan des Telefons und kenne demnach auch keine stundenlangen Telefonate… 😉 Liebe Grüße

    • Hi Barbara, erst einmal: willkommen unter Gleichgesinnten! Telefonieren muss man nicht mögen, tun wir auch nicht 😀
      Was dein Problem mit der Erwartungshaltung angeht – ich wünschte, da gäbe es einen einfachen Weg. Aber tatsächlich beschäftigt das unglaublich viele Menschen und jeder muss da seine eigenen Lösungen finden. Ich kann dir leider nur mitgeben: Du würdest dich wundern, wie viele Menschen du als selbstbewusst und „gut genug“ wahrnimmst, die hinter den Kulissen mit ähnlichen Zweifeln zu kämpfen haben wie du.

      Liebe Grüße
      Jennifer

  15. Es hat mich sehr gefreut, diesen Artikel zu lesen.
    Ich hasse es extrem, wenn mich das Telefon aus irgend einer Tätigkeit herausreißt. Wenn ich sehe, dass ein „Plaudertäschchen“ anruft, gehe ich meistens nicht ran, weil ich schon im Vorhinein weiß, dass mir sonst gleich viel Zeit gestohlen würde. Anrufe von unterdrückten Nummern lasse ich gar nicht erst durch. Nur, wenn ich mit jemandem, der lieber spricht als schreibt, unbedingt etwas klären oder verabreden muss, lasse ich mich zum Telefonieren hinreißen. Und bei ganz bestimmten Menschen.
    Schon seit ca. 1998 besitze ich ein Handy und war elektrisiert, als ich die Funktion der SMS kennenlernte. Endlich konnte ich die Anforderung erfüllen, im wie auch immer gearteten Notfall erreichbar zu sein oder selbst jemanden zu erreichen, ohne dass ich telefonieren musste.
    Schon davor bin ich voll auf E-Mails abgefahren, seit 1993 oder 94, also sehr früh. Auf diese Weise konnte ich überwiegend mit Kommilitonen an der Uni kommunizieren – draußen in der Welt hatte noch kaum jemand eine private E-Mail-Adresse. Aber trotzdem war auch das schon eine Riesenerleichterung für mich.
    Das zieht sich bis heute durch. Die meisten Leute wissen schon, dass ich lieber schreibe als zu reden. Der Rest lernt es auf die harte Tour :-).

    • Hi Karin,

      deine Worte beschreiben mich geradezu perfekt. Wenn es dringend sein muss, ja, dann wird auch telefoniert. Einige Menschen dürfen sogar bei semi-dringenden Dingen anrufen. Aber Schreiben ist fast immer besser! Und das wissen bei mir eigentlich auch alle 😀

      Liebe Grüße
      Jennifer

  16. Liebe Jennifer, nachdem heute eine Person mit einem sofortigen Anruf auf meine Bitte reagierte, mir in einer Sprachnachricht sein Befinden mitzuteilen , und ich völlig unlustig diesen Anruf entgegen nahm, wollte ich wissen, ob mit mir irgend etwas nicht stimmt. Zu meiner Erleichterung stieß ich auf deine Seite. Ich bin froh, dass es in der heutigen Zeit so viele Möglichkeiten der Kommunikation gibt .WhatsApp liebe ich : man kann mit Menschen in Kontakt bleiben, ohne sie sprechen zu müssen. Ich schreibe gern Briefe. Aber was kommt oft? Ein Anruf- nicht immer erwünscht. Es gibt nur wenige Menschen, mit denen ich gern telefoniere. Da geht es aber auch um“ echte“ Gespräche, um gemeinsame Interessen etc.
    Also bin ich mit meiner Abneigung, Telefonate anzunehmen, die mich aus irgendeiner Tätigkeit, einem Gedankengang rausreißen, nicht allein. Erst einmal vielen Dank.

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